In der Region zwischen Baden-Baden und Freudenstadt lernen CamperInnen Deutschlands höchstes Mittelgebirge von seiner ursprünglichsten Seite kennen. Im Nationalpark trifft wilde Natur auf abwechslungsreiche Moderne.
In der Region zwischen Baden-Baden und Freudenstadt lernen CamperInnen Deutschlands höchstes Mittelgebirge von seiner ursprünglichsten Seite kennen. Im Nationalpark trifft wilde Natur auf abwechslungsreiche Moderne.
Wenn sich ein endloses Meer aus smaragdgrünen Fichten und Tannen auftut, besteht kein Zweifel daran: Man befindet sich im Schwarzwald. Besonders weit reicht der Blick vom 34 Meter hohen Aussichtsturm des Nationalparkzentrums Ruhestein, dessen Architektur bereits einen Ausflug wert ist. Acht teils übereinander liegende Riegel bilden das Bauwerk, das an das ähnlich gestapelte Totholz des Waldes erinnern soll.
Das Totholz spielt hier eine spezielle Rolle, denn in einem Nationalpark gilt "Natur Natur sein lassen". Hierzu gehören ebenso sterbende Bäume, die wiederum Lebensgrundlage für viele Tier-, Pilz- und Pflanzenarten bilden. Welch ungeheure Artenvielfalt und komplexe Vorgänge der Nationalpark in sich birgt, erfahren BesucherInnen auf interaktive Weise in der Dauerausstellung des Nationalparkzentrums. Anfassen und Mitmachen ist hier ausdrücklich erwünscht. Das macht nicht nur den Kleinen Spaß, auch die Erwachsenen staunen nicht schlecht, wenn sie selbst den Flug eines Falken über das Waldgebiet steuern oder sich plötzlich inmitten eines Pilzmyzel-Netzwerks befinden.
Wer nun Flora und Fauna hautnah und unter freiem Himmel erleben möchte, kann dies auf einem der 100 Themenpfade oder auf 34 Premium- und Qualitätswanderwegen durch den Nationalpark tun. Mit etwas Glück und einem guten Auge begegnet man unterwegs der bedrohten Kreuzotter oder erhascht einen Blick auf das schnellste Tier der Welt, den Wanderfalken.
Mehr als 10.000 Hektar misst die Fläche des Nationalparks. Rundherum haben sich 27 Orte in drei Landkreisen zur Nationalparkregion Schwarzwald formiert. Wer viel sehen möchte, nutzt das eigens eingerichtete ÖPNV-Netz. Acht Buslinien befördern BesucherInnen durch die gesamte Region. Touristische Übernachtungsgäste – auch jene, die auf Campingplätzen nächtigen – erhalten die Konus-Gästekarte, mit der das Angebot des ÖPNV kostenlos genutzt werden kann.
Bequem per Bus geht es auch bis auf die 1.164 Meter hohe Hornisgrinde und die dort bewirtschaftete Hütte. Nicht nur der Ausblick, sondern auch die moderne und zugleich traditionelle Küche der frisch restaurierten Grinde-Hütte lädt zur Einkehr ein.
Historischer, aber nicht weniger sehenswert ist die Burg Windeck. Dort, oberhalb Bühls im Nordwesten der Region, errichteten einst die Herren von Windeck um das Jahr 1200 ihr Domizil. Der Blick über das Rheintal ist damals wie heute atemberaubend.
Knapp neun Kilometer südlich in Ottenhöfen begeben sich Wanderer auf eine historische Mühlenwanderung, bevor sie sich in der Benz-Mühle bei uriger Atmosphäre niederlassen und mit lokalen Spezialitäten und selbstgebackenem Holzofenbrot verwöhnen lassen.
In der Region gedeiht weit mehr als Fichte und Tanne. Davon überzeugt man sich am besten bei einer Weinwanderung inklusive Verkostung mit Gastgeberin Melanie Steinlein. Als charmanter Weinguide teilt sie ihr Wissen und verwöhnt mit guten Tropfen und regionalen Leckereien. www.melvino.de