„Mission Kleopatra“
Steffen Zink: Wer jemals Gelegenheit hat, seine Campingtour bis runter nach Marokko auszudehnen, sollte unbedingt einen Zwischenstopp in Ouarzazate einplanen. Mitten in der Wüste befindet sich das riesige Areal der Atlas Film Studios, auch Hollywood Marokkos genannt. Während einer Besichtigungstour läuft man durch eine antike Welt aus Pappmaschee. Im Jahre 2002 waren hier Asterix und Obelix in „Mission Kleopatra“ mit Gérard Depardieu als Obelix zugange. Im Film gelingt den gallischen Freunden der Bau eines riesigen ägyptischen Palastes nur mit Hilfe eines Zaubertranks. Hier sehen wir, dass dabei wohl ganz schön getrickst wurde.
Übernachtungstipp: www.camping-ouarzazate.com
Die Gärten von Königsmund

Anne Mandel: „Game of Thrones“ ist eine der erfolgreichsten TV-Serien aller Zeiten, und das liegt nicht zuletzt an den sagenhaften Drehorten in Kroatien. Einige Szenen spielen in den paradiesischen Gärten der Hauptstadt Königsmund. Das Arboretum Trsteno dient als idealer Schauplatz: Wo in der Serie Sansa Stark und Loras Tyrell lustwandeln und die Dornenkönigin Intrigen schmiedet, können Besucher ganz real die üppige Gartenanlage besichtigen, die die älteste Sammlung exotischer Pflanzen des Landes beherbergt. Noch nicht genug der Drehorte? Das nur 18 Kilometer entfernte Dubrovnik dient als Kulisse für Königsmund.
Übernachten: Camping Solitudo, www.camping-adriatic.com
Reale Kindheitsträume

Jürgen Bartosch: Ein großer Bücherwurm war ich zwar nie und auch die Klassiker von Astrid Lindgren habe ich nur angelesen. Doch die Filme über Pippi Langstrumpf, Ferien auf Saltkrokan und die Kinder aus Bullerbü prägten auch meine Vorstellung einer unbeschwerten Kindheit. Als wir dann mit den eigenen Kindern in Schweden Urlaub machten, gehörte natürlich auch ein Besuch in Vimmerby im fantasievoll gestalteten Freizeitpark Astrid Lindgrens Värld (mit Campingplatz) zum Programm. Noch faszinierender war jedoch der Besuch in Sevedstorp, das noch immer aus den drei markanten roten Häusern besteht und das Vorbild für den fiktiven Ort Bullerbü war. In einer Scheune dürfen Kinder dort einfach im Heu herumtollen – mehr braucht es nicht zum Glücklichsein.
James Bond im Garten Eden

Dominic Vierneisel: Die Welt des MI6-Agenten James Bond ist voller glamouröser und exotischer Drehorte. Oft genug sind die Schauplätze schon für sich Superlative, wie das spektakuläre Eden Project im Südwesten Englands, wo die größten Gewächshäuser der Welt stehen. Die futuristische Architektur diente als Vorlage für den (im Film in Island gelegenen) Eispalast von Bond-Widersacher Graves. Während „Stirb an einem anderen Tag“ wohl nicht der beste Bond-Streifen ist – sieht man von Halle Berry und Rosamunde Pike ab –, wird man sich an den Besuch in Eden Project lange erinnern. In den Glaskuppeln sind verschiedene Klimazonen nachgebildet. Erklärtes Ziel des ambitionierten Gartenbauprojekts ist die Bewahrung von Natur und Artenvielfalt.
Clash of Cultures im Kiez

Sophia Pfisterer: Das Tor zur Welt – diesen Namen trägt Hamburg nicht nur wegen seines Hafens, sondern auch weil die weltoffene, lebensfrohe Stadt ein kultureller Schmelztiegel ist. Genau das spiegeln die Filme meines liebsten deutschen Regisseurs Fatih Akin wider: „Im Juli“, „Gegen die Wand“, „Soul Kitchen“ und „Kebab Connection“ spielen in seiner Heimat Hamburg. Egal ob sich der Filmemacher der romantischen Komödie, dem Kung-Fu-Streifen oder dem Drama widmet, die Geschichten erzählen von der Multikulti-Gesellschaft, die in Deutschland angekommen ist – mit allen Höhen und Tiefen.
Übernachten: Das Elbecamp liegt idyllisch am Falkensteiner Ufer (elbecamp.de), auf dem Wohnmobil-Stellplatz Heiligengeistfeld in St. Pauli steht man mittendrin.
Die Flucht über die Brücke

Dieter S. Heinz: Im Film „Inferno“, gedreht nach der Romanvorlage von Dan Brown, hat Robert Langdon für die Schönheiten der Stadt kein Auge übrig, denn er wird verfolgt und jagt hinter Dantes Totenmaske und versteckten Hinweisen her, um das Ende der Menschheit zu verhindern. Ort des Geschehens: Florenz. Der Filmheld lässt kaum eine Sehenswürdigkeit aus und arbeitet sich – oder besser flüchtet – durch Gässchen, Kirchen und Museen und nutzt selbst den Vasarikorridor über der Ponte Vecchio, jener bekannten Arno-Brücke. Längst resultiert der Hype um den Film in Inferno-Stadtführungen, wobei versichert wird: Sie ist wieder da, die Totenmaske. Selbst in die Innenstadt zu fahren ist keine gute Idee, besser, man nutzt den Bus, am besten von Camping Firenze aus, zentrumsnah in der Via Generale Carlo Alberto dalla Chiesa gelegen.
Zeitsprung in die 80er Jahre

Ulrich Kohstall: Wer einmal das französische Liebesdrama „Betty Blue“ auf sich wirken ließ, hat noch die Bilder im Kopf: In einer fast unwirklich scheinenden Ferienhaussiedlung nimmt die tragische Geschichte ihren Lauf. Regisseur Jean-Jacques Beineix inszenierte 1986 den Roman von Philippe Djian in einem wahren Rausch aus Farben, betörenden Drehorten und starken Emotionen. Die Holzhäuser auf Stelzen haben ihren leicht morbiden Charme bis heute nicht verloren, sie stehen im südfranzösischen Gruissan-Plage. Der Ferienort lohnt ohnehin einen Abstecher, zumal rundherum gute Campingplätze für Freunde breiter Strände liegen, zum Beispiel „Les Ayguades“ in Gruissan.
Auf den Spuren von Harry Potter

Lisa Geiger: Für alle Harry-Potter-Fans lohnt sich eine Reise nach Großbritannien, wo alle acht Filme abgedreht wurden. Besonders empfehlenswert ist eine Tour durch die Warner Brother Studios in Leavesden, nördlich von London. Hier kann man durch die echten Filmkulissen spazieren – wie etwa die Winkelgasse (Bild) – und erfährt, wie die aufwendige Filmproduktion entstanden ist. In ganz Großbritannien findet man weitere Drehorte von Harry Potter, wie etwa Alnwick Castle auf dem Weg nach Edinburgh, das für Außenaufnahmen von Hogwarts gedient hat, oder Schottlands Südwesten, wo viele Freiluftszenen gedreht wurden. Außerhalb von London gibt es mehrere Campingplätze, wie den „Lee Valley“ im Norden. www.visitleevalley.org.uk