Die imposante Bergwelt des Arlbergs an der Grenze zwischen Tirol und Vorarlberg verspricht schneesicheren Urlaubsspaß und Wintervergnügen hoch oben im Westen Österreichs.
Die imposante Bergwelt des Arlbergs an der Grenze zwischen Tirol und Vorarlberg verspricht schneesicheren Urlaubsspaß und Wintervergnügen hoch oben im Westen Österreichs.
Arlberg steht für ein gewaltiges Alpen-Massiv. Für Pass und Tunnel. Für atemberaubende Gebirgslandschaften mit weißen Gipfeln, verschneiten Hochebenen und Tälern. In der 2016 eingeweihten Flexenbahn schweben wir hinauf zum Trittkopf. Das Panorama ist gigantisch. Gleißendes Weiß, so weit das Auge reicht. Darüber ragen Felszinnen in den blauen Himmel. Seit Stunden schon sind wir auf Skiern unterwegs, ohne eine einzige Piste zweimal gefahren zu sein.
Arlberg ist das größte zusammenhängende Skigebiet Österreichs. Ski-Novizen wie ambitionierte Sportler finden die richtigen Bedingungen für ihre Ansprüche. 88 Lifte und Seilbahnen bieten Zugang zu mehr als 300 präparierten Pistenkilometern und 200 Kilometern Freeride- und Tiefschneeabfahrten. Ein Spaß für jeden Wintersportler – egal ob Anfänger oder Profi.
Die neueste der drei Arlberger Skirunden ist die „Run of fame“, der wir heute folgen. Sie setzt sowohl Skipionieren von früher als auch aktuellen Skistars ein Denkmal. Als Genuss-Skifahrer haben wir nicht den Ehrgeiz, die ganze Runde mit 85 Abfahrtskilometern und 18.000 Höhenmetern an einem einzigen Tag zu schaffen. Lieber kehren wir in Zürs in der urigen Schröfli-Alm zur gemütlichen Jause ein, bevor wir über eine gut präparierte Skiroute weiter ins mondäne Lech fahren, das der europäische Hochadel für die Winterferien bevorzugt. Jeder Ort am Arlberg hat seinen ganz eigenen Charme: Das exklusive Zürs, das traditionsbewusste St. Christoph, das romantisch-familiäre Stuben, das dynamisch-sportive St. Anton. So vielfältig wie das Publikum ist das Freizeitangebot, das im Winter viel mehr bietet als Abfahrtslauf. Der Arlberg lockt mit 70 Kilometer Langlaufloipen, 100 Kilometer geräumten Winterwanderwegen, Rodelbahnen und Eislaufflächen sowie Freizeitzentren mit Sportmöglichkeiten von Klettern über Schwimmen bis Schlittschuhlaufen. Auch an Wellnessangeboten fehlt es nicht. Und weil Aktivität an frischer Luft hungrig macht, gibt es Berghütten, Bars und Restaurants in großer Zahl.
Camper haben die Wahl zwischen je zwei Campingplätzen im Stanzertal östlich und im Klostertal westlich des Arlbergtunnels. Hier wie dort sorgen Skibusse für bequemen und kostenlosen Transport zur nächsten Liftstation. Wir haben uns für Arlbergcamping in Pettneu entschieden und sind begeistert von den kleinen Badehäuschen, die zu jedem Stellplatz gehören. So haben wir Dusche und Toilette für uns allein sowie enorm viel Platz für Kleidung, Schuhe und die frostfreie Lagerung von haltbaren Lebensmitteln und Getränken. Der Campingplatz liegt direkt am Ufer der „Rosanna“.
Die Luftfeuchtigkeit hat die Erlen beidseits des Flüsschens mit Raureif überzogen und das Geäst in ein bizarres Gitterwerk weißer Eisnadeln verwandelt. Gemächlich spazieren wir auf dem Wanderweg am Bachlauf durch das Stanzertal bis zum Örtchen Schnann und werden dabei immer wieder von Langläufern überholt, die lautlos in der Loipe dahingleiten. Am Nachmittag zieht es uns aus dem schon schattigen Tal auf Höhen, die noch in mildes Wintersonnenlicht getaucht sind. Vom hübschen Dorfzentrum Pettneus wandern wir auf präpariertem Weg hinauf zum Gasthaus Almfrieden und lassen uns dort den vermutlich besten Kaiserschmarrn der Region schmecken. Bergab geht es rasant auf dem Leih-Rodel.
Anderntags genießen wir eine Schlittenfahrt beschaulicher Art im romantischen Verwalltal, gezogen von schnaubenden Rössern. Glöckchen bimmeln, Hufe stampfen, der Atemhauch von Mensch und Tier dampft in klarer Winterluft. In warme Decken gehüllt und weich gepolstert geht es in gemächlichem Trab vorbei an Spaziergängern und Langläufern.
Als nächstes Erkundungsziel steht das kleine separate Skigebiet „Sonnenkopf“ auf unserer Agenda, in dem der Arlberg-Skipass ebenfalls Gültigkeit hat. Mit dem Auto überqueren wir den Arlbergpass. Bei trockenem Wetter ist das kein Problem, und die Perspektiven, die sich von der Höhenstraße eröffnen, sind herrlich. An der Talstation der Sonnenkopfbahn in Wald im Klostertal treffen wir den Bergführer Bruno Berthold.
Er bietet zu jeder Jahreszeit Touren auf dem fast 2000 Meter hohen Sonnenkopf-Plateau an. Denn dort oben verlaufen bestens präparierte Winterwanderwege. Nach Westen sieht man bis zu den Schweizer Alpen – was für eine bombastische Aussicht! Binnen einer guten Stunde führt uns Bruno Berthold in sanft welligem Gelände zum Gipfelkreuz des Muttjöchle. Unterwegs laden Ruhebänke zur Rast ein, von denen ein Teil der Pisten zu überblicken ist. Wer sich auf den Sonnenkopf mit 30 Kilometern variantenreicher Abfahrten beschränkt, hat die Möglichkeit, den günstigeren lokalen Skipass zu erwerben. Das rechne sich gerade für Familien, erklärt Berthold. Der 86-Jährige erzählt uns von seiner Jugend im Klostertal. Auch am Arlberg, der Wiege des Skisports, gab es damals erst wenige Lifte, sodass der junge Bruno wie alle Brettl-Enthusiasten mit Fellen unter Holzskiern aufstieg. Heute ist er passionierter Langläufer. Die Loipe von Wald nach Klösterle nutzt er fast täglich.
Auch wir würden gern länger bleiben, um jeden Winkel am Arlberg zu erkunden – einschließlich des Pistennetzes von Warth/Schröcken, das durch eine Gondelbahn ans Skigebiet von Lech/Zürs angeschlossen ist – aber leider neigt sich der Urlaub dem Ende zu. Eins ist sicher: Wir kommen wieder.
Pünktlich um 21 Uhr beginnt in St. Anton jeden Mittwoch ab 16. Januar das „Schneetreiben“ am Karl-Schranz-Zielstadion. Die Piste, auf der bei der Ski-WM 2001 Spitzenathleten zu Tal rasten, wird allwöchentlich für 45 Minuten zur Bühne für atemberaubende Aktionen. Dutzende Skilehrer und Mitglieder diverser Skiclubs zeigen ihr Können auf den Brettern, die ihnen die Welt bedeuten.
Die kostenlose Show gibt Einblicke in die Entwicklung des Wintersports und rückt sogar Pistenraupenfahrer ins Rampenlicht, die tonnenschwere Maschinen tanzen lassen.
Der Arlberg lässt sich von Westen (über Bregenz und Feldkirch ins Klostertal) und von Osten (über Landeck ins Stanzertal) problemlos per Autobahn und Schnellstraße erreichen. Beide sind mautpflichtig. Der Erwerb einer Vignette (9 Euro/10 Tage) ist unbedingt empfehlenswert, die Anfahrt zu den Campingplätzen gestaltet sich wesentlich leichter als von der Landstraße aus. Wer aus östlicher Richtung kommt und die Inntalautobahn meiden möchte, kann bei guten Straßenverhältnissen auch den mautfreien Fernpass überqueren und stößt erst bei Imst auf die A 12. Die Kehren sind sehr großzügig bemessen und auch mit Caravan gut zu bewältigen. Die Fahrt über den Arlbergpass dagegen ist für Gespanne verboten. Die Fahrt durch den Arlbergtunnel kostet für Fahrzeuge bis 3,5 t wie auch für Gespanne 10 Euro.
A-6754 Klösterle: Alpencamping
Ordentlich ausgestatteter, schön gelegener Campingplatz am Rand der Ortschaft Klösterle. Zufahrt erfolgt über die Dorfstraße. Die Schnellstraße verläuft hier in einem Tunnel, daher sehr ruhig. Einkaufsmöglichkeiten und Skibushaltestelle (sowohl Richtung Sonnenkopf 11 Min. als auch Stuben/Arlberg 8 Min.) in Platznähe. Unter den 60 Stellflächen sind nur wenige freie Touristenplätze. Ganzjährig geöffnet. Preisgruppe 5*.
Standort: Klösterle 41 c
GPS: 47°07’52”N, 10°05’51”E
Telefon: 00 43/5 58 22 69
www.alpencamping-kloesterle.at
A-6574 Pettneu am Arlberg: Arlberglife Camping
Familiärer, gut ausgestatteter Platz etwas unterhalb des Dorfes mit Ausblick über das Tal. Parzellierte Stellflächen auf befestigtem Untergrund. Anfahrt von der Panoramastraße 100 Meter bergab. Verkehrsgeräusche von der Schnellstraße. Beheizte Trinkwasseranschlüsse, kostenloses WLAN, Brötchenservice und Gastronomie, Aufenthaltsraum, Skiservice, Skipassverkauf. Skibushaltestelle 3 Gehminuten (15 Min. bis St. Anton). 1 ha, 50 Stellplätze, davon 10 Dauercamper. Miet-Apartments. Geöffnet von Dezember bis Ende September. Preisgruppe 5*.
Standort: Dorfstraße 58 c
GPS: 47°08’53”N, 10°20’31”E
Telefon: 00 43/54 48 83 52
www.arlberg-panoramacamping.at
Campingplatz Arlberg
Großer Platz am Ufer der Rosanna unterhalb des Dorfes in unmittelbarer Nähe der Schnellstraßen- Abfahrt Pettneu und in Nachbarschaft zum Wellnessbad. Ebenes Gelände mit grasbewachsenen, geschotterten Stellflächen. Strom- und Satelliten-TV-Anschluss sowie ein privates Badehäuschen mit Dusche, WC, Wasch- und Spülbecken gehören zu jedem Platz, ebenso ein beheizbarer Skischrank. Brötchenservice, Skibushaltestelle am Platz (15 Min. nach St. Anton), Skipassverkauf im Wellnessbad. 4,8 ha, 150 Stellplätze, davon 16 für Dauercamper. 2 Mietunterkünfte. Geöffnet von Januar bis April, Juni bis Mitte Oktober und Dezember. Preisgruppe 5*.
Standort: Strohsack 235 c
GPS: 47°8’42”N, 10°20’18”E,
Telefon: 00 43/54 48 22 26 60
www.camping-arlberg.at
A-6752 Wald am Arlberg: Arlbergcamping
Großer, von Dauercampern dominierter Platz mit ca. 60 Stellflächen für Touristen unmittelbar an der Schnellstraßen-Ausfahrt „Wald“, die Sonnenkopfbahn ist zu Fuß erreichbar. Winter-Touristen stehen auf einem Hügel oberhalb des Platzes mit schönem Ausblick, auf Wunsch wird der Caravan mit dem Traktor an Ort und Stelle gezogen. Skibushaltestelle 200 m (25 Min. nach Stuben/Arlberg). Ganzjährig geöffnet. Preisgruppe 5*.
Standort: Sonnenbühel 107
GPS: 47°07’49”N, 10°03’13”E
Telefon: 00 43/55 85 73 86
www.arlbergcamping.at