Die Gratwanderung zwischen nüchternem Fischereihafen und lebhaftem Urlaubsort gelingt Erquy nahezu perfekt. Das Städtchen an der Nordküste der Bretagne besitzt eine große Fischereiflotte, die vor allem der Küstenfischerei nachgeht. Größter Leckerbissen noch vor Dorsch, Seezunge und Butt sind die Jakobsmuscheln, die hier reichlich geerntet werden. Erquy darf sich offiziell als „Hauptstadt der Jakobsmuschel“ bezeichnen. Logisch, dass die Restaurants im Ort sich dieser Spezialität widmen, allen voran das L’Escurial am Boulevard de la Mer. Die Schnittstelle zwischen harter Arbeit und buntem Freizeitvergnügen markiert der Hafen in einer geschützten und felsgesäumten Bucht. Bei Ebbe legen sich die Kutter zur Freude der Touristen ebenso dekorativ wie windschief in den Schlick. Gleich sieben Strände sorgen dafür, dass es im Sommer tausende Urlauber in das nur 3000 Einwohner zählende Erquy zieht. Entsprechend lebhaft geht es im Juli und August zu. Das Badevergnügen erreicht hier eine besondere Qualität. Schmale Stichwege führen durch einen Gürtel aus Heidekraut und Pinienhainen hinunter in feinsandige Badebuchten und zu den unvermeidlichen Felsformationen. Ob Plage de Caroual, Plage Le Guen oder Plage de St.-Michel – jeder der sieben Strände findet seine Liebhaber. Die idyllische Plage de Caroual eignet sich besonders gut für Familien mit kleinen Kindern. Aktive Urlauber wird es ans Cap Erquy ziehen. Ein zwanzig Kilometer langer Pfad umrundet die Landspitze, auf dem Zöllner ihre nächtlichen Kontrollgänge machten, immer auf der Suche nach Schmugglern. Hier zeigt sich auch der Charakter der Landschaft am besten: rau, wild und lieblich zugleich.