13 coole Tipps fürs Wintercamping So wird Ihr Wohnwagen winterfit

13 coole Tipps fürs Wintercamping So wird Ihr Wohnwagen winterfit

Mit dem nötigen Basiswissen ist Wintercamping in der weißen Pracht auch für den Einsteiger kein Hexenwerk. CARAVANING hat die besten Tipps was Sie vor, während und nach der Reise tun sollten.

Wintercamping Thomas Cernak, Archiv
Mit einer Kaminverlaengerung ist viel Neuschnee auf dem Dach kein Problem.
Wassertanks sind im Innenraum frostsicher untergebracht.
Eine Warmwasserheizung mit Boiler.
Den Fuellstand im Ausgleichsbehaelter pruefen. 10 Bilder

Alte Hasen schwören auf Wintercamping. Ob Pistengaudi im Skigebiet oder Thermalbad-Entspannung in verschneiter Landschaft: Immer mehr Caravaner gewinnen dem Winter seine besten Seiten ab, und moderne Caravans bringen gute Voraussetzungen dafür mit.

Einsteiger hingegen sind oft skeptisch. Wintercamping? Zu ungewohnt, zu kompliziert – oder einfach zu kalt. Doch es muss nicht kompliziert sein. Mit den richtigen Tipps können Sie das auch. Noch ist Gelegenheit, dem Schnee hinterher zu reisen. Entscheidend für stressfreien Campingspaß sind die richtige Fahrzeug-Vorbereitung, die richtige Reiseplanung und natürlich das richtige Wintercampen selbst.

13 Tipps zur Vorbereitung, Planung und das Wintercamping selbst

  1. Fahrsicherheit: Sorgen Sie dafür, dass Caravan und Zugfahrzeug winterfit sind. Winterreifen beim Pkw sind Pflicht. Und wenn richtig Schnee liegen sollte, schadet es bestimmt nicht, Schneeketten mit an Bord zu haben. Aber Obacht: Besonders im Alpenraum gilt bisweilen Kettenpflicht (nur für den Zugwagen). Und wenn das Auflegen schon mal zu Hause geübt wurde, geht das auf dem Parkplatz oder an der Wechselstation vor Ort weitaus leichter von der Hand.
  2. Freie Sicht: Natürlich gehört (eigentlich schon längst) Frostschutz ins Scheibenwaschwasser. Vor Fahrtantritt wäre zudem Gelegenheit, den Zustand der Scheibenwischer kritisch unter die Lupe zu nehmen.
  3. Stromversorgung: Die Bordbatterien autarker Caravans büßen bei Kälte an Kapazität ein. Da ist es wichtig, die Stromreserven möglichst voll zu nutzen. Deshalb das Fahrzeug ein paar Tage vor der Reise an 230 Volt anschließen. Kenner trennen zwischendurch einmal die Verbindung, umso einen neuen Ladezyklus zu initiieren. Im Vorfeld können auch gleich der Gasvorrat und die Beleuchtung gecheckt werden.
  4. Geräte durchchecken: Danach steht die Funktionsprüfung wichtiger Komponenten auf dem Programm: Kühlschrank, Herd, Wasserpumpe, Innenbeleuchtung und vor allem die Heizung. Beim Probelauf sollte aus allen Gebläseöffnungen ein spürbarer Warmluftstrom kommen. Ansonsten ist womöglich ein Heizschlauch durch die Ladung gequetscht worden. Er kann jedoch meist wieder vorsichtig in Form gebracht werden. Wichtig bei Warmwasserheizungen ist die Kontrolle des Füllstandes, die Funktionsprüfung der Umwälzpumpe sowie die korrekte Entlüftung des Systems.
  5. Winterkleid für den Caravan: Vor Reiseantritt macht es Sinn, die Winterabdeckungen außen auf Be- und Entlüftungsgitter des Kühlschranks anzubringen, denn sonst kann Kaltluft nach innen dringen, und es zieht womöglich unangenehm. Wenn es knackig kalt wird, schützen manche Camper große Fensterflächen mit zusätzlichen Isomatten, die im Caravaning-Fachhandel zu haben sind und die außen am Fahrzeug vorgehängt werden. So bleibt die Heizenergie recht zuverlässig in der warmen Stube.
  6. Vorzelt: Praktisch für längere Aufenthalte an einem Ort ist zudem eine Wärmeschleuse im Eingangsbereich, ein kompaktes Wintervorzelt etwa. Das wird mit einem passenden Vorzeltteppich ausgelegt und in Schmutz- und Sauberzonen eingeteilt. So kann man sich nach dem Winterspaziergang oder dem Pistenspaß vor dem Caravan schon mal den Schnee abklopfen und sogar die Schuhe wechseln, ohne dass bei geöffneter Tür allzu viel Warmluft ins Freie verpufft.
  7. Campingplatz reservieren: Spontanität ist den Winter über nicht immer zielführend, denn nicht jeder Campingplatz hat ganzjährig geöffnet. Besonders attraktive Winterziele stehen bei vielen ganz oben auf der Liste und sind häufig belegt. Kurz: Reiseplanung ist angeraten. Informieren Sie sich im Vorfeld über den Belegungsgrad des Wunschcampingplatzes – und beziehen Sie geeignete Alternativen gleich in die Planung mit ein.
  8. Freie Fahrt: Höchst empfehlenswert ist zudem, sich zeitnah ein aktuelles Bild über die Befahrbarkeit der Anfahrtsstrecke zu machen. Sind Passstraßen offen und möglichst frei befahrbar oder ist mit Schnee und Eis auf der Fahrbahn zu rechnen? Die Infoseiten der Automobilclubs im Internet sind hierfür bestens geeignet und liefern in aller Regel umfassende Informationen. Tipp: Der ADAC informiert in der Rubrik "Reise & Freizeit" nicht nur detailliert und aktuell über den Zustand der Alpenstraßen, sondern listet auch auf, auf wie viel Höhenmeter die Strecke hinaufgeht und wie stark die jeweiligen Steigungen unterwegs ausfallen. Einsteiger müssen ja nicht gleich die größten fahrerischen Herausforderungen annehmen.
  9. Ver- und Entsorgung: Vor Ort angekommen, gilt es zunächst, die Ver- und Entsorgung sicherzustellen. Fragen Sie nach, welche Campingplatz-Einrichtungen auch bei Frost benutzt werden können. Nicht alle Entsorgungsstationen sind nämlich beheizt und damit einsatzbereit. Gleiches gilt für die Frisch- und Abwasserführung an Plätzen mit Vollversorgung. Und wer sein Brauchwasser im Eimer auffängt, sollte sich erkundigen, wo er den gefrorenen Grauwasserklotz entsorgen kann. Häufig ist in den beheizten Sanitäranlagen ein entsprechender Ausguss vorhanden. Der Einsatz von Abwasserrolltanks ist nicht empfehlenswert. Friert hier der Inhalt ein, muss langwierig aufgetaut werden.
  10. Strom und Gas: Die Stromversorgung ist eher unkompliziert. Wer sein Elektrokabel zum Sicherungskasten so verlegt, dass es nicht übermäßig festfrieren kann und beim Schneeräumen nicht versehentlich Schaden nimmt, ist auf der sicheren Seite. Vorsorgen beim Versorgen gilt vor allem dem Gas. So drei bis vier Tage dürfte eine Elf-Kilo-Flasche durchhalten, dann ist Nachschub fällig. Empfehlenswert: Ein automatisches Umschaltventil, das selbstständig die volle Reserveflasche aktiviert oder zumindest ein kleiner Ultraschall-Füllstandprüfer aus dem Zubehörhandel.
  11. Warm-Up: Beim ersten Aufheizen vor Ort empfiehlt es sich, alle Klappen und Schranktüren zu öffnen, damit der gesamte Innenbereich eine gleichmäßige Grundwärme abbekommt. Es gilt, Zu- und Abluft freizuhalten; Dachkamine brauchen bei starkem Schneefall eine Verlängerung. Auch die gibt es beim Caravaning-Händler.
  12. Luftzufuhr: Wer heizt, muss auch lüften. Das gilt beim Wintercamping ebenso wie zu Hause. Im vergleichsweise kleinen Raumvolumen des Caravan ist es wichtig, Schwitzwasser zu vermeiden. Das heißt vor allem: regelmäßig Stoßlüften und aufheizen. Kalte Außenluft ist trocken und kann, wenn sie erwärmt wird, viel Feuchtigkeit aufnehmen.
  13. Vor der Heimfahrt: Wer dann noch, bevor er die Heim- oder Weiterfahrt antritt, Zugfahrzeug und Caravan umfassend von Schnee und Eis befreit, gilt schon als verantwortungsbewusster und damit echter Winterprofi. Denn sich während der Fahrt ablösende Schneemassen und Eisschollen sind nicht nur ein Ärgernis, sondern für andere Verkehrsteilnehmer richtig gefährlich.
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