Absorberkühlschränke sind leise und flexibel und kommt in vielen Wohnwagen zum Einsatz. CARAVANING hat einen kurzen Rückblick der Entwicklung der Absorbertechnik, Vor- und Nachteile sowie 7 Praxistipps zusammengefasst.
Absorberkühlschränke sind leise und flexibel und kommt in vielen Wohnwagen zum Einsatz. CARAVANING hat einen kurzen Rückblick der Entwicklung der Absorbertechnik, Vor- und Nachteile sowie 7 Praxistipps zusammengefasst.
Dass das Bier und die Milch kühl, die Butter fest und die Wurst frisch bleiben, liegt bei der überwiegenden Mehrzahl aller Caravans am eingebauten Absorberkühlschrank. Seit Wohnwagen und -mobile in nennenswerter Stückzahl gefertigt und verkauft werden, sind Eisschränke, die nach dem Absorberprinzip arbeiten, weit verbreitet.
Electrolux, einer der größten Hersteller und Mutterkonzern der 1968 gegründeten Marke Dometic, produziert bereits seit 1956 Absorberkühlschränke für Camping- und Freizeitfahrzeuge.
Absorber sind also gebräuchlicher als die aus dem Haushalt bekannten Kompressorgeräte, und das hat mehrere Gründe. Ein großer Vorzug des Kühlprinzips beim Einsatz in Caravans ist der nahezu geräuschlose Betrieb. Egal wie groß der Wohnwagen, Kühlschrank und Bett sind nie weit voneinander entfernt. Bewegliche Teile wie etwa bei der Mechanik eines Kompressorkühlschranks gibt es bei Absorbern nicht, weshalb die Technik auch als ausgesprochen langlebig gilt. Es gibt Geräte, die 40 Jahre und länger im Einsatz sind.
Ein weiterer Vorteil ist die flexible Energieversorgung. Absorberkühlschränke lassen sich sowohl mit Strom als auch Gas betreiben. Gas ist für Heizung und Kocher üblicherweise ohnehin an Bord. Der Gasbetrieb gilt zudem als besonders effizient und schont die Reserven des Bordakkus. Geräte mit automatischer Energiewahl (AES) schalten selbstständig von 12 Volt während der Fahrt auf Gasbetrieb im Stand bzw. 230 Volt bei Landstromanschluss auf Stell- und Campingplätzen.
Das Funktionsprinzip wird 1922 von Baltzar von Platen und Carl Munters entwickelt. Die schwedischen Studenten entdecken, dass sich Kälte durch Wärme erzeugen lässt, indem man ein bestimmtes Kältemittel durch einen Kreislauf zirkulieren lässt. Auf der Rückseite des Kühlraums heutiger Geräte wird eine Ammoniak-Wasser-Lösung im Kocher mittels Gasflamme oder elektrischer Heizpatrone erhitzt. Ammoniak steigt in Form von Gasblasen auf, wodurch ein Pumpeneffekt entsteht, der das Gas in den Kondensator presst.
Dort kondensiert der Dampf wieder zu Flüssigkeit und wird mit Druck in den Verdampfer im Kühlraum geführt, wo er erneut in den gasförmigen Zustand übergeht; dabei wird dem Innenraum über die Kühlrippen Wärme entzogen. (Dies nimmt einige Zeit in Anspruch; deshalb sollte man idealerweise acht bis zwölf Stunden vor Reiseantritt in leerem Zustand vorkühlen.) Im eigentlichen Absorber wird das Ammoniakgas anschließend wieder der flüssigen Ammoniak-Wasser-Lösung zugeführt.
Weil dieser Kreislauf nur bei korrekt ausgerichtetem Leitungssystem optimal funktioniert, ist die Kühlleistung neigungsabhängig. Sie nimmt schon ab etwa drei Grad Schräglage ab. Die Wärmeabfuhr erfordert bei Absorberkühlschränken zudem zwei größere Lüftungsöffnungen im Aufbau – diese Beeinträchtigung von Optik und Isolation ist bei Kompressorgeräten nicht nötig.
Dem Absorberprinzip sind von Natur aus Grenzen gesetzt. Anders als bei Kompressorkühlschränken ist die Kälteleistung abhängig von der Außentemperatur. Mehr als gut 20 Grad Temperaturunterschied schafft ein Absorber kaum, in besonders heißen Gegenden setzt die Kühlung im schlimmsten Fall ganz aus. Bei zu niedrigen Temperaturen hingegen kommt der Ammoniakkreislauf nicht richtig in Schwung. Mit mitteleuropäischen Klimaverhältnissen kommen die meisten Geräte jedoch zurecht, denn es gibt zum Glück ein paar Tricks, um Absorberkühlschränken auf die Sprünge zu helfen.