Viele Hersteller geben auf Caravans eine Dichtheitsgarantie – aber nur, wenn die obligatorische Dichtheitsinspektion bei der Fachwerkstatt durchgeführt wird. CARAVANING zeigt was dort gemacht wird.
Viele Hersteller geben auf Caravans eine Dichtheitsgarantie – aber nur, wenn die obligatorische Dichtheitsinspektion bei der Fachwerkstatt durchgeführt wird. CARAVANING zeigt was dort gemacht wird.
Mit einem Boot, das leckt, kommt man nicht weit. Was für Wasserfahrzeuge gilt, kann man genauso auch auf Straßenkreuzer übertragen: Ein Caravan muss wasserdicht sein, sonst bleiben Erholung und Spaß am Reisen schnell auf der Strecke.
Undichtigkeiten, Feuchte oder gar Nässe sind die ärgsten Feinde des Wohnwagens. Ihre Auswirkungen sind verheerend. Schimmel, Fäule und Instabilität des Aufbaus sind die hässlichen Folgen. Die Gründe für Undichtigkeiten sind vielfältig. Bei konventionell mit Holz aufgebauten Caravans ist die Gefahr besonders hoch. Denn dringt Wasser an die Holzbestandteile des Aufbaus vor, saugt es sich voll und fängt an zu schimmeln und zu zerfallen. Das ist der Grund, warum heutzutage mehr und mehr auf Holz verzichtet wird.
Wasser findet auf vielen Wegen in den Wohnwagen: Verbindungskanten, an denen die Dichtmasse spröde wird, können ursächlich für Feuchteschäden sein, ebenso lockere Schrauben, arbeitendes Material oder unsachgemäße Umbauten.
Die Caravanhersteller wissen um die Gefahren von Undichtigkeiten und geben daher auf ihre Produkte in den allermeisten Fällen eine Dichtigkeitsgarantie. Diese wird fällig, wenn durch eindringendes Wasser Schäden am Aufbau entstehen. Eine defekte Wasseranlage, die von innen für Überflutung sorgt, zählt also nicht dazu. Inzwischen bieten die meisten Hersteller fünf Jahre Garantie, in einigen Fällen bis zu zwölf Jahre, manche auch gar keine oder nur zwei Jahre. Da eine Garantie eine freiwillige Leistung des Herstellers ist, kann er daran Bedingungen knüpfen. Im Fall der Dichtigkeitsgarantie ist eine jährliche, kostenpflichtige Dichtigkeitsprüfung obligatorisch. Diese muss zwingend bei einer autorisierten Fachwerkstatt durchgeführt werden, sonst verfällt der Anspruch auf Garantieleistungen.
In einer Online-Umfrage von CARAVANING gaben zwei Drittel der Teilnehmer an, regelmäßig zur Dichtigkeitsinspektion zu gehen. Bei der Forumsdiskussion wurde aber schnell deutlich, dass so mancher an Sinn und Zweck der Prüfung zweifelt. Das liegt wohl an der Beobachtung, dass manche Werkstatt die Prüfung nur oberflächlich durchführt und trotzdem viel Geld kassiert. Einhellig waren die Meinungen, wenn die Inspektion im Werk gemacht wurde: Hier war die Zufriedenheit deutlich größer.Wie die Inspektion vonstatten gehen soll, gibt der Hersteller seinen Händlern vor. Bei LMC gehören beispielsweise neben Sichtkontrollen im Innen- und Außenbereich auch Feuchtemessungen des Fußbodens und der Innenraumwände sowie das Einsprühen mit Dichtmittel dazu.
Ob man die Dichtigkeitsprüfung nun gut findet oder nicht – Fakt ist, dass eine bestehende Dichtigkeitsgarantie den Wiederverkaufswert eines Caravans erhöht. Dazu muss der Nachweis der regelmäßigen Inspektionen erbracht werden, den man dem Scheckheft entnehmen kann. Wird ein Caravan während der Garantielaufzeit verkauft, geht der Garantieanspruch auf den neuen Besitzer über. Neben monetären Vorzügen beim Wiederverkauf hilft eine regelmäßige Inspektion, Feuchteschäden frühzeitig zu erkennen und Folgeschäden zu vermeiden. 81 Euro zahlen Caravaner durchschnittlich für die Dichtheitsinspektion ihres Fahrzeugs.