Tabbert Da Vinci im Gebrauchtcheck
Der Da Vinci als Gebrauchtcaravan

Wohnwagen von Tabbert stehen hoch im Kurs – auch auf dem Gebrauchtmarkt. Wer sich für einen Da Vinci interessiert, für den sind die gesammelten Erfahrungen der Besitzer interessant.

Darauf müssen Sie achten!
Foto: CARAVANING_Archiv

Eigentlich dürfte es gar nicht so viele Da Vinci auf dem Gebrauchtmarkt geben, denn nach den Ergebnissen dieser Umfrage sind die Besitzer offenbar so zufrieden mit ihrem Wohnwagen, dass sie ihn gar nicht mehr hergeben möchten. Es sei denn, es geht ihnen so wie CARAVANING-Leserin Susanne Kammes aus Siesbach. Die schreibt, dass sie sich aufgrund veränderter Familienverhältnisse von ihrer „Elisabeth“ hat trennen müssen, aber erneut beim Da Vinci gelandet ist – bei „Carlos“, einem 540 E mit Einzelbetten.

Alles rund um den gebrauchten Wohnwagen

Tatsächlich attestieren die Umfrageergebnisse dem Tabbert Da Vinci in allen Bereichen ein sehr hohes Maß an Zufriedenheit, und so ist es kein Wunder, dass die Gesamtnote im Schnitt bei 1,8 liegt. Ein hervorragender Wert. Damit rangiert der Da Vinci auf Augenhöhe mit dem bisherigen Spitzenreiter in unserer Statistik, dem Fendt Saphir (Hier geht's zum Gebrauchtcheck des Fendt Saphir).

Typische Mängel kristallisierten sich bei unserer Leserumfrage nicht heraus. Offensichtlich sind die Da Vinci auf hohem Niveau gefertigt. So bewerten die Leser beispielsweise die Aufbauqualität überdurchschnittlich gut; Dichtheitsprobleme sind ausgesprochen selten. Unkritisch auch alle Sicherheitseinrichtungen wie Bremsen und Auflaufeinrichtung, die über alle Baujahre hinweg brav ihren Dienst verrichten.

Keine großen Mängel beim Da Vinci

Heizung und Wasseranlage bereiten dem Da-Vinci-Besitzer ebenfalls keine größeren Kopfschmerzen, wenngleich jeder vierte Umfrageteilnehmer in diesem Bereich einen Schaden registrierte und teils mehrfach die Werkstatt aufsuchen musste.

Größtes Ärgernis, so die Auswertung der Einsendungen, waren Fertigungsprobleme bei den Isolierfenstern, ein Problem des Zulieferers, mit dem auch andere Hersteller zu kämpfen hatten und das wegen sich lösender Verklebungen eine Rückrufaktion nach sich zog. Für unsere Tabbert-Besitzer war dies ein echtes Ärgernis und ist bei den Gebrauchten heute ein guter Grund, den Zustand der Fenster nochmals unter die Lupe zu nehmen.

Gleiches gilt für die Gummiabdichtung der Aufbautür. Diese kann möglicherweise durch die Türfalle so beschädigt werden, dass Dichtheitsprobleme auftreten. Hin und wieder musste auch mal ein defektes Türschloss ausgetauscht werden. Kein großes Dilemma, das alles sind Schäden, die sich mit vergleichsweise wenig Aufwand beheben lassen.

Im Bereich Möbelbau wurde zwar ebenfalls ein tendenziell hohes Schadensaufkommen reklamiert, jedoch ebenfalls oft nur Kleinigkeiten wie schlecht schließende Verriegelungen und Schlösser. Aufgezählt wurde beispielsweise das Klinkenschloss mit Mehrfachfunktion am geschwungenen Barfach vor der Kühlschranktür, das sich leicht verhakt. Oder im Küchenblock die Pushlock-Verriegelungen am Apothekerauszug sowie an den Küchenschubladen, die im Laufe der Jahre nicht mehr sicher greifen. Zu locker sitzen bei manchen Fahrzeugen auch die im Unterschrank neben der Tür verbauten Auflagen der Einlegeböden, wodurch diese nach unten durchsacken. Ein Mangel, den so mancher in Eigenregie einfach behoben hat.

Hin und wieder, so unsere Leser, war es zudem nötig, die Armatur am Spülbecken und die gerissenen Befestigungsschellen für die Wasserschläucheauszutauschen. Ansonsten gibt sich der Tabbert Da Vinci im Bereich Installationen unauffällig – Caravan-Typisches halt: Mal fällt eine Tauchpumpe aus, mal ist die Duschwanne etwas zu nachlässig abgedichtet, selten sperrt die Zündkontrolle ungewollt eine Brennstelle am Herd. Ebenso selten gibt der Umformer den Geist auf.Insgesamt lassen sich die bei der Umfrage reklamierten Schwächen beim Gebrauchtcheck leicht feststellen.

Das Preisniveau bestätigt einmal mehr die Wertstabilität von Caravans. So muss für ein zehn Jahre altes Modell der kleineren Kategorie noch die Hälfte des Neupreises berappt werden, bei einem großen Da Vinci liegt die Halbwertszeit bei etwa bei sieben Jahren.

Darauf müssen Sie beim Gebrauchtkauf des Tabbert Da Vinci achten

  • Dach und Aufbau des Da Vinci bereiten auch bei älteren Modellen laut Umfrage eigentlich wenig Schwierigkeiten. Mit Dichtheitsproblemen hat der Tabbert kaum zu kämpfen. Systematische Schwachstellen zeichnen sich keine ab.
  • Vor allem das Bugfenster vieler Modelljahrgänge musste im Rahmen einer Rückrufaktion ausgetauscht werden. Wurde dies auch durchgeführt? Sicherheitshalber bei allen Fenstern den Zustand inspizieren.
  • Bei der Aufbautür macht hin und wieder das Schloss Probleme. Sei es, dass die Türfalle beim Schließen den Dichtgummi im Rahmen beschädigt; sei es, dass es sich nicht mehr richtig verriegeln lässt.
  • Der Möbelbau zeigt keine gravierenden Auffälligkeiten. Allenfalls die korrekte Funktion von Schubladen- und Klappenverriegelungen gilt es beim Gebraucht-Check zu prüfen. 
  • Am Deichselkasten tritt in seltenen Fällen Wasser ein, und die Gasfedern lassen in ihrer unterstützenden Wirkung nach. Beides kann leicht überprüft werden.
  • Chassis und Bremsen bereiten beim Tabbert Da Vinci auch über viele Jahre hinweg praktisch keine Probleme. Ab und zu ein Bremsenservice mit dem Nachstellen der Beläge und alles ist gut.
Die aktuelle Ausgabe
Caravaning 06 / 2023

Erscheinungsdatum 09.05.2023

92 Seiten