Caravan-Urlaub mit Haustier
Tierisch unterwegs im Wohnwagen

Ob Transport oder Einfuhrbestimmungen: Der Urlaub mit Haustier bedarf der Planung, damit alle Spaß auf Tour haben. CARAVANING zeigt worauf es ankommt, damit es Tier und Halter gut ergeht.

Urlaub mit Haustier
Foto: Ingolf Pompe, Dieter S. Heinz, Archiv

Zu vielen Gespannbesatzungen gehört ein Tier, meist ein Hund. Das ist kein Wunder, schließlich profitieren die Vierbeiner in besonderem Maße von der mobilen Freiheit – in Hotels und Ferienwohnungen sind sie oft nicht gern gesehen, die Reise im Frachtraum eines Flugzeugs ist sicher auch kein Spaß. Neben Hunden sieht man auf Campingplätzen sogar hin und wieder eine Katze. Und das, obwohl Katzen empfindlicher als Hunde auf die Veränderung der Umgebung reagieren, weshalb generell eher davon abgeraten wird, sie mitzunehmen.

Im rechtlichen Sinne gelten Bello und Co. als "Ladung". Trotzdem würde kein Tierfreund auf die Idee kommen, seinen tierischen Freund im Caravan zu transportieren. Denn Lärm, Schaukelei und das "Alleinsein" in dieser Umgebung stressen das Tier natürlich enorm.

Fakt ist aber auch: Die Straßenverkehrsordnung kennt kein Sicherungsgesetz für mitfahrende Haustiere. Für sie gilt, was für Ladung gilt: Sie ist während der Fahrt so zu sichern, dass sie "selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen und niemanden gefährden kann" (§ 22, StVO).

Transportboxen aus Plastik oder Metall

Transportsysteme für Haustiere im Zugwagen gibt es viele, in erster Linie richten sie sich an Hunde. Je nach Größe des Hundes kommen verschiedene Varianten infrage. Transportboxen sind in diversen Ausführungen verfügbar: aus Plastik und Stoff oder als metallene Gitterboxen. Letztere sind wegen ihrer Stabilität besonders zu empfehlen. Ist der Hund zu groß oder stresst ihn der Transport in einer Box zu sehr, kann man auch auf Sicherheitsgeschirre zurückgreifen, dank derer er auf der Rücksitzbank mitfahren kann.

Sie sollten über breite Gurte verfügen und gepolstert sein. Achten Sie darauf, dass der Gurt nicht zu viel Spiel hat. Preislich liegt ein Sicherheitsgeschirr deutlich unter der Transportbox. Einfache Ausführungen sind ab etwa 20 Euro erhältlich, jedoch sollte man nicht zum billigsten Produkt greifen, sondern besser zu einem hochwertigen mit TÜV-Siegel. Boxen gibt es ab 50 Euro, Gitterkäfige aus Alu oder Edelstahl können schnell bei 300 Euro liegen, Sonderanfertigungen deutlich darüber.

Reisen ist purer Stress für Hunde

Für die meisten Hunde ist eine Reise anstrengend: Während der Fahrt sind sie lange auf engem Raum eingesperrt, und am Zielort stürzen überdies viele neue Eindrücke auf sie ein. "Wie viel Stress das bedeutet, ist von Tier zu Tier verschieden", gibt Tanja Uhland von der Hundeschule t.a.n.i. zu bedenken.

Bei Pausen sollte man den Hund also stets anleinen, denn gerade an Raststätten gehen viele Hunde verloren. Um für den Ernstfall gewappnet zu sein, kann man sein Haustier unter www.tasso.net registrieren lassen und so die Chance auf das Wiederfinden erhöhen.

Nach der Ankunft am Urlaubsort empfiehlt es sich, erst einmal einen gemütlichen Spaziergang an der langen Leine zu machen, damit der Hund seine neue Umgebung erkunden kann. "Man kann auch eine kleine Leckerli-Suche veranstalten", rät Tanja Uhland. Wichtig ist es, den Hund jetzt nicht zu überfordern und ihm Zeit zu geben, damit er richtig ankommt.

Nach speziellen Hunde-Campingplätzen informieren

Natürlich sollte man sich im Vorfeld schlau machen, ob Hunde auf dem Campingplatz der Wahl erlaubt sind und ob es spezielle Einrichtungen für sie gibt. Manche Plätze haben beispielsweise eigene Hundestrände, Spiel- und Trainingswiesen oder Hundeduschen. Ärgerlich ist es, wenn Hunde zwar auf dem Platz geduldet sind, es aber keine Angebote für sie gibt und man damit den Übernachtungspreis für den Hund ohne Gegenleistung entrichtet.

Über Einfuhrbestimmungen bei Reisen ins Ausland sollte man sich vorab erkundigen. Für Reisen in EU­Länder gibt es Mindestanforderungen für Hunde, Katzen und Frettchen, die erfüllt sein müssen. Dazu gehört zum Beispiel der EUHeimtierausweis. Es handelt sich dabei um einen erweiterten Impfpass, der durch die Eintragung von Chip­Nummer oder Tätowierungsnummer, Rasse und Geschlecht eindeutig einem bestimmten Tier zugeordnet werden kann. Den  Heimtierausweis kann jeder Tierarzt ausstellen. Als Kennzeichnung ist seit dem 3. Juli 2011 nur noch der Mikrochip zugelassen, die Tätowierung wird nicht mehr anerkannt.

Ein Tier, das nachweislich vor diesem Datum tätowiert wurde, muss allerdings nicht zusätzlich gechipt werden. Das Tier braucht für den Grenzübertritt außerdem eine gültige Tollwutimpfung, wobei mittlerweile von den meisten Ländern die Drei­Jahres­Tollwutimpfung anerkannt wird. Auskünfte zu den Impfintervallen und anerkannten Impfstoffen erhält man beim Tierarzt. Da das Tier für die Tollwutimpfung mindestens drei Monate alt sein muss und die Impfung erst nach 21 Tagen als gültig anerkannt wird, sind jüngere Welpen entsprechend noch ohne Impfschutz. Hier darf jedes Land selbst entscheiden, ob und unter welchen Bedingungen der Welpe trotzdem einreisen darf.

Anbieter für Hunde-Reisezubehör