1. Die fantastischen Fanggründe
Einen kapitalen Köhler zu fangen ist der sehnlichste Wunsch vieler Meeresangler. Besonders zahlreich tummelt sich der oft irreführend als „Seelachs“ bezeichnete Fisch in den Gründen um Hitra – eine von Klippen gesäumte Insel am Eingang zum Trondheimfjord. Hier gelingt es Petri-Jüngern auch immer mal, einen Rekord-Heilbutt an den Haken zu bekommen. So machten vor einigen Jahren zwei Deutsche Schlagzeilen, die stolz ein 155-Kilogramm-Exemplar präsentierten. Darüber hinaus weisen die gut 7000 Binnengewässer sehr gute Forellenbestände auf.

Die Insel lässt sich wunderbar zu Fuß erkunden. Sie war bereits, wie archäologische Funde belegen, in der Steinzeit besiedelt. Das älteste noch vorhandene Bauwerk ist die Kirche in Dolm aus dem Spätmittelalter, auf der ein Brandfluch lasten soll. Tatsächlich wurde sie schon viermal von Flammen heimgesucht. Ein fast sechs Kilometer langer Unterwassertunnel verbindet Hitra mit dem Festland.
2. Die glanzvollen Zeugnisse
Als Keimzelle des heutigen Trondheim gilt der geschützte Hafen an der Mündung des Nidelv-Flusses, wo der Legende nach der Wikingerkönig Olav Tryggvason einen Handelsplatz errichten ließ. Dieser wuchs dann unter Olav II. Haraldsson zum wichtigsten Ort Norwegens heran. Trondheim wurde Hauptstadt, Königsresidenz und Bischofssitz. Im 14. Jahrhundert leitete die Union mit Dänemark den Machtverlust und damit den Niedergang ein. Erst 400 Jahre später berappelte sich die Stadt wieder: Sie stieg zum großen Umschlagplatz für Kupfererz auf.
Die gewaltige Kathedrale im Zentrum, auch Nidaros-Dom genannt, steht angeblich über dem Grab Olavs. Der starb in einer Schlacht, avancierte posthum zum Nationalhelden und wurde als Märtyrer heiliggesprochen. Ein weiteres berühmtes Wahrzeichen sind die prächtig-bunten, am Flussufer auf Pfählen ruhenden Pack- und Lagerhäuser – beeindruckende Bauzeugen des kraftvollen Wiederaufstiegs der Stadt.
Das besagte Erz stammte übrigens aus Røros, einer früheren Bergwerksgemeinde im Gebirge. Deren wettergegerbte Holzbauten, die teils noch über Grasdächer verfügen, gehören seit 1980 zum Weltkulturerbe. Einmalige Schätze zeigt auch das Trondheimer „Trøndelag Folkemuseum“, ein Freilichtmuseum mit jahrhundertealten Gebäuden. www.sverresborg.no
3. Die feine Küche im Norden
Die norwegischen Essgewohnheiten unterscheiden sich besonders in einem Punkt von den deutschen: Im Alltag verzichten die Norweger sehr häufig auf ein warmes Mittagessen, nehmen dafür aber das Abendessen schon um 17 Uhr ein. Speist man in einem der vielen guten Restaurants, die in den letzten 25 Jahren neu eröffnet wurden, verschiebt sich der Zeitpunkt um zwei bis drei Stunden. Daher ist für den Mittagstisch, der in der Regel aus einem abwechslungsreichen Büfett besteht, meist keine Reservierung erforderlich; für den Abend ist diese jedoch Pflicht.
Exzellente Küche in oftmals uriger Atmosphäre bieten in Trondheim vor allem die zahlreichen Lokale in der Kjøpmannsgate, malerisch am Fluss und in der Gegend um die alte Brücke gelegen. Fisch und Meeresfrüchte, aber auch Elch-, Rentier- und Lammfleisch prägen dort die Speisekarte.

Norwegen ist auch ein Käseland. Berühmtester Käse ist der „Jarlsberg“, eine milde, weiße Sorte. Überall gern gegessen wird zudem „Geitost“ (Ziegenkäse). Der „Grotteost“ (Höhlenkäse) ist eine bekannte regionale Spezialität, die auf dem Hof Hitra Gårdsmat auf der kleinen Insel Helgebostadøya bei Hitra hergestellt wird. Dorthin werden von der Hauptinsel aus Bootstouren angeboten. Zu besichtigen gibt es unter anderem die Höhle, in der der Käse heranreift. Dazu erzählt die charmante Gastgeberin Bodil Birkeland bei einer kulinarischen Kostprobe spannende Geschichten von Land und Leuten.
Der besondere Tipp:
Flanieren, dinieren, Spaß haben:Vor allem in der Mittsommerzeit spielt sich das Leben in Trondheim vorzugsweise im Freien ab. Beliebter Treffpunkt für Junge und Junggebliebene ist die herausgeputzte Hafenmeile, wo sich eine Vielzahl an Terrassencafés, Trendlokalen und Bars aneinanderreihen. www.trondheim.no
4. Das Pop-und-Rock-Museum
Musik liegt in der Luft – besonders in der lebensfrohen Studentenstadt Trondheim, die neben dem gefeierten Klassik-Orchester „Trondheim Soloists“und der etablierten Jazz-Szene eine weitere Attraktion in Sachen Tonkunst zu bieten hat: Rockheim – das nationale Erlebniszentrum für Pop und Rock. Es präsentiert seinen Besuchern in einem ehemaligen Hafenspeicher auf sechs Etagen die norwegische Musik- und Kulturgeschichte von 1950 bis heute. Rockheim ist darüber hinaus ein Ort, der alle Facetten der Rock- und Popmusikkultur aufzeigt und an dem man sich stundenlang interaktiv betätigen kann. Somit ist sichergestellt, dass sich auch Fans aus nicht skandinavischen Ländern dort wohlfühlen.
Breiten Raum nimmt die Gruppe A-ha ein, der 1985 mit ihrem Ohrwurm „Take On Me“ der entscheidende Durchbruch gelang. Daneben stehen regelmäßig Konzerte von Nachwuchskünstlern und wechselnde Sonderausstellungen auf dem Programm. Ebenfalls ein großes Thema: Wencke Myhre, die auch in Deutschland seit Jahrzehnten erfolgreiche Schlagersängerin. www.rockheim.no
5. Das norwegische Jazz-Fieber

Norwegischer Jazz begeistert über die Landesgrenzen hinweg eine große Anhängerschaft. Bands wie Atomic und Jaga Jazzist zählen zur internationalen Jazz-Elite. Spezielle Studiengänge, unter anderem an der Universität in Trondheim, sorgen für eine fundierte Musikerausbildung. Ebenfalls sehr populär: das alljährlich im Frühsommer stattfindende Trondheim Jazz Festival. Zu den Höhepunkten in diesem Jahr gehörte der Auftritt des jungen englischen Sängers und Multiinstrumentalisten Jacob Collier. Den Schwerpunkt bilden jedoch gewöhnlich die Vertreter der skandinavischen Szene; die Konzerte finden an verschiedenen Orten am Hafen statt. Nächster Termin: 9. bis 12. Mai 2018. www.jazzfest.no
Trøndelag kompakt
Anreise: Am schnellsten mit der Fähre ab Dänemark, zum Beispiel via Hirtshals–Langesund (Fjord Line). Von da auf den Europastraßen E 18 und E 6 direkt nach Trondheim (ca. 490 Kilometer).
Noch mehr Sehenswertes: Ringve-Museum Einzigartige Sammlung seltener Musikinstrumente aus aller Welt, zusammengetragen von Victoria Bachke. Hierzu reiste die Frau eines wohlhabenden Kaufmanns ab etwa 1900 jahrzehntelang quer durch Europa. www.ringve.no
Felsritzungen: Rund um den Trondheimfjord lassen sich viele prähistorische Zeichnungen bewundern, zum Beispiel bei Hell und in Hegra. Das wohl spektakulärste Bild, „Rentier von Bøla“ genannt, wurde vor rund 5500 Jahren am Snåsasee in Stein gemeißelt.
Auskunft: Tourismusbüro Trøndelag, Postfach 65, 7400 Trondheim, Norway, Telefon 00 47/73 84 24 40, Fax 00 47/73 84 24 50, E-Mail touristinfo@trondelag.com, www.trondelag.com
Campingplatz-Tipps in Trøndelag
N-7630 Åsen: Camping Gullberget
Solide ausgestatteter Platz außerorts an stark befahrener Fernstraße, abgeschirmt durch dichte Hecken. Geneigtes Wiesengelände unterhalb eines Waldes mit Bäumen und Büschen. Kiosk im Sommer. Zur Haltestelle 50 m. 2 ha, 40 Touristenplätze, 20 Mietunterkünfte. Geöffnet von Mitte Februar bis Mitte Oktober. Preisgruppe 3*.
Standort: E 6, Abzweigung Fv 111,
GPS 63°37’24”N, 11°04’06”E,
Telefon 00 47/74 05 61 51,
http://hoplavassdraget.com/utleie-av-bat-og-hytter/gullberget-camping-a-s.html
N-7070 Bosberg: Flakk Camping
Gut ausgestatteter Campingplatz etwa 11 km westlich der Metropole am Fährhafen nach Fosen. Wiesenareal ohne Bewuchs – teils eben, teils leicht geneigt. Schöner Blick auf den Trondheim-Fjord und bewaldete Höhen. 20 m langer und 2 m breiter Sandstrand, Spielplatz und Camperküche. Gute Busverbindung nach Trondheim, zum Supermarkt 4 km. 2,4 ha, 80 Touristenplätze, 28 Dauercamper, wenige Mietunterkünfte. Geöffnet von Anfang Mai bis Anfang September. Preisgruppe 5*.
Standort: Flakkvegen 49,
GPS 63°27’00”N, 10°12’05”E,
Telefon 00 47/72 84 39 00,
www.flakk-camping.no
N-7563 Malvik: Storsand Gård Camping
Gut ausgestatteter Campingplatz in Flughafennähe, 17 km östlich von Trondheim. Von Laubbäumen umgebene Terrassenplätze zwischen Straße, Schienen und Fjord. Meernahe Parzellen von Dauercampern belegt. Großer naturbelassener Sand- und Kiesstrand mit Felsen. Bade- und Angelsteg. Bootsvermietung, Spielpark, Laden und Imbiss am Platz. 300 m langer, schmaler Zufahrtsweg. 10 ha, 220 Touristenplätze, zahlreiche Mietunterkünfte. Geöffnet von Anfang Mai bis Anfang September. Preisgruppe 4*.
Standort: Storsandveien 1,
GPS 63°25’55”N, 10°42’29”E,
Telefon 00 47/73 97 63 60,
www.storsandcamping.no
N-4246 Sandstad: Vågen Camping Hitra
Solide ausgestatteter Campingplatz auf weitläufigem, zerklüftetem Gelände an der dünn besiedelten Südküste der Insel Hitra, umgeben von Wald und felsigen Buchten. Plätze auf langgestreckter, baumloser Fläche, teils auf Wiese, teils geschottert. Bootssteg, -slip und -verleih. Fischküche und Aufenthaltsraum. Zufahrt über enge Schotterstraße. Zum Ort 20 km. 12 ha, 35 Stellplätze, 12 Mietunterkünfte. Geöffnet von Mitte März bis Ende September. Preisgruppe 2*.
Standort: Laksavic,
GPS 63°28’45”N, 08°45’49”E,
Telefon 00 47/72 44 41 60,
www.hitra.as