Caravan-Tour Bretagne: Traumbucht in Frankreich

Mit dem Caravan in die Bretagne Zur Traumbucht von Frankreich

Steile Klippen, versteckte Strände, geheimnisvolle Wälder: Die Region Finistère in der Bretagne ist eine vielfältige Gegend und ein wunderbares Reiseziel für einen Urlaub mit dem Caravan. 

Reise-Tipp Bretagne Carolin Thiersch, fotolia/Karepa (1)
Reise-Tipp Bretagne
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Die leichte Brise schafft es nicht, uns die kleinen Schweißperlen von der Stirn zu pusten, während wir einen schmalen Pfad entlangwandern. Ginster, Heide und Geißblatt hüllen die Landschaft ringsum in ein buntes Gewand. Noch über einen kleinen Hügel, vorbei an einem großen knorrigen Baum, dann eröffnet sich uns die ganze Schönheit der Halbinsel Crozon im Westen der Bretagne. Der Blick geht weit über steile Felsklippen, in die der Atlantische Ozean tiefe Furchen und Grotten hineingefressen hat und an denen die Gischt der Wellen beeindruckend in die Höhe spritzt. Dazwischen liegen wie hingetupft kleine Buchten mit weißen Stränden – ein Anblick wie aus dem Bilderbuch. 

Der schönste Strand in der Bretagne

Unser Ziel ist der wohl schönste dieser Strände, ein wahr gewordenes Postkartenmotiv, das Karibik-Feeling entfacht: die von hohen Felswänden eingerahmte Bucht auf der Landzunge Île Vierge nahe beim Dorf St. Hernot mit ihrem türkisblauen Wasser. Kleine Wellen rauschen über glatt geschliffene Steine ans Ufer, der Wind zaust mild das Haar, während wir es den Franzosen neben uns gleichtun und unser Picknick aus Baguette und Käse genießen. Zwei Schnorchler beobachten die bunte Vielfalt der Fische, und Kinder hüpfen jauchzend von einem Schlauchboot ins Meer. Wem der kurze, steile Abstieg zum Strand etwas zu waghalsig ist, der kann bei ruhiger See auch mit dem Kanu oder Motorboot herkommen. 

Vom Parkplatz bis zum Strand war es nur ein kurzer Spaziergang, man kann in der Bretagne aber auch richtig gut wandern. Ein 4.500 Kilometer langes Wegenetz windet sich durch das Landesinnere und entlang der Küsten. Alte Militärfestungen trotzen hier Wind und Wetter, urige Restaurants mit ihren bretonischen Spezialitäten halten die perfekte Belohnung nach einem langen Wandertag parat, und in kleinen Manufakturen kann man Chocolatiers bei der Herstellung feiner Süßigkeiten über die Schultern schauen. 

Surfer-Hotspot Campingplatz

Dass hier an der Atlantikküste die Camper-Uhren oft etwas anders ticken, zeigt sich schon auf unserem Campingplatz bei Brignogan-Plages mit seinem angrenzenden Wassersportzentrum. Während wir gegen neun Uhr unser gemütliches Frühstück vor dem Caravan genießen, kommt uns vom Meer her bereits eine ganze Horde Surfer entgegen. Die meisten haben ein glückliches Lächeln auf den Lippen nach einer offensichtlich perfekten Morgensession. Ganz freiwillig sind sie sicher nicht so früh aufgestanden. Hier an der Küste bestimmen nämlich nicht die Sportler selbst ihren Tagesrhythmus, sondern die Gezeiten: Ebbe und Flut, die für einen Tidenhub von mehreren Metern verantwortlich sind.

Reise-Tipp Bretagne
Carolin Thiersch, fotolia/Karepa (1)
Bis 1995 wurde der Leuchtturm Phare de la Vieille von Wärtern betrieben, die Überfahrt war bei Sturm gefährlich – heute ist die Anlage automatisiert.

Während die Frühaufsteher den zweiten Kaffee des Tages schlürfen, überlegen wir, wohin die Weiterreise gehen soll. Auf das Cap du Raz fällt schließlich die Wahl. Und dort wird schnell klar, warum die Region Finistère, auf Bretonisch auch „Pen-ar-Bed“, das Ende der Welt genannt wird. An der rauen, zerklüfteten Atlantikküste, westlichster Abschnitt des französischen Festlands, kann man tatsächlich glauben, am Ende der Welt angekommen zu sein. Blickfang ist der auf einer kleinen Insel stehende Leuchtturm Phare de la Vieille, „die alte Dame“, der schon anno 1887 zum ersten Mal Schiffen den Weg wies.

Die felsigen Küstenabschnitte, endlosen Sandstrände und pittoresken kleinen Fischerorte sind aber nur eine Seite der Bretagne. Im Landesinneren liegen kleine, von Wiesen und Feldern umringte Dörfer mit den für die Region typischen Häusern aus bretonischem Granit, zwischen denen es mit dem Gespann schon mal eng werden kann. Sattgrüne Waldlandschaften wie die bei Huelgoat, wo es aussieht, als hätte Obelix mit Felsen um sich geworfen, locken zum Wandern oder zu einer ausgiebigen Fahrradtour. An den Stränden rund um Touristenzentren wie Quimper kann es besonders während der französischen Sommerferien durchaus voll werden. Wer es mag, findet Trubel und urbanes Flair auch in Brest, der größten Stadt der westlichen Bretagne.

Eine Woche mit viel Sonnenschein liegt hinter uns, auch wenn das Wetter in der Region schon mal umschlagen kann. Zum Abendbrot gibt es leckere Crêpes, die bretonische Spezialität. Dazu bewundern wir wie so oft die knallrote Sonne, die wie ein Feuerball über den Weiten des Atlantiks untergeht – romantischer kann ein letzter Urlaubsabend kaum sein.

Für Feinschmecker

Die bretonische Küche ist für ihre Spezialitäten berühmt. Besonders gerne werden am Atlantik Meeresfrüchte genossen, allen voran Austern – nur mit ein wenig Zitrone beträufelt und direkt aus der Schale geschlürft. Ein beliebtes Gericht ist zudem die „Charte du plateau de fruits de mer frais bretons“, eine gemischte Platte mit diversen Meeresfrüchten, die per Gesetz nur aus frischen Zutaten bestehen darf. Hierauf zu finden sind neben Austern auch Garnelen, Muscheln, Strandschnecken und Langusten, manchmal Taschenkrebse, Hummer oder gar Meeresspinnen – lecker.

Gewaltige Zeitzeugen

Menhire am Pointe de Pen Hir
Carolin Thiersch
In einer Reihe stehen diese Menhire an der Pointe de Pen-Hir – mancherorts sind sie auch im Kreis angeordnet.

Menhire, bretonisch „lange Steine“, sind gigantische Zeugen aus der Jungsteinzeit (ab 5.000 v. Chr.) und überall in der Bretagne zu bewundern. Bei den wohl berühmtesten „Bewohnern“ der Region, den Comic-Figuren Asterix und Obelix, spielten die Riesen unter dem Begriff „Hinkelsteine“ eine große Rolle. Weit über 5.000 dieser uralten Felsen soll es heute noch in der Bretagne geben. Sie sind einzeln, in Reihen oder im Kreis angeordnet zu finden. Ihre Größe variiert von rund 1,50 Meter (etwa eine Tonne Gewicht) bis zu 20 Meter (zirka 350 Tonnen). Nur sehr selten tragen Menhire Gravierungen oder Motive wie Äxte, Krummstäbe oder Tiere. Man kann vermuten, dass einst viele verziert waren, aber die Wind und Wetter ausgesetzten Zeichen durch Erosion nach und nach zerstört wurden.

Sechs kleine Urlaubsträume in der Bretagne

Romantische Altstädte, historische Schlösser und Kirchen, raues Meer und ringsum eine fantastische Landschaft: Diese sechs Orte lohnen unbedingt einen Besuch während eines Bretagne-Urlaubs mit dem Caravan.

1) Brignogan-Plages
Die 740-Einwohner-Gemeinde im Nordwesten der Bretagne lockt mit ihren weißen Sandstränden. In dem kleinen Fischerort gibt es zudem zahlreiche Cafés und Restaurants. Sehenswürdigkeiten sind der Leuchtturm Phare de Pontusval sowie der Menhir Men-Marz, ein mehr als acht Meter hoher Fels. www.brignogan-plages.fr

2) Huelgoat
Die Gemeinde Huelgoat, bretonisch für Hochwald, liegt inmitten des Naturparks Armorika am Fuß der Monts d’Arrée. Ringsum erstrecken sich Wald und eine spektakuläre Felsenlandschaft. Vom Ort aus führt ein schöner Weg entlang markanter Granitmassive; das gesamte Gebiet eignet sich ideal zum Wandern. www.de.france.fr

3) Presqu-île de Crozon
Die Halbinsel Crozon ist für ihre spektakuläre Felsküste und die schönen Strände bekannt. Ein Küstenwanderweg führt um das gesamte Cap herum. Besonders malerisch ist der von Felsklippen umgebene Strand der Île de Vierge, zu erreichen über den Küstenwanderweg oder per Boot. www.tourisme-presquiledecrozon.fr

4) Locronan
Der kleine Ort zwischen der Halbinsel Cap Sizun und den Ausläufern der Montagnes Noires gilt wegen seines historischen Stadtbilds als eines der schönsten Dörfer Frankreichs. Kein Neubau stört das Ensemble der blumengeschmückten Granithäuser aus dem 16. bis 18. Jahrhundert – absolut sehenswert. www.locronan-tourisme.com

5) Cap Sizun
Das Cap ist eine 30 Kilometer lange Halbinsel, die von Douarnenez aus in den Atlantischen Ozean ragt. Ihre Landspitze Pointe du Raz ist der westlichste Punkt des Cap Sizun (nicht aber des französischen Festlands). Auf einem wellenumtosten vorgelagerten Felsen steht der Leuchtturm Phare de la Vieille. www.finistere-tourismus.com

6) Quimper
Am Fluss Odet liegt die älteste Stadt der Bretagne mit knapp 64.000 Einwohnern, sie ist rund 15 Kilometer von der bretonischen Südküste entfernt. Im historischen Zentrum mit vielen schönen Baudenkmälern, alten Fachwerkhäusern und kleinen Geschäften kann man sehr gut einkaufen und essen gehen. www.quimper-tourisme.com

An der Opalkueste gibt es genuegend Platz.
Touren

Campingplätze und Infos zur Bretagne im Überblick

Camping

F-29950 Bénodet: Camping duLetty
Ausgezeichneter Campingplatz auf überwiegend ebenem Wiesengelände mit verschiedenen Bäumen, Sträuchern und Hecken. Direkter Zugang zum mit Steinen durchsetzten Sandstrand mit vorgelagerter Düne. Spielplatz und große Badelandschaft mit beheiztem Hallen- und Freibad, Rutschen, Whirlpools und Gegenstromanlage. Massageangebot am Platz. 11 ha mit 542 Touristenplätzen und 23 Mietunterkünften. Geöffnet Ende Juni bis Anfang September. Preisgruppe 5*.
Standort: Chemin de Creisanguer, GPS 47°51’55”N, 04°05’24”W, Telefon 0033/298570469.

F-29890 Brignogan-Plages: Camping deLa Côte des Légendes
Solide ausgestatteter Platz am Sandstrand. Durch Hecken gegliedertes, ebenes Wiesengelände mit einigen Laubbäumen auf der Landseite der Düne. Angrenzendes Wassersportzentrum. Etwa 150 m langer, seicht abfallender Sandstrand. 2,8 ha mit 102 Touristenplätzen, 31 Dauercampern und 18 Mietunterkünften. Geöffnet von Ende März bis Mitte November. Preisgruppe 2*.
Standort: Rue Douar ar pont, GPS 48°40’22”N, 04°19’45”W, Telefon 0033/298834165.

F-29570 Camaret-sur-mer: Camping LeGrand Large
Ruhige Anlage mit Blick auf die Bucht und den Hafen. Auf einem Hügel gelegenes Wiesenplateau, unterteilt durch Hecken und Bäume. Animation für Kinder sowie Minigolf, Tennis, Volleyball, Pétanque und ein beheiztes Schwimmbad auf dem Gelände. Akzeptiert Camping Cheques. 2,8 ha mit 101 Touristenplätzen und 30 Mietunterkünften. Anfang April bis Ende September geöffnet. Preisgruppe 3*.
Standort: Lambézen, GPS 48°16’51”N, 04°33’53”W, Telefon 0033/298279141.

F-29160 Crozon-Morgat: Camping La Plage de Goulien
Drei-Sterne-Campingplatz oberhalb einer Bucht, teils gestuftes und terrassiertes Gelände. Von einem Bach durchflossen. 2,5 ha mit 115 Touristenplätzen und 32 Mietunterkünften. Geöffnet Anfang April bis Anfang Oktober. Preisgruppe 3*.
Standort: Kernavéno, GPS 48°14’19”N, 04°32’38”W, Telefon 0033/608434932.

F-29740 Lesconil: Yelloh! Village L‘Océan Breton
Exklusive Anlage bei einem Herrenhaus mit Park. Wiesengelände mit verschiedenen Bäumen, Büschen und Sträuchern. Von einem Meeresarm (ohne Bademöglichkeit) begrenzt. Erlebnisbad mit mehrspuriger Rutsche und Gegenstromanlage. Küchen-Lehrgarten auf dem Gelände. 12 ha mit 60 Touristenplätzen, wenigen Dauercampern, von Mietunterkünften geprägt. Geöffnet Anfang April bis Anfang September. Preisgruppe 5*.
Standort: Lieu dit Manoir de Kerlut, GPS 47°48’45”N, 04°13’18”W, Telefon 0033/298822389.

F-29180 Locronan: Camping deLocronan
Drei-Sterne-Platz mit Blick auf die Bucht von Douarnenez. Durch Hecken gegliederte Stellplätze. Beheizter Innenpool. Akzeptiert Camping Cheques. 2,8 ha mit 100 Stellplätzen und 25 Mietunterkünften. Geöffnet Anfang April bis Ende September. Preisgruppe 3*.
Standort: 10 Rue de la Troménie, GPS 48°05’48”N, 04°11’55”W, Telefon 0033/298918776.

F-29550 Plonévez-porzay: Camping La Plage de Treguer
Top-Platz auf ebenem Wiesengelände, durch Hecken unterteilt. Sandstrand in einer Bucht. Surfschule angrenzend. 6 ha mit 182 Touristenplätzen, 53 Dauercampern und 44 Mietunterkünften. Geöffnet Mitte April bis Ende September. Preisgruppe 4*.
Standort: Plage de Sainte-Anne la Palud, GPS 48°08’40”N, 04°16’08”W, Telefon 0033/298925352.

F-29336 Quimper: Camping Castel L’Orangerie de Lanniron
Hervorragende Fünf-Sterne-Anlage im Schlosspark. Überwiegend ebenes Wiesengelände mit verschiedenartigen Bäumen, Büschen und Blumen. In der Nähe des Odet-Flusses. Restaurant, Pub und Teegarten auf dem Gelände. Platzeigene 9-Loch-Golfanlage. 38 ha mit 167 Touristenplätzen, wenigen Dauercampern und 61 Mietunterkünften. Ganzjährig geöffnet. Preisgruppe 5*.
Standort: Château de Lanniron, GPS 47°58’37”N, 04°06’38”W, Telefon 0033/298906202.

F-29560 Telgruc-sur-Mer: CampingL’Armorique
Vier-Sterne-Platz an einem steilen Hang mit terrassiertem Wiesengelände. Stellenweise Blick über das Meer. Überdachbares und beheizbares Freibad sowie ein Kinderspielplatz auf dem Gelände. Akzeptiert Camping Cheques. 2,5 ha mit 70 Touristenplätzen und 36 Mietunterkünften. Anfang April bis Ende September geöffnet. Preisgruppe 3*.
Standort: 112, rue de la Plage, GPS 48°13’32”N, 04°22’12”W, Telefon 0033/298277733.

Info

Viel Wissenswertes rund um die Region am Ende der Welt finden Interessierte auf den Seiten von www.finistere-tourismus.com. Ausführliche Tipps für eine Bretagne-Tour liefert die offizielle Internetseite des regionalen Tourismusverbands unter www.bretagne-reisen.de.

Weitere Infos: Atout France, Postfach 100128, 60001 Frankfurt am Main, www.rendezvousenfrance.com

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