Wie entdeckt man am besten Amalfi, Positano und die Küstenstraße? Sollte man mit dem Auto selbst durch Neapel fahren? Was macht Pompeji aus? Fragen und Antworten zu einer Reise in den Süden Italiens – plus Camping-Tipps im Überblick.
Wie entdeckt man am besten Amalfi, Positano und die Küstenstraße? Sollte man mit dem Auto selbst durch Neapel fahren? Was macht Pompeji aus? Fragen und Antworten zu einer Reise in den Süden Italiens – plus Camping-Tipps im Überblick.
Kennen Sie den Witz, bei dem ein Deutscher in Neapel einen Auffahrunfall mit 15 Fahrzeugen produziert? Nein? Er hat bei Gelb an der Ampel angehalten – und die 14 Neapolitaner hinter ihm wollten noch schnell durchfahren. O.k., er ist vielleicht schon ein bisschen alt und auch nicht wirklich witzig, aber Autofahren in dieser Stadt hat auch heute immer noch etwas sehr Abenteuerliches.
Neapel ist die erste und bei weitem aufregendste Station unseres Urlaubs im Süden Italiens. Fast eine Million Menschen leben hier, damit ist Neapel die drittgrößte Metropole des Landes, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum – und sie quillt über vor Fahrzeugen. Zweispurige Straße? Da passen doch mindestens vier Autos nebeneinander. Drei Vespas drängeln sich noch dazwischen. Das Fahren macht hier nicht wirklich Freude.
Wir sind in jedem Fall froh, dass unser Caravan sicher auf einem Campingplatz im etwa 20 Kilometer entfernten Pompeji steht. Von dort aus kommen wir bequem in einer halben Stunde mit der Regionalbahn Ferrovia Circumvesuviana nach Neapel hinein. Dort machen wir das, was wir eigentlich immer tun: erst mal eine Hop-on-Hop-off-Stadtrundfahrt für den ersten Überblick, am liebsten vom Cabrio-Abteil im oberen Stockwerk des roten Busses.
Wie oft kracht es hier wohl? Wir sehen in drei Tagen keinen Unfall, hören aber alle zehn Minuten die Ambulanz, die fast immer hoffnungslos in Neapels Verkehrschaos stecken bleibt. Es geht also offenbar einiges schief. Unsere persönliche, keineswegs repräsentative Erhebung machen wir bei einem langen Spaziergang auf der Via Posillipo, von der man schöne Ausblicke auf die Stadt, den Vesuv und auf den Golf von Neapel hat: 95 Prozent der Autos haben Kratzer, Beulen, fehlende Spiegel, abgerissene Kotflügel oder Schlimmeres. Und die fünf Prozent, die keine Kratzer haben, sind offensichtlich noch nagelneu. Außerhalb von Neapel ist die Fahrerei jedoch meist das reine Vergnügen.
Der Vesuv, der sich immer wieder schon bei der City-Tour malerisch ins Bild geschoben hat, sieht eigentlich ziemlich harmlos aus. Die Ruinen von Pompeji beweisen aber eindrucksvoll, dass er es definitiv nicht immer war. Pompeji war eine wichtige römische Stadt mit rund 10.000 Einwohnern – bevor sie 79 nach Christus bei einem Ausbruch des Vulkans komplett verschüttet wurde. Heute zählt der Ort zu den eindrucksvollsten Beispielen für das, was Archäologie leisten kann.
Beim Spaziergang durch Pompeji erhält man ein Gefühl für die Größe der Stadt. Im Museum kommt durch einen animierten Film auch noch Farbe ins Kopfkino: Die Wände waren ja bunt und kunstvoll bemalt, in der Sauna loderte Feuer, und Wasserdampf stieg auf. Mehr als 60 Küchen wurden ausgegraben, im Film sieht man Köche und Bäcker darin arbeiten.
Besonders praktisch: Unser Campingplatz, der nach dem römischen Sklaven und Gladiator Spartacus benannt ist, liegt bequem in Fußnähe zu all den Attraktionen. (siehe unten)
Am nächsten Tag geht es dann zur Amalfitana, der vielleicht schönsten Küstenstraße der Welt. Man möchte sie am liebsten mit dem Motorrad erleben oder in einem offenen Cabrio – das wäre nicht schlecht. Nur eins geht nicht: sie mit dem Gespann zu befahren. Im Sommer zumindest müssen wir leider draußen bleiben, sie ist für Gespanne zwischen 6.30 und 24 Uhr gesperrt. Das ist jedoch gar kein Problem, es gibt genug schöne Campingplätze rund um Sorrent. Die Stadt zählt zu den traditionellen Seebädern Süditaliens mit vielen Sandstränden, einer tollen Altstadt und buntem Hafen. Ein guter Ausgangspunkt übrigens auch für Ausflüge zu den Inseln Ischia und Capri.
Für die rund 40 Kilometer lange Amalfitana mit traumhaften Orten wie Positano, Amalfi und Ravello können wir dann natürlich das eigene Auto nutzen. Nachteil: Die Straßen sind sehr eng, und es gibt an den sehenswertesten Orten nur ganz wenig Parkraum. Wer also nicht selbst fahren, sondern lieber in Ruhe schauen und staunen möchte, hat mehrere alternative Möglichkeiten. Die günstigste: Ab Bahnhof Sorrent fährt jeden Tag fast stündlich der Linienbus an die Amalfiküste. Das Tagesticket kostet etwa acht Euro, man kann so oft ein- und aussteigen, wie man will. Zweite Möglichkeit: Es gibt eine ganze Reihe von geführten Touren. Die sind zwar teurer, aber auch bequemer: Ein (meist englischsprachiger) Guide ist an Bord, man wird am Campingplatz abgeholt und am Abend wieder dort abgeliefert, Kosten zwischen 50 und 80 Euro. Dritte Möglichkeit: Man bucht eine Bootstour mit Schwimmen, Drinks an Bord und jeweils einem Besuch in Positano und Amalfi. Kostenpunkt ab 100 Euro.
Wahrscheinlich gibt es noch ein paar Möglichkeiten mehr, Schiffstouren ab Positano zum Beispiel. Den besten Blick auf die Region hatten wir übrigens vom Boot aus. Der Ort Amalfi ist an sommerlichen Nachmittagen brechend voll, genauso wie Positano. In Ravello, dem unspektakulärsten, aber trotzdem sehr schönen Städtchen hoch über der Küste, ist es fast ruhig im Vergleich zu den anderen. Alle jedoch haben sie ihren ganz eigenen Zauber mit den bunten Häusern, Palmen und ein bisschen Flair der 60er Jahre.
Viele Geschichten, die unsere Guides erzählen, handeln von Sophia Loren oder Gina Lollobrigida und von anderen längst historischen Hollywood-Stars, von glamourösen Flitterwochen in unbezahlbaren, aber wunderbar gelegenen Hotels – all das rankt sich um dieses berühmte 40-Kilometer-Sträßchen, das eigentlich ganz banal Strada Statale 163 heißt.
Die U-Bahn ist nicht nur das wichtigste und schnellste öffentliche Verkehrsmittel von Neapel, sie sorgt auch mit der Gestaltung ihrer Stationen immer wieder für Staunen. Viele Haltestellen wurden von bekannten Künstlern und Architekten in Kunstwerke verwandelt.
Fantasievolle Wandgemälde, spektakuläre Lichteffekte und aufwendige Installationen machen die Metrò dell’Arte (Kunst-Metro) zu einer einzigartigen Sehenswürdigkeit in Europa. In einigen Stationen werden auch während der Bauarbeiten entdeckte archäologische Fundstücke ausgestellt. So wird bald in der Stazione Municipio am Hafen ein antikes römisches Schiff zu sehen sein. Zu den gestalteten Stationen gehören Toledo, Dante, Museo, Materdei, Salvator Rosa, Quattro Giornate und Rione Alto. Wer möchte, kann die U-Bahn-Stationen auch im Rahmen einer Führung erleben.
Wie findet ihr den richtigen Platz? Die üblichen Sternekategorien für Campinganlagen bieten nur eine grobe Orientierung, denn die Geschmäcker sind unterschiedlich. Unsere Auswahl entsteht in Zusammenarbeit mit Camping.info. In diesem europaweiten Internetportal zählt allein das Urteil der Gäste: Camper bewerten für Camper. Für unsere Übersicht haben wir die am besten beurteilten Plätze an der Küste Kampaniens zusammengestellt. In die Auswahl kamen dabei nur Anlagen mit mehr als 10 Bewertungen.
Wertung: 4,5 Punkte
Das bietet der Platz: Der kleine familiengeführte Platz liegt direkt am Meer und unweit der archäologischen Stätten. Es gibt Stellplätze mit Sicht aufs Wasser sowie auf einen kleinen Pool.
Freizeit: Strand und Pool am Platz
Campingplatz: Hunde erlaubt, viel Schatten
Versorgung: Lebensmittel, Brötchen und Restaurant am Platz
In den Ort: 7 km
Größe: 30 Parzellen
Laut Gästen ideal für: Schwimmen, Sightseeing, Kultur
Wertung: 3,8 Punkte
Das bietet der Platz: Durch die erhöhte Lage hat man vom Platz aus einen Panoramablick über die Bucht und auf den Vesuv. Über einen Pfad gelangt man zum kleinen Strand, mit dem Bus nach Sorrent.
Freizeit: Strand 500 Meter entfernt, Pool am Platz
Campingplatz: Hunde willkommen, zur Häflte Schatten
Versorgung: Lebensmittel, Brötchen und Restaurant am Platz
In den Ort: 2 km
Größe: 400 Parzellen
Laut Gästen ideal für: Sightseeing, Schwimmen, Kultur
Wertung: 3,7 Punkte
Das bietet der Platz: Aktuell ist der Platz wegen Renovierung geschlossen. Das Datum der Wiederöffnung steht noch nicht fest (Stand: März 2021).
Freizeit: Strand 2 km entfernt, Pool am Platz
Campingplatz: Hunde willkommen, viel Schatten
Versorgung: Lebensmittel, Brötchen und Restaurant am Platz
In den Ort: 3 km
Größe: 100 Parzellen
Laut Gästen ideal für: Sightseeing, Kultur, Entspannen
Wertung: 3,6 Punkte
Das bietet der Platz: Der Ganzjahresplatz liegt in einem Pinienwald unmittelbar am Strand und nahe der antiken Tempelanlage von Paestum. Vor Ort sind Bar, Restaurant, Pizzeria und Supermarkt.
Freizeit: Strand am Platz, Pool 2,5 km entfernt
Campingplatz: Hunde willkommen, zur Häflte Schatten
Versorgung: Lebensmittel, Brötchen und Restaurant am Platz
In den Ort: 300 Meter
Größe: 125 Parzellen
Laut Gästen ideal für: Schwimmen, Kultur, Entspannen
Wertung: 3,5 Punkte
Das bietet der Platz: An der Ausgrabungsstätte von Pompeji liegt dieser Platz. Vor Ort kann man auch Ausflüge zu anderen touistischen Highlights buchen. Mit dem Bus kommt man zum Strand.
Freizeit: Strand 10 km entfernt, Pool am Platz
Campingplatz: Hunde willkommen, zur Häflte Schatten
Versorgung: Lebensmittel, Brötchen und Restaurant am Platz
In den Ort: 1,5 km
Größe: k.A.
Laut Gästen ideal für: Sightseeing, Kultur, Wandern
Wertung: 3,5 Punkte
Das bietet der Platz: Eine Uferstraße trennt den kleinen familiären Platz von den Stränden und dem Yachthafen. Mit öffenltichen Verkehrsmitteln gelangt man zu den Sehenswürdigkeiten der Region.
Freizeit: Strand 50 Meter entfernt
Campingplatz: Hunde erlaubt, viel Schatten
Versorgung: Lebensmittel, Brötchen und Restaurant am Platz
In den Ort: im Ort
Größe: k.A.
Laut Gästen ideal für: Sightseeing, Schwimmen, Kultur
Wertung: 3,5 Punkte
Das bietet der Platz: Der terrassierte Platz erlaubt einen schönen Blick auf den Vesuv und Ischia. Weniger als einen Kilometer entfernt liegt das Zentrum von Sorrent. Die Zufahrt ist etwas steil.
Freizeit: Strand 500 Meter entfernt, Pool am Platz
Campingplatz: Hunde erlaubt, zur Hälfte Schatten
Versorgung: Lebensmittel, Brötchen und Restaurant am Platz
In den Ort: 500 Meter
Größe: 100 Parzellen
Laut Gästen ideal für: Sightseeing, Schwimmen, Motorrad
Wertung: 3,3 Punkte
Das bietet der Platz: Zwischen Dünen und Pinienwald liegt der mehr als 30 Hektar große Platz. Während der Saison werden Animationsprogramme für Groß und Klein und Disco-Abende organisiert.
Freizeit: Strand und Pool am Platz
Campingplatz: Hunde nicht erlaubt, zur Hälfte Schatten
Versorgung: Lebensmittel, Brötchen und Restaurant am Platz
In den Ort: 2 km
Größe: 1000
Laut Gästen ideal für: Schwimmen, Entspannen, Kultur
Wertung: 2,8 Punkte
Das bietet der Platz: Im Naturschutzgebiet Punta Campanella, das Capri umfasst, findet sich diese Anlage. Zum Kiesstrand ist es nicht weit, wo Wassersportler auf ihre Kosten kommen. Enge Anfahrt.
Freizeit: Strand und Pool am Platz
Campingplatz: Hunde willkommen, viel Schatten
Versorgung: Lebensmittel, Brötchen und Restaurant am Platz
In den Ort: im Ort
Größe: 70 Parzellen
Laut Gästen ideal für: Schwimmen, Tauchen, Motorrad
Wertung: 2,7 Punkte
Das bietet der Platz: Für die Besichtigung der archäologischen Stätten von Pompeji ist Camping Zeus ideal gelegen. Vom Platz aus startet ebenfalls ein Bus für Exkursionen rund um den Vesuv.
Freizeit: Strand 10 km entfernt, Pool 2 km entfernt
Campingplatz: Hunde erlaubt, zur Hälfte Schatten
Versorgung: Lebensmittel, Brötchen und Restaurant am Platz
In den Ort: 1,5 km
Größe: 120 Parzellen
Laut Gästen ideal für: Sightseeing, Kultur, Entspannen