Kinderfüße stapfen barfuß durch blühende Bergwiesen. Die Sonne steht hoch über dem Gipfel. Kristallklares Bergwasser bahnt sich seinen Weg durch das Flussbett. Mit Schleusen stauen Kinder das Wasser, um sich anschließend mit dem Floß über den Bergsee zu ziehen.
Wir sind in den Kitzbüheler Alpen, genauer gesagt in Fieberbrunn an der Mittelstation namens Streuböden vom Lärchfilzkogel. Wir, das sind mein Mann Christian und ich und unsere zwei und vier Jahre alten Kinder. Die Berge sind unsere zweite Heimat. Als Familie sind wir gern draußen unterwegs. Wandern, radeln, baden, die Natur entdecken: Das mögen wir.

Nach dem langen Corona-Winter müssen wir endlich wieder raus. Raus in die Natur. Wir packen also unsere Sachen zusammen und tingeln mit unserem eigens renovierten Wohnwagen in Richtung Kitzbüheler Alpen.
Die Kitzbüheler Alpen
Von Stuttgart aus sind es nur vier bis fünf Stunden Fahrt, wenn alles gut läuft. Eine Strecke, die sich mit Kindern gut bewältigen lässt. Die Kitzbüheler Alpen erstrecken sich in einer Länge von etwa 80 Kilometern von Strass im Zillertal im Osten bis nach Zell am See im Westen.
Zur Region gehören 20 Tiroler Orte. Die bekanntesten davon sind die Ferienregionen Pillerseetal, die Hohe Salve, das Brixental, St. Johann in Tirol und natürlich Kitzbühel selbst. Vor allem im Winter ist die Region beliebt bei SkifahrerInnen und Snowboard-Fans. Doch auch vom Frühjahr bis zum Spätsommer hat die Region einiges zu bieten, vor allem für Familien.
Das Pillerseetal
In der Region gibt es viele Campingplätze. Wir haben uns für den ersten Stopp für das Tirol Camp Fieberbrunn entschieden.
Der Platz ist weitläufig, hat ein Schwimmbad, einen Pool und eine ziemlich große Wellness-Anlage. Doch der Hauptgrund, warum wir uns für diesen Platz entschieden haben, ist seine Lage: Der Campingplatz befindet sich direkt neben einer Gondel. Man muss vom Platz aus nur durch einen Tunnel gehen und schon chauffiert die Gondel UrlauberInnen hinauf auf den Lärchfilzkogel.

Auch uns zieht es hinauf auf den Berg. Oben auf 1.645 Meter Höhe angekommen, erwartet uns Sonnenschein und ein grandioser Blick in die Berge. Von hier führen zwei kindgerechte Wege hinab bis zur Mittelstation. Und jeder, der schon einmal mit Kindern wandern war, weiß: Es braucht ein lohnendes Ziel, um die Kleinen zu motivieren. Auf unserem Weg liegen gleich zwei solcher Ziele: das Wildgatter und Timoks Wilde Welt.
Wir folgen dem Weg Nummer 12 und erreichen nach etwa 1,5 Stunden Gehzeit das Wildgehege. Während die Kinder die Rehe füttern, gönnen wir Eltern uns ein Kaltgetränk im Berggasthaus Wildalpgatterl. Das Essen hier auf der Alm stammt aus der Region und schmeckt ausgezeichnet. Gestärkt geht es die letzten Meter hinab zur Mittelstation Streuböden.

Schon von Weitem erkennen die Kinder das riesige Trampolin, die Kletterfelsen, den Alpine Coaster, den Klettergarten und die Wasserspiele. Es ist ein sehr naturnaher Abenteuerspielplatz, der sich gut in die Bergwelt einpasst. Auf dem Floß ziehen sich die Kleinen übers Wasser. Nebenan klettern sie durch den Wald. Es ist ruhig hier, wir können gut abschalten.

Am nächsten Tag statten wir einer weiteren Attraktion im Pillerseetal einen Besuch ab. Es geht in den Triassic Park auf einer Steinplatte in Waidring. Dort wo heute das Wander- und Skigebiet ist, befand sich vor 200 Millionen Jahren das Urmeer. Im Park lernen Kinder viel über die Erdgeschichte und freuen sich über die riesigen Dinos, die hier am Berg stehen. Auf dem Triassic Trail geht es zur Aussichtsplattform und weiter zur Tropfsteinhöhle.
Die Hohe Salve
Standortwechsel. Wir verlassen das Tirol Camp im Pillerseetal und machen uns weiter auf in Richtung Hohe Salve. Dieses Mal entscheiden wir uns für den Schlossberg Camping in Itter.
Der Platz ist schön angelegt, hat einen herrlichen Pool und einen ziemlich verrückten Spielplatz für Kinder. Vom Campingplatz aus sind es nur wenige Minuten Fahrt mit dem Auto nach Hopfgarten, wo die Hohe Salven Bahn I und II Gäste auf die Hohe Salve bringt.
Wir sitzen in der Gondel. Auch heute ist am Himmel keine Wolke zu sehen. Direkt an der Bergstation steht Österreichs höchste Wallfahrtskirche, das Salven Kirchlein. Auf der Wiese davor starten unzählige Gleitschirmflieger ihren Flug in die Bergwelt. Die Kinder sind fasziniert und wir legen schon vor der Wanderung eine erste Vesperpause ein.
Am Berg sind viele Familien unterwegs. Sie alle wollen vom Gipfel der Hohen Salve hinab nach Söll zum sogenannten Hexenwasser wandern. Selten haben wir so eine schöne Erlebniswelt am Berg erlebt. In einem ewig langen Bachlauf können Kinder Wasser stauen, an Seilen über den Fluss schwingen und hören, wie Regentropfen auf Trommeln prasseln. Hier kann man das Wasser zum Klingen bringen und durch Wasserfontänen springen.
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Eine Region, unendlich viele Möglichkeiten
Leider haben wir nur eine knappe Woche hier in den Kitzbüheler Alpen. Es gäbe noch so viel zu entdecken. Zum Beispiel das größte begehbare Gipfelkreuz der Welt auf dem Gipfel der Buchensteinwand oder das Familienland mit Streichelzoo, Kletterhalle und Fahrgeschäften oder selbstverständlich den Pillersee selbst.
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Tipps für einen Campingurlaub mit Kindern in den Bergen
- Langsam beginnen: Wer zum ersten Mal mit Kindern in den Bergen ist, sollte sich für die ersten Touren keine allzu langen und schwierigen Wanderungen vornehmen. Nichts bringt Eltern mehr in Stress, als ein weinendes oder bockiges Kind, wenn man noch ein oder zwei Stunden Gehzeit vor sich hat.
- Planung ist alles: Es lohnt, sich im Vorfeld über die Beschaffenheit der Wanderwege zu informieren. Wer einkehren will, sollte vorab checken, ob die Gaststätte an diesem Tag offen ist.
- Die Wahl der Tragehilfe: Bei kleinen Kindern sollten sich Eltern überlegen, ob sie ein Tuch, die Trage oder doch die Kraxe mitnehmen. Am besten schon zu Hause einen Probelauf starten.
- Der Wanderrucksack: In den Rucksack gehört zuallererst genug Verpflegung für Eltern und Kinder. Außerdem sollte man Sonnencreme und eine Sonnenbrille sowie eine Mütze mit in den Rucksack packen. Ein Handy mit vollem Akku und eine Wanderkarte gehören ebenfalls zu Standardausrüstung.
- Die optimale Wanderzeit: Natürlich ist das von Familie zu Familie unterschiedlich. Als grober Anhaltspunkt ist eine reine Wanderzeit zwischen zwei und drei Stunden familientauglich. Unbedingt Pausen einplanen!
- Auszeiten: Kinder sind nach einem Tag auf dem Berg meistens wirklich müde und platt. Anstatt am Abend noch einen Ausflug ins Restaurant zu unternehmen, ergibt es manchmal mehr Sinn, es sich im Wohnwagen gemütlich zu machen. Beim Bücher anschauen, malen oder Hörgeschichten hören, kommen unsere Kinder immer sehr gut zur Ruhe. Immer mit im Campingurlaub dabei haben wir deshalb eine Hörspielbox. Bei vielen Familien beliebt sind beispielsweise V-Story, Tonies-Box, Jukie-Box, Hörbert, Dogbox oder Badoo. Wir haben uns bewusst für die Tigerbox Touch entscheiden. Sie kommt ohne Figuren und Speicherkarten aus, die gehen nämlich nur allzu gern auf dem Campingplatz verloren...

Reiseinfos im Überblick
Tourismusverband Ferienregion Hohe Salve
Innsbrucker Straße 1
A-6300 Wörgl
Tel.: +43 5750 770 10, info@hohe-salve.com
Tourismusverband Pillerseetal – Kitzbüheler Alpen
Dorfplatz 1
A-6391 Fieberbrunn
Tel.: +43 5354 563 04, info@pillerseetal.at
Campingplätze
In den Kitzbüheler Alpen gibt es neben den oben erwähnten Plätzen eine Vielzahl an Campingplätzen. Egal ob kleiner, einfacher oder großer, luxuriöser Platz: Für jeden Geschmack ist etwas dabei.