Ein Seeadler schwebt am silbrig glänzenden Nordmeerhimmel, dazu formiert sich in der Ferne ein Schwarm Papageientaucher, von denen etwa 30.000 Paare draußen auf der Insel Lovunden brüten, Nordnorwegens südlichstem Vogelfelsen. Es ist Mitte August, und die Tiere machen sich wieder auf den Weg nach Süden. Wir aber wollen noch ein ganzes Stück nach Norden weiterreisen – ohne festes Ziel, aber mit viel Zeit im Gepäck.
Dazu haben wir die stark befahrene Europastraße 6, die „Rennstrecke zum Nordkap“, verlassen und lenken jetzt unser Gespann im Genussmodus auf die Küstenstraße Fv 17 (Fylkesvei 17). Diese wunderschöne, aber kurvige Strecke wird auch Panoramastraße 17 genannt; sie führt über 650 Kilometer von Steinkjer, der Hauptstadt von Nordtrøndelag, über den Polarkreis hinaus in die Provinz Nordland. Dabei durchkreuzt sie die Landschaften Namdalen, Helgeland und Salten.
Naturwunder Norwegen
Mindestens sechs Fährpassagen und fast ebenso viele Tage sind notwendig, um die einzigartigen Naturwunder am Weg in Ruhe genießen zu können. Zu diesen zählt der markante Felsen „Torghatten“ auf der Insel Torget vor Brønnøsund, in dessen Mitte ein ungefähr 35 Meter hohes und 160 Meter tiefes Loch klafft. Aus der Höhle, um die sich viele Sagen ranken, eröffnet sich eine zauberhafte Sicht auf die Schärenwelt.
Aufziehende Kumuluswolken türmen sich über der See, als wir später den Polarkreis mit dem Schiff auf der Linie Kilboghamn– Jektvik überqueren. Manche nennen sie auch Haufen- oder Schönwetterwolken: Ist ihre Form kugelig, so werden sie voraussichtlich keinen Regen bringen – was die nächsten Tage tatsächlich zeigen. Wir müssen daher unsere Vorstellung vom nassen Norden gehörig revidieren. Das gleißende Licht lässt anderntags das blaue Eis des „Engenbreen“ leuchten, eines Arms des Svartisen, des zweitgrößten Gletschers in Norwegen. Die Pracht bestaunen kann man am besten vom Informationszentrum mit Aussichtspunkt gegenüber direkt vom Fahrzeug aus.
Endstation Bodø
Im freundlichen Bodø endet die spektakuläre Route. Von da düsen Festrumpfschlauchboote (RIB Boats) zum Saltstraumen, einem schmalen Sund mit dem weltweit stärksten Gezeitenstrom. Die Panoramastraße ist ohne Frage ein eigenständiges Traumziel – und nicht nur eine von vielen Wegvarianten zum Nordkap.
Infos für eine Caravan-Tour durchs Nordland
Kystriksveien Informationszentrum, Namdalsveien 11, 7701 Steinkjer, Norwegen, Telefon 00 47/74 40 17 17, E-Mail post@kystriksveien.no, www.nordnorge.com, www.visitnorway.de
Camping-Tipps in Norwegen
8000 Bodø: NAF-Camping Bodøsjøe
Solide ausgestatteter Platz auf ebenem Wiesengelände am Saltfjord in Zentrumsnähe. 2,9 ha, 100 Touristenplätze, 45 Mietunterkünfte. Ganzjährig geöffnet.
Standort: Båtstøveien 1, GPS 67°16’10”N, 14°25’28”O, Telefon 00 47/75 56 36 80, www.bodocamp.no
8657 Mosjøen: Camping Mosjøen
Gut ausgestatteter Platz auf Wiesengelände mit Birken und Nadelbäumen direkt an der Straße. Öffentliches Freibad. 6 ha, 204 Stellplätze, 60 Mietunterkünfte. Ganzjährig geöffnet.
Standort: Kippermoen, GPS 65°50’04”N, 13°13’11”O, Telefon 00 47/75 17 79 00, www.mosjoencamping.no
8701 Nesna: Havblikk Camping (vormals Nesna Feriesenter)
Solide ausgestatteter Platz auf ebenem Wiesengelände am Hafen. Schöner Blick auf Fjord. 5 ha, 150 Stellplätze, davon 100 Dauercamper, 30 Mietunterkünfte.Ganzjährig geöffnet.
Standort: Sjåberget 3, GPS 66°2’10”N, 13°01’22”O, Telefon 00 47/75 05 65 40, www.havblikknesna.no
8680 Trofors Storforsen Camping
Solide ausgestatteter Terrassenplatz an der Straße. 1,6 ha, 40 Touristenplätze, 20 Miethütten. Geöffnet von Anfang Juni bis Mitte/Ende August.
Standort: E 6, GPS 65°30’30”N, 13°23’42”O, Telefon 00 47/41 28 43 59, www.storforsencamping.no