- Heilsame Seebäder auf Usedom
- Radfahren auf Usedom
- Usedoms Seegeschichte
- Wie wäre es mit einer Soljanka?
- Camping-Tipps
- 1. Campingplatz Am Sandfeld
- 2. Naturcamping Lassan
- 3. Campingplatz Stubbenfelde
- 4. Natur Camping Usedom
- 5. Camping Pommernland
- 6. Dünencamp Karlshagen
- 7. Mobilcamp Heringsdorf
- 8. Campingplatz Ostseeblick
- 9. Camping Am Dünengelände
- 10. Naturcampingplatz Am Strand
- Fazit
Der Sand auf Usedom ist weich, fast wie Mehl, und hell. Er ruft: Zieh die Schuhe aus, lauf barfuß, grab deine Füße ein – und geh einfach los. Von Deutschland am Strand entlang nach Polen? Das geht nur hier, auf Usedom.

An der Seebrücke von Heringsdorf sind wir gestartet und wollen rüber nach Swinemünde, der polnischen Stadt auf der anderen Seite. Schön ist das hier, der Ostseewind bläst uns kräftig um die Ohren. Bald erreichen wir die Seebrücke in Ahlbeck – ein Stück weiter dreht sich das Riesenrad, das besten Weitblick garantiert. Die Strandkörbe sind das perfekte Tagsüber-Domizil, alle gleich entsprechend Wind und Sonne ausgerichtet.

Die Grenze bemerken wir gar nicht, weit hinten, an der Düne, stehen zwei Pfosten in den Farben der Flaggen, aber ansonsten ist die Welt hier offen für unseren kleinen internationalen Spaziergang. Nur die Strandkörbe sind hier blau-weiß und die Cocktails in den Strandbars etwas günstiger. Die Promenade ist herausgeputzt, die Speisenangebote sind zweisprachig. Man kann wahlweise in Zloty oder in Euro zahlen. Und auch der Rückweg ist später höchst angenehm: Die Bäderbahn fährt regelmäßig und günstig.
Heilsame Seebäder auf Usedom
Der wunderschöne Strand und die längste Strandpromenade Europas verbinden die drei Kaiserbäder Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck mit Swinemünde. Übrigens: Den Beinamen Kaiserbäder erhielten die drei Orte, weil da einst der österreichische Kaiser Franz-Josef I. und der deutsche Kaiser Wilhelm II. ihren Urlaub verbrachten. Im 19. Jahrhundert wurden aus den Fischerdörfern mondäne Seebäder, in denen sich die Schönen und die Reichen trafen.

Wer Geld hatte, baute sich damals hier eine Villa als Sommerresidenz – sie sind oft verspielt, tragen Elemente von Klassizismus und Jugendstil in sich. Gebaut wurden sie um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Das ist die eine Seite von Usedom, hier kann es im Hochsommer schon mal trubelig werden. Geht man aber ein bisschen weg von den berühmten Seebädern, dann trifft man auf das andere Usedom, das oft ruhig und manchmal noch richtig wild ist.
Radfahren auf Usedom
Zum Beispiel bei unserer Radtour von Bansin nach Ückeritz: Der Weg führt durch einen uralten Buchenwald, bergauf und bergab. Waldbaden erledigen wir hier quasi nebenbei, tief atmen muss man ja zwangsläufig beim Bergan-Strampeln. Es sind die Terpene – von den Bäumen ausgeschiedene Stoffe –, die uns guttun, sie stärken unser Immunsystem. Und dann kommt etwas, das es auch nur auf Usedom gibt: der Naturcampingplatz "Am Strand" – er zieht sich über viereinhalb Kilometer lang, hört und hört nicht auf, geht dann über in eine Ferienhaussiedlung und schließlich in das Städtchen Ückeritz mit Läden, Cafés und Restaurants.

Die Ostsee ist einen Katzensprung entfernt, nur mal eben über die Straße und die Düne, schon liegt wieder ein weiter, heller Strand vor uns. Radfahren macht großen Spaß auf Usedom – wir sind jeden Tag unterwegs, mal an der Küste entlang in die Seebäder, die sich aneinanderreihen: Kölpinsee, Trassenheide, Zinnowitz, Karlshagen – und wie sie alle heißen. Überall herrscht eine unaufgeregte Sommer-Leichtigkeit.
Usedoms Seegeschichte
In Peenemünde schließlich ist Geschichte zum Greifen nah: An der Pier liegt das russische Museums-U-Boot Juliett U-461. Gegenüber das Historisch-Technische Museum, in dem die Rolle der Peenemünder Versuchsanstalten zwischen 1936 und 1945 dargestellt wird. Unterwegs kommen wir am "Gnitzer Seelchen" vorbei. Ein liebevoll eingerichtetes Café, draußen im urigen, wuchernden Garten sitzen die Gäste gemütlich unter Sonnenschirmen und Bäumen bei Kaffee und Kuchen.

Aber nirgendwo kann man das Achterwasser charmanter erkunden als an Bord der "Weissen Düne". Der wunderschöne, über hundert Jahre alte Zweimaster fährt den Sommer über auf große Tour durchs Achterwasser. Es weht ein leichter Wind, das Schiff gleitet ruhig durchs Wasser. "Mein absoluter Lieblingsfleck ist Neppermin", sagt Kapitänin Jane Bothe. "Das ist eine ganz wunderschöne, naturbelassene Bucht am südlichen Zipfel des Achterwassers."
Dort kann man also die ganze Saison über nach Jane Bothe und ihrer "Weissen Düne" Ausschau halten: Von April bis Oktober startet das Schiff mehrmals pro Woche von Neppermin, aber auch von Wolgast und Karlshagen aus zu Fahrten durchs Achterwasser. Wieder so etwas, das man nur auf Usedom erleben kann.
Wie wäre es mit einer Soljanka?

Säuerlich-scharf muss sie sein und von innen wärmen. Slawen brachten den osteuropäischen Eintopf im 10. Jahrhundert mit auf die Insel, und er blieb, bis heute. Die Soljanka ist ein bodenständiges Essen. Traditionell mit Wurst, Fleisch, Fisch oder Pilzen zubereitet, wurde das, was gerade im Kühlschrank war, mit in den Topf geworfen – unter anderem auch Gewürzgurken. Trotz aller Einfachheit sollte die Zubereitung nicht unterschätzt werden. Die flüssigen und festen Bestandteile der Suppe werden getrennt zubereitet, erst kurz vor dem Servieren werden sie gemeinsam erwärmt – und wehe dem, der statt Gurkenlake Essig verwendet.
Camping-Tipps
Wie findet ihr den richtigen Platz? Die üblichen Sternekategorien für Campinganlagen bieten nur eine grobe Orientierung, denn die Geschmäcker sind unterschiedlich. Unsere Auswahl entsteht in Zusammenarbeit mit Camping.info. In dem europaweiten Internetportal zählt allein das Urteil der Gäste. Für unsere Übersicht haben wir die zehn am besten beurteilten Plätze zusammengestellt, die auf sowie in unmittelbarer Nähe der Insel Usedom liegen.
Insgesamt hätte man in diesem Gebiet eine Auswahl von etwa 15 Campingplätzen.
1. Campingplatz Am Sandfeld
In einem Kiefernwald liegt der seit über 20 Jahren familiengeführte Platz etwa zehn Gehminuten vom Ostseestrand entfernt. In nur etwa der doppelten Zeit gelangt man auch ans Achterwasser.
- Bewertung: 4,6 von 5 Sternen
- Freizeit: Strand in der Nähe, Schwimmen, Entspannen, Radfahren
- Sonstiges: Hunde willkommen
2. Naturcamping Lassan
Natur und Ruhe stehen hier am Achterwasser im Vordergrund. Es gibt an manchen Abenden im Sommer aber auch Live-Musik in der platzeigenen Gaststätte, wo man ebenfalls frühstücken kann.
- Bewertung: 4,5 von 5 Sternen
- Freizeit: Strand am Platz, Kanu/Kajak, Radfahren, Wandern
- Sonstiges: Hunde willkommen
3. Campingplatz Stubbenfelde
Neben der Nähe zum Strand hat der Platz eine gehobene Ausstattung zu bieten. Dazu zählt eine Saunalandschaft und ein eigener Fahrradverleih. Für Mieter gibt’s Wohnwagen oder Blockhäuser.
- Bewertung: 4,4 von 5 Sternen
- Freizeit: Strand am Platz, Schwimmen, Radfahren, Wandern
- Sonstiges: Hunde willkommen
4. Natur Camping Usedom
Als Campingplatz abseits des Trubels versteht sich diese Anlage, denn sie liegt am Achterwasser. Über einen guten Radweg ist es bis zur Ostsee nicht weit. Vor Ort: ein Wassersportzentrum.
- Bewertung: 4,3 von 5 Sternen
- Freizeit: Strand am Platz, Wandern, Radfahren, Entspannen
- Sonstiges: Hunde willkommen
5. Camping Pommernland
Am Ortsrand des Ostseebads Zinnowitz im Küstenschutzwald liegt dieser Platz. Die Flächen sind naturbelassen und kommen ohne Parzellierung aus. Im Sommer wird hier mit Live-Musik gegrillt.
- Bewertung: 4,2 von 5 Sternen
- Freizeit: Strand am Platz, Pool am Platz, Schwimmen, Radfahren, Entspannen
- Sonstiges: Hunde willkommen
6. Dünencamp Karlshagen
Der Platz erstreckt sich über etwa einen Kilometer entlang der Ostsee, unmittelbar hinter den Dünen. Die Sanitäranlagen sind besonders kinderfreundlich gestaltet. Eine Küche ist nutzbar.
- Bewertung: 4,1 von 5 Sternen
- Freizeit: Strand am Platz, Schwimmen, Radfahren, Entspannen
- Sonstiges: Hunde willkommen
7. Mobilcamp Heringsdorf
Auf einem ortsnahen Wiesengelände befindet sich das Mobilcamp, das für Wohnmobile und Caravans Flächen bereithält. Hier gibt es stets Anschlüsse für Wasser, Abwasser und Strom.
- Bewertung: 4,1 von 5 Sternen
- Freizeit: Strand am Platz, Entspannen, Radfahren, Flanieren
- Sonstiges: Hunde willkommen
8. Campingplatz Ostseeblick
Unmittelbar hinter den Dünen im Kiefernwald liegt der vier Hektar große Naturcampingplatz. Er ist von Ecocamping zertifiziert. Am Strand weht als ökologische Auszeichnung die Blaue Flagge.
- Bewertung: 3,9 von 5 Sternen
- Freizeit: Strand am Platz, Schwimmen, Radfahren, Wandern
- Sonstiges: Hunde willkommen