Geführte Touren mit dem Caravan
Hinter dem Horizont

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Eine geführte Gruppenreise mit dem Caravan bietet ganz neue Perspektiven auf Länder und Menschen – CARAVANING zeigt, welche Reiseziele die Reisebüros anbieten und worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.

Ratgeber: Geführte Touren, Wüste
Foto: Abenteuer Osten, Kuga Tours, Burg Reisen

Ferne Gebirge, Traumstrände unter Palmen oder ein Sonnenuntergang in der Wüste: Jeder trägt so ein Bild von einem Sehnsuchtsziel in sich. Mit dem Caravan kann man sich viele dieser Ziele „erfahren“. Trotzdem fehlt einem manchmal zu einer solchen Reise der Mut, der passende Reisepartner – oder der Planungsaufwand erscheint schlicht zu groß. Doch dem kann abgeholfen werden – mit einer geführten Caravantour.

Was spricht für eine geführte Tour?

Die Vorteile von professionell geführten Reisen liegen auf der Hand. Zum einen spart man sich den Großteil der Planung. Gerade bei exotischen Zielen kann die eine Menge Zeit verschlingen: Fährpassagen müssen gebucht, Visa beantragt und die länderspezifischen Besonderheiten beachtet werden. Um all diese Dinge kümmert sich der Veranstalter.

Ein anderer wichtiger Aspekt ist die gefühlte – und tatsächliche – Sicherheit. Wer in einer Gruppe reist, hat in Notfällen schnell Hilfe zur Hand. Sven Dalbert von AS Freizeit Service: „Bei unseren Reisen ist immer ein Apotheker dabei, um die Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.“ Die Betreuung durch einen erfahrenen Reiseführer mag gerade auch für vorsichtigere Naturen ein Pluspunkt sein, und die Sicherheit, die man als Gruppe – vor allem auch nachts – genießt, lässt einen ruhig schlafen.

Sicherheit und Geselligkeit – aber wo bleibt die Individualität?

Die Gruppe sorgt aber nicht nur für Sicherheit, sondern auch für Geselligkeit. Ob bei gemeinsamen Aktivitäten oder beim gemütlichen Abendessen in großer Runde: Wer gerne mit Gleichgesinnten über die Erlebnisse des Tages spricht, kommt hier auf seine Kosten.

Trotz all dieser Vorteile sollte man sich ebenfalls darüber im Klaren sein, dass eine geführte Tour einem festgelegten Programm folgt. Wie flexibel dieses auf die Wünsche der Teilnehmer eingeht, kommt auf den Veranstalter und Reiseleiter an. Klar sollte sein, dass auch der flexibelste Reiseleiter einen Konsens für die gesamte Reisegruppe anstreben muss und daher nicht jedem Sonderwunsch nachgeben kann. Wer Wert auf Spontanität legt, sollte das im Vorfeld beim Veranstalter ansprechen und abklären, ob das Programm auch Raum für kurzfristige Planänderungen beziehungsweise Zeit zur freien Verfügung vorsieht.

Verschiedene Anbieter, verschiedene Ansätze

Das Angebot an geführten Touren ist so breit gefächert, dass fast jeder Wunsch erfüllt werden kann. Neben der klassischen Rundreise sind themenspezifische Reisen immer mehr im Kommen. So hat zum Beispiel der Veranstalter Dr. Ammon Tours eine ungewöhnliche Reise im Angebot. Wolfgang Ammon: „Bei unserer Geologie-Tour durch Marokko erfährt man viel Wissenswertes über die Entstehung des Landes.“ Die Dauer der Reisen reicht vom einwöchigen Kurztrip nach Italien bis zur mehrmonatigen Weltreise. Vor allem für Berufstätige ist die Reisedauer von Belang, da sie nicht ohne Weiteres monatelang unterwegs sein können. Es gibt aber genügend Angebote, die auch mit einem durchschnittlich langen Jahresurlaub umgesetzt werden können.

Der Preis spielt eine ähnlich wichtige Rolle wie die Dauer und sollte genau geprüft werden. Nicht immer ist gleich ersichtlich, welche Leistungen inbegriffen sind. Achten Sie darauf, ob notwendige Fährpassagen enthalten sind. Ebenso wichtig ist die Frage nach der Verpflegung. Wer trägt die Kosten für gemeinsame Restaurantbesuche oder gemeinschaftliche Kochaktionen? Sind Getränke inklusive? Wie sieht es mit Aktivitäten wie Stadtführungen, Bootstouren etc. aus? Nur wer hier genau aufpasst und die Leistungen vergleicht, bekommt eine realistische Preisvorstellung für die Reise. Manche Veranstalter bieten Frühbucher- und andere Rabatte an, mitunter lohnt es sich also, sich frühzeitig zu informieren.

Dürfen Haustiere mit?

Die Mitnahme von Hunden erlauben viele Veranstalter, Einschränkungen bestehen vor allem bei Ländern mit restriktiven Quarantänebestimmungen. Wer mit seinem Hund reisen möchte, sollte das vorher unbedingt mit dem Veranstalter abklären und sich im Klaren darüber sein, dass der Vierbeiner bei gemeinsamen Aktivitäten teilweise nicht mit darf. Ulrich Wenzel von ADAC Campingreisen: „Die Mitnahme von Hunden ist vor allem bei Busausflügen und Besichtigungen problematisch.“

Der Reiseleiter

Erkundigen Sie sich im Vorfeld auch über den Reiseleiter. Wichtig ist, dass er die Landessprache spricht, über gute Ortskenntnisse verfügt und Erfahrung im Leiten einer Rei­segruppe hat. Was sieht der Plan vor, falls der Reiseleiter erkrankt? Steht ein Ersatz bereit? Sprechen Sie diese Themen ruhig vor der Buchung an. Achten Sie ebenfalls darauf, dass Sie nach der Buchung einen Sicherungsschein erhalten. Dieser garantiert Ihnen, dass Sie bei einem Konkurs des Reiseveranstalters Ihr Geld zurückbekommen.

Die Organisation einer geführten Reise unterscheidet sich von Veranstalter zu Veranstalter. Manche bestehen auf Fahrten in der Kolonne, um unterwegs auf landschaftliche oder kulturelle Besonderheiten hinweisen zu können oder aus Sicherheitsgründen. Es geht aber auch anders: Viele geführte Reisen sind so organisiert, dass die Teilnehmer mit den notwendigen Streckeninformatio­nen am Vorabend versorgt werden und tagsüber dann auf eigene Faust bis zum vereinbarten Treffpunkt fahren. Olaf Gafert von Kuga Tours: „Bei uns erhält jeder Teilnehmer seit dieser Saison ein digitales Roadbook, das auf ein Navi aufgespielt ist. So verpasst man sicher keine Sehenswürdigkeiten mehr.“ Ob Kolonne oder auf eigene Faust: Letztendlich liegt es im Ermessen jedes Einzelnen, welche Form er bevorzugt. Bei der Wahl der Reise sollte dieser Aspekt jedenfalls berücksichtigt werden.

Ob Kanada oder China, Skandinavien oder Südamerika: Spannende Reiseziele gibt es zuhauf – und manchmal lassen sie sich besser in der Gruppe erkunden. Der eigene Horizont erweitert sich so jedenfalls wie von selbst.