Schöne Pferde grasen gelassen auf sattgrünen Wiesen, die Zufahrt ist von alten Eichenbäumen gesäumt. Zwischen dem dichten Grün liegen verstreut die weiß leuchtenden Gebäude des Gutshofs Panker in Ostholstein. Zentrum ist das schlossähnliche Herrenhaus, darum herum scharen sich Nebengebäude mit Reet- oder roten Schindeldächern, in denen Ateliers, Kunsthandwerksbetriebe und Geschäfte für feine Lebensmittel und schöne Accessoires untergebracht sind. Eine große Ruhe liegt über der Szene, das Ganze könnte aus einem Rosamunde-Pilcher-Film stammen – ein Stück heile Welt.

Der Gutshof Panker ist der wohl schönste seiner Art in Schleswig-Holstein – mit einer stolzen Größe von über 1000 Hektar gleicht er einer kleinen Stadt samt eigenem Kirchlein und dem 17 Meter hohen Aussichtsturm Hessenstein auf einem gleichnamigen Berg, der mit 128 Meter Höhe für norddeutsche Verhältnsse alpine Dimensionen erreicht. Später speist man vielleicht in Pankers Gourmet-Restaurant Ole Liese oder ersteht einige schöne Souvenirs für die Lieben daheim – das Angebot reicht von edlen Tropfen der Kellerei Prinz von Hessen (Gut Panker ist Eigentum der Hessischen Hausstiftung) über schicke Accessoires bis hin zu Kleidungsstücken der vor Ort ansässigen Modemarken. Gut unterkommen kann man etwa beim Campingplaz Radeland, der nur etwa zehn Fahrminuten entfernt ist.
Knapp 40 Kilometer weiter westlich lockt die größte Metropole der Region als buntes Kontrastprogramm zum beschaulichen Gutshof. Kiel, mit 250.000 Einwohnern Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein, ist nicht nur Marinestützpunkt, Universitätsstadt und Standort wichtiger Werften, sondern vor allem ein lebhafter Fährhafen. Das geschäftige Zentrum schmiegt sich rings um das südliche (auch „Hörn“ genannte) Ende der 16 Kilometer langen Kieler Förde – dort starten vom Schweden- und vom Norwegenkai täglich große Autofähren nach Skandinavien und ins Baltikum. Die dicken Pötte mit bis zu 240 Meter Länge bieten Platz für Hunderte Autos und oft mehr als 2000 Passagiere – wenn sie sich vom Kai lösen und Kurs Richtung Ostsee nehmen, überragen sie einen Großteil der innerstädtischen Skyline.
Und Kiel hat noch viel mehr zu bieten als nur den Hafen. Das mächtige Rathaus mit dem 106 Meter hohen Uhrturm etwa (auf geführten Touren zu besichtigen, Anmeldung in der Tourist-Info), die Shoppingmeile Holstenstraße und den Europaplatz mit der gläsernen Ostseehalle oder gemütliche Kneipen wie die Kieler Brauerei am Alten Markt, in der vor Ort das hauseigene Bier produziert wird.

Das eigentliche Highlight der Landeshauptstadt aber ist die Förde, ihr Vorgarten sozusagen. An ihrem Westufer, noch am Rand der Innenstadt, liegt die Einfahrt zum Nord-Ostsee-Kanal – die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt für Seeschiffe schneidet mit knapp 100 Kilometer Länge quer durch Schleswig-Holstein bis zur Elbmündung in die Nordsee. Hier bei Kiel-Holtenau werden die Schiffe durch Schleusen auf Kanal-Niveau gebracht, dann geht die Fahrt los. Bestens zu beobachten ist das vom alten Leuchtturm Kiel-Holtenau aus oder von einer Aussichtsplattform direkt über den Schleusen – von dort kann man den ganzen Tag über Schiffe gucken.
Weiter nach Norden geht die Fahrt vorbei an Badeorten wie Schilksee mit dem Olympia-Yachthafen (alljährlich Zentrum der Mega-Regatta Kieler Woche) oder Strande mit schönem Strand und kleinem Fischereihafen. Gegenüber am Ostufer der Förde liegt Laboe, ein besonders malerisches Ostseebad. Sein Wahrzeichen sind das 75 Meter hohe Marine-Ehrenmal und ein riesiges U-Boot, das wie ein gestrandeter Wal auf dem Trockenen liegt und an den Irrsinn des Zweiten Weltkriegs gemahnt. Gute Campingplätze gibt es mehrere in direkter Nähe.
An der Küste entlang weiter in Richtung Osten reiht sich ein Badeort an den nächsten, verbunden durch lange Deiche, auf denen man prima wandern oder Rad fahren kann. An Strandabschnitten mit klangvollen Namen wie Brasilien oder Kalifornien wird gebadet, gesurft, gekitet und im Strandkorb gechillt. Im Landesinneren der sanft hügeligen Region namens Probstei liegen dann ganz romantische Orte wie Schönberg und Preetz, und noch weiter östlich beginnt schließlich der Naturpark Holsteinische Schweiz mit seinen vielen Seen rings um Bad Malente und Plön – es gibt hier so viel Schönes zu entdecken!
Sechs Ziele für schöne Tage im Norden
Von der Kieler Bucht entlang der Ostseeküste, dann weiter zu den Orten im Inneren der Probstei und später in den Naturpark Holsteinische Schweiz – diese Region ist es wert, bei einem Caravan-Urlaub in Ruhe erkundet zu werden.
Kiel
Die Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein mit rund 250.000 Einwohnern liegt einige Kilometer von der Ostsee entfernt am Ende der Kieler Förde. Neben dem großen Fährhafen befindet sich hier auch das östliche Ende des Nord-Ostsee-Kanals. Kiel bietet tolle Shops und Events, etwa alljährlich die weltgrößte Segel-Regatta. www.kiel-magazin.de
Laboe

Dieser schöne Badeort am nordöstlichen Ende der Kieler Förde hat etwa 5000 Einwohner und in der Saison dazu ein Vielfaches an Urlaubern. Laboe hat neben seinen Yachthäfen und dem Fischereihafen auch zwei schöne Strände und ein Dünengebiet, außerdem liegen am Strand das Marine-Ehrenmal und ein altes U-Boot. www.laboe.de
Schönberg
Dieser gemütliche Ort (rund 6300 Einwohner) ist das Zentrum der lieblichen Region Probstei. Er liegt rund vier Kilometer von der Küste entfernt, Ortsteile wie Schönberger Strand (mit langer Seebrücke), Brasilien und Kalifornien befinden sich direkt am Meer. Eine historische Eisenbahn fährt zeitweise bis nach Kiel. www.schoenberg.de
Panker
Die Gemeinde Panker (knapp 1500 Einwohner) im Kreis Plön besteht aus fünf kleinen Ortsteilen sowie dem Gut Panker, das den größten Raum einnimmt. Der Gutshof mit seinem weißen Herrenhaus hat sich zu einer Art Künstlerkolonie entwickelt – Besucher können hier diverse Souvenirs kaufen und vorzüglich essen. www.gutpanker.de
Preetz

Mit rund 16.000 Einwohnern ist Preetz die größte Stadt der Probstei und gilt als Tor zur Holsteinischen Schweiz. In der alten Schusterstadt gibt es viele Einkaufsmöglichkeiten sowie einige schöne traditionelle Gebäude rund um den Marktplatz. Besonders sehenswert ist das Kloster, das in einer weiten Parkanlage liegt. www.preetz.de
Plön
Die 9000-Einwohner-Ortschaft liegt inmitten einer hügeligen Seenlandschaft, insgesamt befinden sich ringsum elf Binnengewässer. Neben der hübschen Innenstadt mit kleiner Fußgängerzone lockt besonders das mächtige Schloss, das im 17. Jahrhundert erbaut wurde und hoch über der Stadt thront. www.holsteinischeschweiz.de/ploen
Ausflugstipps in der Region
Freilichtmuseum Molfsee
Mehr als 60 historische Gebäude aus dem 16. bis 20. Jahrhundert verteilen sich auf einem landschaftlich schönen Gelände von rund 40 Hektar Größe, das etwa acht Kilometer südwestlich vom Kieler Stadtzentrum liegt. Historische Bauernhäuser, Werkstätten, Katen und Mühlen liegen verstreut zwischen Feldern, Wiesen und kleinen Seen, Tiere laufen umher. In einzelnen Gebäuden kann man den Museumshandwerkern bei der Arbeit zuschauen, so gibt es eine Korbmacherei, eine Weberei, es wird getöpfert und geschmiedet. Eine Museumsbahn tuckert durch das weite Areal, und im Sommer finden vielerlei Veranstaltungen, vom Gärtnermarkt bis hin zu Musik und Tanz, statt. Im Winter ist das Museum nur sonntags geöffnet, ab 1. April täglich von 9 bis 18 Uhr. Mehr Infos finden sich unter www.freilichtmuseum-sh.de
Museumsbahnhof

Historische Eisenbahnen mit Dampf- oder Dieselbetrieb sind in diesem Museumsbahnhof genauso zu bestaunen wie alte Straßenbahnen, manche davon sind mehr als 100 Jahre alt. Das Gelände in Schönberger Strand unweit der Ostsee kann jederzeit kostenfrei betreten werden (Spende erbeten), dort sind historische Waggons und mehr ausgestellt. Von Ende Mai bis Anfang September fahren sogar zeitweise Kleinbahnzüge vom Museum nach Schönberg und an bestimmten Tagen weiter zum Kieler Hauptbahnhof, Tickets gibt es vor Ort. Mehr Infos unter www.vvm-museumsbahn.de
Tourist-Information Kiel
Im Erdgeschoss des neuen Rathauses im Stadtzentrum von Kiel sitzt die hervorragende Tourist-Info der Landeshauptstadt. Hier gibt es jegliches Infomaterial zu Kiel, zur Kieler Förde und zur gesamten Region ringsum. Gute Infos bietet auch die zugehörige Website.
24103 Kiel, Andreas-Gayk-Straße 31
Telefon 0431/679100
www.kiel-magazin.de
Kieler Bucht & Probstei: Camping & Info
Campingpark Augstfelde - 24306 Augstfelde
Gehobener Vier-Sterne-Platz auf teils gestuftem Gelände. Stellplätze in erster Reihe am Ufer ausschließlich für Dauercamper. Idealer Ausgangspunkt für Kanu- und Paddel-Touren nach Plön, Malente, Eutin und auf der Schwentine bis nach Kiel. Ruder- und Paddelbootverleih vor Ort. 23 ha mit 236 Touristenplätzen, 298 Dauercampern und 12 Mietunterkünften. Geöffnet von Anfang April bis Ende Oktober. Preisgruppe 2*.
Augstfelde 1
GPS 54°07’43”N, 10°27’18”E
Telefon 0 45 22/81 28
www.augstfelde.de
Campingplatz Möltenort – 24226 Heikendorf
Solider Platz zwischen Wald und Meer. Langgestrecktes Wiesengelände mit einigen Stellplätzen auf dem Damm des Steilufers und anderen direkt am Strand. Blick auf die Kieler Förde. Etwa 100 m langer Sand- und Kiesstrand mit Betonbuhnen. 2 ha mit 90 Touristenplätzen, 65 Dauercampern und wenigen Mietunterkünften. Anfang April bis Ende Oktober geöffnet. Preisgruppe 3*.
Uferweg 24
GPS 54°23’02”N, 10°12’18”E
Telefon 04 31/2 39 45 29
www.campingplatz-möltenort.de
Strandcamping Radeland - 24257 Hohenfelde
Von Feldern umgebener Campingplatz zwischen der Kieler Bucht und der Hohwachter Bucht. Rasengelände, gegliedert durch Bäume und Hecken. Stellenweise Meerblick. Dicht hinter dem Deich gelegen. Freizeitpark, Spielplatz, Strand, Segeln und Surfen sowie Angeln in der Umgebung. 9,5 ha mit 55 Touristenplätzen und 110 Dauercampern. Anfang April bis Ende September geöffnet. Preisgruppe 1*.
Strandstraße 18
GPS 54°22’57”N, 10°29’41”E
Telefon 0 43 85/53 88
www.strandcamping-radeland.de
Camping-Ferienpark California – 24217 Kalifornien
Vier-Sterne-Campingplatz unmittelbar in der Nähe des Deichs auf ebenem Wiesengelände. Etwa 200 m langer Sandstrand mit separatem FKK-Abschnitt. 9 ha mit 170 Touristenplätzen, 280 Dauercampern und 39 Mietunterkünften. Ende März bis Ende September geöffnet. Preisgruppe 3*.
Große Heide 26
GPS 54°25’42”N, 10°21’50”E
Telefon 0 43 44/95 91
www.camping-california.de
Campingplatz Kiel-Falckenstein - 24159 Kiel
Einfacher Platz, auf zwei Geländestufen im Wald gelegen. Standplätze auf einer Wiese, gegliedert durch Hecken. Gaststätte mit Terrasse und Blick auf die Kieler Förde. 4,8 ha mit 150 Touristenplätzen, 110 Dauercampern und 15 Mietunterkünften. Geöffnet Anfang April bis Ende Oktober. Preisgruppe 2*.
Palisadenweg 171
GPS 54°24’43”N, 10°11’02”E
Telefon 04 31/39 20 78
www.campingkiel.de
Kanucenter Preetz-Plön – 24211 Preetz
Familiengeführter Platz am Fluss Schwentine. Leicht geneigtes, durch Baumreihen gegliedertes Wiesengelände. Angrenzender Wohnmobilpark. Kanuvermietung, Kanutouren und Fahrradverleih auf dem Gelände sowie eine Gaststube mit Café- und Biergarten. 1,5 ha mit 47 Touristenplätzen, wenigen Dauercampern und Mietunterkünften. Ende März bis Ende Oktober. Preisgruppe 4*.
Kahlbrook 25
GPS 54°13’40”N, 10°17’13”E
Telefon 0 43 42/30 95 49
www.kanucenter-ploen.de
Campingplatz Hasselkrug - 24217 Schönberger Strand
Solide ausgestatteter Campingplatz, zwischen Seepromenade und Straße gelegen. Unterteilt durch Hecken und Laubbäume sowie durch Gräben mit Brückenstegen. Spielgeräte und ein Bolzplatz für Kinder auf dem Platz. 7 ha mit 75 Touristenplätzen, von Dauercampern geprägt. Geöffnet von Anfang April bis Ende September. Preisgruppe 2*.
Korshagener Redder 70
GPS 54°25’06”N, 10°24’01”E
Telefon 0 43 44/39 11
www.campingplatz-hasselkrug.de
Camping Fördeblick – 24235 Stein
Komfortabler Vier-Sterne-Platz direkt am Strand. Zwischen Steilufer und Straße gelegenes, durch Hecken aufgelockertes Wiesengelände. Stellplätze in Strandnähe größtenteils für Touristen. Fußweg und Treppen zum steindurchsetzten Sandstrand. 6,5 ha mit 170 Touristenplätzen, 270 Dauercampern und 26 Mietunterkünften. Anfang April bis Ende Oktober geöffnet. Preisgruppe 3*.
Ellernbrook 12
GPS 54°24’51”N, 10°14’54”E
Telefon 0 43 43/77 95
www.camping-foerdeblick.de
Campingplatz Neustein
Guter Vier-Sterne-Platz an der Kieler Förde mit direktem Blick auf das Meer. Zwischen Straße und Steilküste, leicht abfallendes Wiesengelände mit Büschen und Hecken. Sandstrand direkt am Campingplatz. 3,5 ha mit 40 Touristenplätzen, von Dauercampern geprägt. Geöffnet Ende März bis Anfang Oktober. Preisgruppe 3*.
Standort: K30
GPS 54°24’53”N, 10°14’39”E
Telefon 0 43 43/81 22
www.camping-neustein.de
Campingplatz Heidkoppel – 24217 Wisch
Gehobene Campinganlage an der Kieler Außenförde. Zwischen zwei Waldstücken auf größtenteils ebenem Wiesengelände gelegen. Badestrand ohne Kurtaxe. 14 ha mit 60 Touristenplätzen, von Dauercampern geprägt. Geöffnet Ende März bis Ende September. Preisgruppe 4*.
Mittelweg 114
GPS 54°25’59”N, 10°20’25”E
Telefon 0 43 44/90 98
www.camping-heidkoppel.de