Campingurlaub in Kroatien
Mit dem Caravan durchs schöne Istrien

Inhalt von

Schöne Ferien! Die Halbinsel Istrien im westlichen Teil Kroatiens lockt das ganze Jahr über mit besonders vielfältigen Reizen – hier kommen Aktivurlauber, Individualisten und Gourmets voll auf ihre Kosten. Zur Halbinsel gehört auch ein kleiner Teil der Nachbarregion Kvarner: die perfekte Gegend für genussvollen Campingurlaub.

Kvarner Bucht
Foto: ART: Petr Blaha, Kosinozic, Sergio Lussino, Jörg Spaniol, TVB Istrien, fotolia/LianeM

Egal auf welchem Campingplatz Sie einchecken, zu einer guten Gaststätte ist es nie weit. Istriens Spezialitäten verwöhnen den Gaumen, von grünem Spargel über ausgezeichnetes Olivenöl bis hin zu fangfrischem Fisch und delikaten Meeresfrüchten. Und: Aus den einfachen Gerichten der ärmeren Bevölkerung ist dank pfiffiger Köche eine besondere Variante der mediterranen Küche entstanden. Viele Restaurants sind Träger von Auszeichnungen. Nicht zu unterschätzen sind auch die Top-Winzer Istriens und ihre Weine. Wer den heimischen Klassiker Malvasia probieren möchte, kann das gut entlang ausgewiesener Weinstraßen tun, die meist mitten durch die Anbaugebiete führen. Auch wenn Istriens Küche das ganze Jahr über mit feinen Genüssen aufwartet, freuen sich Kenner besonders auf die Zeit von September bis in den Januar. Dann findet hier eine Jagdsaison der besonderen Art statt – Beute ist der Weiße Trüffel, ein Highlight auch für jede Caravan-Küche. Ob er so gut schmeckt wie Italiens Pendant aus Alba, müssen Sie selbst probieren. Tatsache ist: Die istrische Variante ist günstiger – und wird deshalb üppig über den Speisen verteilt.

Aber ja, Istrien ist umgeben von den herrlichen, kristallklaren, in tiefem Türkisblaugrün schimmernden Wassern der Adria, mit hervorragender Badequalität. Zauberhafte Buchten, Strände und Seebäder gibt es in großer Zahl gratis dazu. Was den besonderen Charme Istriens zur anderen Hälfte ausmacht, ist der Kontrast zwischen sommerblauem Badevergnügen und den sanften, stillen Hügeln des Hinterlands mit seinen hingetupften Dörfern und Städtchen. Verschlafene Weiler liegen in der Landschaft verstreut, inmitten von Lorbeerbüschen und Olivenbäumen auf sattroter Erde. Hier und da grasen ein paar Ziegen. Motovun gehört zum Beispiel dazu, ein wehrhafter Ort auf einem steilen Hügel über dem Tal der Mirna. Erbaut wurde die Fluchtburg unter venezianischer Herrschaft, um die Ernte des Tals und natürlich die Weißen Trüffel zu verteidigen. Die zentrale Kirche St. Stephan wurde im 17. Jahrhundert nach den Plänen des berühmten venezianischen Architekten Andrea Palladio erbaut. Die Stadt Pazin südöstlich davon beeindruckt mit ihrer gut erhaltenen Befestigungsanlage hoch über einer 125 Meter tiefen Schlucht. Ach ja, und dann ist da noch das Künstlerdorf Groznjan. Es drohte in den 1950er Jahren auszusterben, bis Kreative aus aller Welt den Charme des Städtchens wiederentdeckten und mit ihren Galerien und Ateliers erneut aufleben ließen.

Das perfekte Klima für Mensch und Natur

Lorbeer, Thymian, Rosmarin und wilder Fenchel – die Ankunft in der Kvarner Bucht beginnt mit einem duftenden Verwöhnprogramm. Milde Winter und angenehm warme Sommer haben die Küstenlinie schon zu Zeiten der Kaiser und Könige zu einer begehrten Sommerfrische und zum Ziel für ausgiebige Kuren gemacht. Gerade die Gegend um die Riviera von Opatija bietet bis heute viele Wellnesszentren – außerdem elegante Villen, prächtige Parks, Flanierwege und einen fürstlichen Blick auf die Bucht. Wer sich ein kleines Genussextra gönnen möchte, findet in den zahlreichen Hotels und Wellnesszentren auch Angebote für ein paar entspannende Stunden zwischendurch. Im Anschluss an Massage & Co empfiehlt sich noch ein Bummel durch die Stadt, schließlich will auch das Auge genießen: Fontänen, die Villa Angiolina und großartige Architektur aus der Renaissance, dem Barock, dazu viele venezianische Einflüsse. Und weil’s in dieser Geschichte um Rundumgenuss geht, gibt es gleich noch einen kulinarischen Tipp dazu: Probieren Sie unbedingt die Scampi aus der Kvarner Bucht – ein Gedicht. www.kvarner.hr

Eins ist sicher: Nur zum Baden ist Istrien viel zu schade! Besonders Radler und Wanderer erleben die Halbinsel aus überraschenden und atemberaubenden Perspektiven, die von der Straße aus kaum zu erahnen sind. Wanderer haben die Wahl zwischen Routen an der Küste oder im hügeligen Hinterland. Allein wegen seines Panoramablicks sei der rund zehn Kilometer lange „Weg des heiligen Simeon“ warm empfohlen. Er beginnt und endet in der mittelalterlichen Stadt Gracisce südöstlich von Pazin. Wer die Halbinsel weiter erforschen will, sollte das per Rad tun – dabei sieht man einfach mehr. Auf Radler wartet eine ungewöhnliche Strecke: eine Tour auf der Penzeranza, einer historischen Bahntrasse. Sie führt durch grüne Täler, über Schluchten hinweg, an Olivenhainen vorbei. Und wenn Sie auf einem Campingplatz am Meer stehen, bringt das Baden nach solchen Touren umso mehr Spaß. Weitere Routenvorschläge und GPS-Daten unter www.istriabike.com

Für einen Besuch dieses Kleinods auf den Brionischen Inseln müssen Sie das Auto in Fazana stehen lassen. Aber es lohnt sich, versprochen. Auf die Hauptinsel Veli Brion geht’s dann ganz bequem in 15 Minuten mit der Fähre. Eine der Hauptattraktionen des Nationalparks ist neben der einzigartigen Pflanzenwelt der schöne Zoologische Garten, der 1912 vom Hamburger Carl Hagenbeck angelegt wurde. Dazu gibt es eine Skulpturensammlung zu bestaunen, ferner ein venezianisches Kastell, die Ruinen eines byzantinischen Castrums und die einer Benediktinerabtei. Eine Besichtigung lohnen auch die Ausgrabungen einer kaiserlich-römischen Sommerresidenz mit interessanten Tempelanlagen aus der Antike. www.np-brijuni.hr/de

Der besondere Tipp

Das muss gefeiert werden: In Istrien schätzt man gutes Essen und Geselligkeit. Deshalb finden das ganze Jahr über opulente gastronomische Veranstaltungen statt – von den Spargeltagen im Frühling über diverse Weinfeste bis zur Nacht der Jakobsmuschel im Sommer oder zu den Maronen- und Trüffelfeiern im Herbst.
www.istra.hr/de

Istrien kompakt

Anreise
Aus Deutschland zum Beispiel über die A 7 und A 9 bis Salzburg, weiter Richtung Villach und über Slowenien nach Istrien.

Ausflugsziele
Weingut Matosevic: Ivica Matosevic ist ein Quereinsteiger im Weinbau – und hat es trotzdem innerhalb nur weniger Jahre zu einem der Top-Winzer Istriens gebracht. Von seinem typisch fruchtig-leichten Weißwein Malvazija sind mitunter einige Jahrgänge bereits vor dem Etikettieren vergriffen. Unbedingt probieren! www.matosevic.com

Olivenöl: Istriens grünes Gold gehört weltweit zu den Spitzenölen. Grund genug, die eine oder andere Ölmühle zu besuchen, zum Beispiel die von Klaudio und Irena Ipša bei Oprtalj im Mirnatal – einfach erstklassig. www.ipsa-maslinovaulja.hr

Auskunft
Infos für beide Regionen
Tourismusverband Istrien, Pionirska 1, HR-52440 Porecˇ, www.istra.hr; Tourismusverband der Region Kvarner, N. Tesle 2, HR-51410 Opatija, www.kvarner.hr