Die malerischen Zentren am Wasser
Das lebhafte Seebad Warnemünde mit seinem malerischen Fischerhafen ist ein guter Ausgangspunkt zur Erkundung einer eher ruhigen Ferienlandschaft, die sich im Nordosten anschließt. Zu ihr gehören die ehemaligen Inseln Fischland, Darß und Zingst. Wellen, Wind und Sand formten aus ihnen eine Halbinselkette. Sie wartet mit Perlen wie etwa Wustrow oder der berühmten Künstlerkolonie Ahrenshoop auf. Beide verbinden in einzigartiger Weise Bäderatmosphäre mit Fischerdorf-Romantik. Besonders ins Auge stechen die liebevoll restaurierten Katen mit ihren Rohrdächern und bemalten Türen – man findet sie überall in dieser Gegend.
Bei Barth an der Boddenküste soll sich einst die unermesslich reiche Stadt Vineta befunden haben, die, so die Sage, samt ihren Bewohnern in einer Flutwelle unterging. Im Barther Vineta-Museum erfährt man mehr dazu. www.vineta-museum.de
Naturerlebnis Bodden - die Lagunen der Ostsee
Typisch für die traditionellen Zeesenboote sind ihre braunen Segel. Zeesen waren ursprünglich spezielle Fischnetze, die an Bug und Heck befestigt wurden. Später bezeichnete man damit auch jene breitrumpfigen Segler aus Holz, welche bis weit in die flachen Bodden, wie man hier die großen Lagunen nennt, vordringen konnten. In heutiger Zeit kommen die nostalgischen Zweimaster fast nur noch für Wettfahrten oder Freizeittörns zum Einsatz. Geführte Zeesentouren, zum Beispiel über den Saaler Bodden, sind von Mai bis Oktober täglich in den Häfen in Ahrenshoop und Wustrow buchbar.
Einmündende Bäche und nur schmale Zugänge zur Ostsee bewirken, dass der Salzgehalt der Bodden sehr niedrig ist. Aus diesem Grund stellen besonders die Flachwasserbereiche mit ihren Schilfufern ideale Lebensräume für viele Vogelarten dar. Dazu sind sie wichtige Rastplätze für Zugvögel wie Gänse und Kraniche.
Kraniche, die den Sommer gewöhnlich in Schweden verbringen, machen bevorzugt Rast auf der Halbinsel Zingst, bevor sie ins Winterquartier in die spanische Extremadura oder nach Nordafrika weiterfliegen. Besonders große Schwärme lassen sich im Herbst neben der Sundischen Wiese in Pramort, dem Ostteil von Zingst, beobachten. Dort wurde ein Aussichtsturm errichtet, der nur über einen Radweg zu erreichen ist.
Ostseeküste - Ruhe an abgeschiedenen Stränden
Zingst war die Heimat der Dichterin Martha Müller-Grählert, deren bekanntestes Lied mit den Zeilen beginnt: „Wo de Ostseewellen trecken an den Strand...“ - eine rührende Liebeserklärung an dieses herbschöne Küstenland. In der Tat traumhaft ist der breite, feinsandige Strand des Ostseeheilbades Zingst, der sich vom Nordstrand in Prerow bis zum Nationalpark erstreckt.
Sehr beliebt bei ruhesuchenden Strandspaziergängern und -läufern: der oft windumtoste, abgeschiedene Weststrand auf dem Darß, der wohl schönste Naturstrand in Deutschland. Es gibt hier weder Versorgung noch Überwachung, dafür aber jede Menge einsame Plätzchen zum Sonnenbaden.
Daneben steht der schier endlose Ahrenshooper Strand in der Gunst vieler Badefreunde ganz oben. Nur ein schmaler Dünenstreifen trennt ihn vom Dorf. Im Süden erhebt sich das Hohe Ufer, ein Stück Steilküste mit herrlichen Ausblicken. Ebenfalls eine weite Rundumsicht gewährt der alte Leuchtturm in Warnemünde gleich am Anfang der langen Seepromenade.
Fisch und Fleisch - regionale Spezialitäten
Einst mahnten Mönche: „Ordne dich den Jahreszeiten unter, übe dich in Geduld und verwende viel Mühe für die tägliche Kost!“ Nach diesen einfachen Grundregeln zu handeln ist das Bestreben auf dem Fischereihof Detlefsen im Weiler Hütten bei Warnemünde. Die in den jahrhundertealten Teichen des Zisterzienserklosters in Doberan selbst herangezogenen Fische werden sorgsam verarbeitet und danach in der geschmackvoll eingerichteten Gaststube auf den Tisch gebracht.
Die Regionalküche erweist sich als bodenständig, zugleich aber oft mit Finesse versehen, wie zum Beispiel der in Salbei gebackene Aal. Die bedeutendste Fleischspezialität ist der Mecklenburger Rippenbraten: ein mit Äpfeln und Rosinen gefüllter Schweinebraten, der mit Kartoffelklößen und Rotkohl gereicht wird - unbedingt probieren!
Immer stärkere Verbreitung findet die Spitzengastronomie mit heimischen Produkten im Mittelpunkt. So offeriert beispielsweise das Restaurant Fischländer in Ahrenshoop als möglichen Hauptgang: Rosa Hüfte vom Borner Salzwiesenlamm an gelben Wachsbohnen mit Barther Tomate. Zum Einstimmen empfiehlt der Küchenchef einen feinfruchtigen Weißwein aus Saale-Unstrut, dem nördlichsten Anbaugebiet in Deutschland.
Für Fotofreunde: ein Festival der Naturfotografie
Die Maler waren die ersten, die das bezaubernde Licht, das diesen Küstenstrich auszeichnet, im Bild festhielten. Dann kamen die Fotografen. Beste Rahmenbedingungen also für ein Fotofestival, das Jahr für Jahr immer mehr Besucher anzieht. Das Natur- und Umweltfotofestival „horizonte zingst“ bietet vom 25. Mai bis 2. Juni 2013 Interessierten eine Vielzahl an Workshops, die eine kreative Auseinandersetzung mit der Natur und Umwelt vermitteln sollen. Die Zingster Fotoschule spricht sowohl Profis als auch Amateure und Kinder an. Jeden Abend treffen sich die Festival-Besucher zu einer genüsslichen Präsentation auf Giga-Leinwand vor dem Hintergrund der untergehenden Sonne. www.horizonte-zingst.de
Alle Infos zur Küstenregion im Überblick
Anreise: Von Hamburg aus über die A 20 bis Ausfahrt Rostock-West, dann der B 103 nach Warnemünde folgen und weiter zur Halbinselkette über die B 105 (Hanseroute) in Richtung Ribnitz-Damgarten.
Sehenswertes: Darßer Arche – Das Besucherzentrum des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft informiert mittels Ausstellungsstücken und Filmen über diesen besonderen Lebensraum – einen Schwerpunkt bilden die Kranichzüge. Von Mai bis Oktober täglich von 9 bis 17 Uhr, www.darsser-arche.de
Veranstaltungstipp: Hanse Sail Parade von etwa 250 Traditionsseglern, Museumsdampfern und Gastschiffen zwischen dem Warnemünder und dem Rostocker Hafen.8. bis 11. August 2013, www.hansesail.com
Auskunft: Tourismusverband Fischland-Darß-Zingst e. V., Storchenhaus, Barther Straße 16, 18314 Löbnitz, Telefon 03 83 24/ 64 00, Fax 03 83 24/6 40 34, E-Mail info@tv-fdz.de , www.fischland-darss-zingst.de
Campingplatz-Tipps in Fischland-Darss-Zingst
18375 Born: Regenbogen Born
447 Touristenplätze in einem Laubwald und auf Freiflächen am Saaler Bodden. Geöffnet von Ende März bis Anfang November. Preisgruppe 5*.
Standort: Nordstraße 86, GPS 54°23’03”N, 12°30’14”O, Telefon 03 82 34/2 44, www.regenbogen.ag
18347 Dierhagen-Ost: An den Stranddünen
120 Touristenplätze auf ebener Wiese am Ortsrand hinter dem Deich. Sandstrand auch für FKK. Geöffnet von Anfang März bis Ende Oktober. Preisgruppe 5*.
Standort: Waldweg 5, GPS 54°18’16”N, 12°20’53”O, Telefon 03 82 26/8 04 92, www.campingplatz-ennen.de
18375 Prerow: Regenbogen Prerow
800 Touristenplätze in naturbelassener Dünenlandschaft und im hochstämmigen Mischwald. Für Caravans kostenpflichtiger Schleppdienst obligatorisch. Ganzjährig geöffnet, außer von Anfang November bis Mitte Dezember. Preisgruppe 5*.
Standort: Bernsteinweg 4-8, GPS 54°27’16”N, 12°32’50”O, Telefon 03 82 33/3 31, www.regenbogen.ag
18356 Pruchten: Naturcamp Pruchten
240 Touristenplätze in Ufernähe zum Bodstedter Bodden. Sandiges, weitgehend ebenes Areal unter Birken. Kinderanimation. Geöffnet von Anfang April bis Ende Oktober. Preisgruppe 2*.
Standort: Am Campingplatz 2, GPS 54°22’45”N, 12°39’43”O, Telefon 03 82 31/20 45, www.naturcamp.de
18374 Zingst: Wellness Camp Düne 6
500 großzügig bemessene Touristenplätze (100 bis 130 qm) auf Rasen, Kies und Schotter, durch niedrige Bäume unterteilt. Reichhaltig ausgestatteter Wellnessbereich mit öffentlichem Hallenbad und Fitnesscenter. Kinderanimation und Sportprogramme für Kinder und Erwachsene. Ferienwohnungen. Zum Strand und ins Ortszentrum jeweils 500 Meter. Ganzjährig geöffnet. Preisgruppe 5*.
Standort: Inselweg 9, GPS 54°26’10”N, 12°42’21”O, Telefon 03 82 32/1 76 17, www.wellness-camp.de
18374 Zingst: Camping am Freesenbruch
303 Touristenplätze (bis zu 120 qm) auf ebenem Wiesengelände am Rand eines Seevogelschutzgebietes. Zum Strand 100 Meter, ins Zentrum 1,5 Kilometer. Sport- und Unterhaltungsprogramm, Animation für Kinder. Ganzjährig geöffnet. Preisgruppe 5*.
Standort: Am Freesenbruch, GPS 54°26’26”N, 12°39’37”O, Telefon 03 82 32/1 57 86, www.camping-zingst.de