Im letzten Winter ist die Truma-Therme im Redaktions-Wohnwagen Ferdi Fendt geplatzt. Jetzt bekommt er einen neuen 6-Liter-Edelstahl-Boiler von Heatek eingebaut. CARAVANING verrät, was man für den Thermen-Umbau braucht und wie es funktioniert.
Im letzten Winter ist die Truma-Therme im Redaktions-Wohnwagen Ferdi Fendt geplatzt. Jetzt bekommt er einen neuen 6-Liter-Edelstahl-Boiler von Heatek eingebaut. CARAVANING verrät, was man für den Thermen-Umbau braucht und wie es funktioniert.
Bereits im Sommer ist es uns aufgefallen, dass Ferdis Therme letzten Winter das Zeitliche gesegnet hatte. Was das vorzeitige Ableben der Truma TT-2 herbeigeführt hatte? Die Minusgrade im Winter ließen das Restwasser, das sich im System befand, gefrieren. Durch die Ausdehnung platzte die Kunststoffhülle; ein klassischer Fall von Frostsprengung.
Zum Glück war das Problem länger bekannt, weshalb genug Zeit war, Ersatz für die geplatzte Therme zu besorgen. Und zwar keine neue Truma-Therme, sondern ein Heatek-Boiler 6L RVS.
Seine Besonderheiten? Erstens besteht er aus Edelstahl statt aus Kunststoff. Zweitens, das verrät der Name 6L, hat er einen Liter mehr Volumen als das Original. Drittens wird das langlebige Heizelement der Therme in den Heatek-Boiler übernommen. CARAVANING-Aushilfe Walter Gängenbach machte sich an die Arbeit, denn er wollte Ferdi gen Bodensee ausführen.
Die Entnahme der originalen Therme gestaltet sich problemlos. Wasser ablassen, Leitungen mit einer Handpumpe durchpusten. Dann Heizungsschlauch weg und Wasserleitungen abklemmen. Bei Letzterem empfiehlt es sich, ein paar passende Stopfen dabeizuhaben, damit eventuell vorhandenes Restwasser nicht auf den Boden tropft. Hat man keine passenden (zur Not auch selbstgebastelten) Pfropfen dabei, sollte man wenigstens ein Tuch auslegen.
Dann bleiben nur noch die vier Holzschrauben übrig, die die Truma TT-2 am Boden fixieren – schon kann der Nachfolger eingesetzt werden. Der Boiler von Heatek hat, wie die Truma-Therme auch, vier Wasseranschlüsse: einen Zulauf für kaltes Wasser, einen Ablauf für das warme Wasser, eine Ablassleitung und einen Anschluss für die Luft, die beim Ablassen nachströmen muss.
Klingt vielleicht unübersichtlich, deshalb ein Tipp: Einfach alles wieder anschließen, wie es davor war. Zum Einsetzen des Heizelements empfiehlt sich ein neuer O-Ring. Dieser hat die Standardgröße 32 x 2,5 mm. Nichts Spezifisches also.
Auch der Heizschlauch muss noch verlängert werden. Denn der wird beim Heatek nicht durch den Wasserbehälter hindurch, sondern darüber hinweggeführt. Dafür muss ein etwa 50 Zentimeter langes Schlauchstück in die Warmluftleitung geflickt werden. Den Schlauch mitsamt Verbindungselementen gibt es in Baumärkten, beim Heizungsinstallateur oder beim Automechaniker, dort allerdings unter dem Namen Vorwärmschlauch.
Zum Schluss sollte der Boiler am Boden festgeschraubt werden. Zeitaufwand? Eine gute Stunde, aber auch nur, weil zwischendrin noch andere kleine Defekte entdeckt wurden. Da war zum Beispiel das Scharnier an der Abdeckung der Spüle: sauber in zwei Teile zerbrochen. Ersatz gab es ebenfalls im Baumarkt. Für 1,29 Euro gab es das exakt gleiche Scharnier, das Fendt vor gut 20 Jahren verbaut hatte. So ein Glück!
Doch wenn man schon etwas repariert hat, will man wissen, warum man das tun musste. Schauen wir uns also die geplatzte Truma TT-2 genauer an. Und weil das durch die kleinen Öffnungen nur äußerst bescheiden klappt, legen wir sie auf den Seziertisch und sägen sie einfach auf.
Im Inneren der Therme findet sich überraschend viel Schmutz – ein weiteres Argument für ein regelmäßiges Ablassen des Frischwassers und die Reinigung des Systems. Schon als Redakteur Philipp Heise 2018 Ferdi Fendt zum ersten Mal benutzen wollte, kam ihm aus dem Wasserhahn braune Brühe entgegen. Die anschließende Reinigung des Systems brachte zwar Klarheit am Hahn, aber die Ablagerungen aus der Therme sind, wie man sieht, nicht verschwunden.
Auch Schmutz kann ein Grund für einen Tausch der Therme sein. Doch man sieht nicht nur Schmutz, sondern auch eine Schwachstelle der Konstruktion. Denn dort, wo die Zu- und Ablaufleitungen in der Therme ankommen, werden sie im Inneren in Form zweier Röhrchen fortgeführt.
Wenn sich auch nur ein wenig Wasser absetzt und sich beim Gefrieren aus dehnt, platzen oft diese engen Röhrchen. Das Durchblasen mit Druckluft kann hilfreich sein. Eine andere Konstruktion wäre noch besser.
Denn wie man auf den Bildern unschwer erkennt, begann der Riss bei Ferdis alter Truma-Therme TT-2 ebenfalls am linken der zwei dünnen Röhrchen. Möchte man dennoch weiterhin auf Truma setzen, bekommt man einen Ersatz für den originalen Thermenkörper aktuell für etwa 55 Euro.
Geliefert wird dann nur der Innentank ohne Heizungsrohr, dieses muss vom alten Tank übernommen werden. Es lässt sich mit einem Gummihammer aus dem alten Gehäuse austreiben und mit zwei neuen O-Ringen (65 x 2 mm) in den neuen Tank einsetzen.
Ein Heatek BT-6 RVS aus Edelstahl kostet etwa 70 Euro. Dazu kommt das Stück Heizungsschlauch, dieser schlug mit fünf Euro zu Buche.
Er fasst einen Liter mehr und sollte weniger anfällig für Frost sein.
Er heizt das Warmwasser ausschließlich elektrisch auf und verfügt über keinerlei Isolierung.
Letzteres lässt sich gut mit einer Dämmmatte aus Armaflex (11 Euro/Meter) beheben.
Eine Frostsprengung der Therme im Wohnwagen ist keine Seltenheit. Dehnt sich gefrorenes Wasser aus, platzen Schläuche in der Therme nur allzu schnell. Gut zu sehen, dass der Tausch einer Therme gar nicht so schwierig ist.