Die ewige Jugend. Obwohl viele Menschen fast nichts unversucht lassen und mit Schönheitsoperationen, Botox-Spritzen und allerlei Kosmetika gegen optische Alterserscheinungen ankämpfen, bleibt sie ein großer Traum.
Für Caravans scheint die Suche nach dem Jungbrunnen dagegen viel aussichtsreicher zu sein. Der CSS Permanent Protector verspricht nicht nur eine langlebige Lackveredelung für Freizeitfahrzeuge jeden Alters, er schützt auch vor Schmutz, Rost, Graffiti, Streusalz und Steinschlag.
Die Firma Solidur Nanotechnologie, Hersteller des Permanent Protectors, und der verarbeitende Betrieb CSS Keramische Oberflächen-Versiegelung (Telefon 0172/6007410, www.css-versiegelung.de), der damit seit Anfang des Jahres exklusiv Fahrzeuge aller Art versiegelt, nennen aber immerhin eine Haltbarkeit von zehn Jahren und länger – die richtige Verarbeitung vorausgesetzt.
Die hat sich CARAVANING zusammen mit der Schwesterzeitschrift promobil an einem Dauertest-Reisemobil mit GfK-Aufbau angeschaut. Freilich versiegelt CSS auch sämtliche andere Oberflächen wie Aluminium inklsuive Hammerschlag, und sämtliche Kunststoffe. Wichtig zunächst: die Reinigung. Der CSS Permanent Protector ist eine so genannte kovalente Nanobeschichtung auf Polysilazan-Basis von nur ungefähr 10 Mikrometern Stärke. Das bedeutet: Ein in ihm enthaltenes Lösemittel dient als Aktivator, sodass sich Versiegelung und Lackoberfläche verbinden. Damit das funktioniert, muss die Oberfläche trocken und fettfrei sein.
Handarbeit und Auge sind dann beim Auftragen und Verdichten der transparenten Versiegelung gefragt. Zum einen muss die richtige Menge genommen und es darf keine Stelle ausgelassen werden. Zum anderen soll eine gleichmäßige Schicht entstehen. Große Flächen werden daher immer in einem Arbeitsgang – von zwei Personen gleichzeitig – bearbeitet. Dazu gehört viel Erfahrung. Deshalb und weil der Permanent Protector zwar lebensmittelunbedenklich, aber doch ein Gefahrenstoff ist, wird er von Fachpersonal verarbeitet.
Für das promobil-Testmobil benötigte CSS Keramische Oberflächen-Versiegelung drei Tage. Der Preis für die Versiegelung richtet sich nach der Fahrzeuglänge und betrug bei dem ungefähr 7,40 Meter langen Fahrzeug rund 2100 Euro.
Nach Versiegelung - wie neu
Nach Abschluss der Versiegelungsprozedur ist das Reisemobil fast nicht wiederzuerkennen. Vom Kühlergrill bis zur Heckleuchte, von der Radzierblende bis zur Dachluke glänzt es rundherum wie mit der Speckschwarte abgerieben, so als wäre es gerade erst frisch vom Band gefallen. Nach etwa 60 Minuten ist der Permanent Protector oberflächenfest. Das heißt: Man kann das versiegelte Fahrzeug getrost fahren. Vollkommen ausgehärtet – mit einem Härtegrad von 9 – ist er nach einer Woche. Vorbeischrammende Zweige oder Äste sollen dem Lack dann nichts mehr anhaben können.
Das Aushärten ist eine ganz wichtige Eigenschaft der Versiegelung. Zwar bedeutet sie auf der einen Seite, dass bei Anwendung des Permanent Protectors alle Fugen und Dichtungen ausgespart werden müssen, die elastisch bleiben sollen. Auf der anderen Seite unterscheidet sich die Beschichtung dadurch von einfachen, sogenannten Nano-versiegelungen, die man zum Beispiel im Kfz-Zubehörhandel von diversen Reinigungsprodukteherstellern zur Selbstanwendung bekommt.
Anders als diese herkömmlichen und zuletzt wegen gesundheitlicher Bedenken etwas in Verruf geratenen Nanoversiegelungen kann der Permanent Protector nicht abgerieben oder abgewaschen werden. Zugleich verschließt er kleine Haarrisse, die bei GfK-Aufbauten durch UV-Einwirkung entstehen können, und verhindert laut Hersteller, dass sich diese weiter ausbreiten. Darüber hinaus frischt er ausgebleichte Kunststoffteile farblich wieder auf.
Eine weitere wichtige Eigenschaft des Permanent Protectors ist seine Hydrophobie. Oder zu Deutsch: Er ist wasserabweisend und nicht atmungsaktiv. Die auf dem versiegelten Lack landenden Wassertropfen erhalten ihre Form und laufen als Tropfen ab, ohne eine Spur zu ziehen. Auch Schmutz, Dreck und Staub sollen sich nicht mehr festsetzen können.
Wasser und ein Tuch – das ist alles, was man künftig zum Waschen des versiegelten Fahrzeugs benötigt. Mitunter soll bereits ein kräftiger Regenguss ausreichen, um es vom gröbsten Schmutz zu befreien.
Eigenschaften bestätigt
Die ersten Erfahrungen, die CARAVANING und promobil mit dem versiegelten Reisemobil gesammelt haben, bestätigen die zuvor beschriebenen Eigenschaften. Doch wie verhält sich die Versiegelung über einen längeren Zeitraum? Hält sie morgen noch, was sie heute verspricht? Auch das schaut sich die Redaktion noch genau an.
So viel ist schon mal klar: Um den Effekt der einfachen Reinigung zu erhalten, sind Waschanlagen tabu. Nicht weil die Bürsten den Lack verkratzen könnten – auch dagegen ist er dank des Permanent Protectors immun. Vielmehr könnten sich Wachsrückstände in den Waschbürsten auf die Versiegelung setzen. Die Folge: Der Abperleffekt geht verloren.
Mit dem Permanent Protector beschichtet CSS Keramische Oberflächen-Versiegelung Freizeitfahrzeuge übrigens nicht nur von außen, sondern auch von innen. Küchenarbeitsplatten sowie Toilettenschüsseln und -brillen sind weitere mögliche Anwendungsgebiete. Durch die Versiegelung sollen den Angaben zufolge mehr als 80 Prozent der Bakterien abgetötet werden und keine Chance mehr haben, sich erneut anzusiedeln – das nur als Nebeneffekt. Hauptsache ist aber auch hier die leichte Reinigung und der Schutz. Damit alles lange wie neu aussieht.
Noch eine Methode: Lackschutz durch Folie
Die Alternative zur Versiegelung heißt Folie. KM Foliographics (Telefon 07348/4074860, www.km-f.eu) bietet mit Cara-Protection eine von 3M entwickelte Schutzfolie für Wohnwagen an. Sie ist transparent, 210 Mikrometer dick und wiegt pro Quadratmeter 240 Gramm. Cara-Protection soll temperatur-, abrieb- und alterungsbeständig sein und den Lack eines Caravans gegen Steinschläge und Korrosion schützen. Laut KM Foliographics ist die Folie zudem geeignet, kleinen Rissbildungen auf GfK-Dächern vorzubeugen. Für die Komplettfolierung eines Caravans muss man rund 3000 Euro einkalkulieren.
So testet Caravaning weiter
Es geht nichts über den ersten Eindruck. Doch gerade bei Fahrzeugversiegelungen interessiert die Langzeitwirkung. Um den Reinigungs- und Schutzeffekt des CSS Permanent Protectors im Vergleich zu unbeschichteten Stellen zu testen, blieb bei der Versiegelung des Dauertest-Reisemobils der Schwesterzeitschrift promobil eine etwa 50 auf 50 Zentimeter große Stelle auf dem Dach des GfK-Aufbaus unbehandelt. Werden im Verlauf des Fahrzeug-Dauertests von einem Jahr Unterschiede erkennbar sein? Wie verhält sich die Versiegelung während des bevorstehenden Winters? All das wird CARAVANING wiederholt unter die Lupe nehmen und Sie mit Antworten auf diese Fragen und weiteren Eindrücken auf dem Laufenden halten.
Lackschutz durch Keramik
Langzeitveredelungen auf Keramikbasis sind das Metier von 21’st century coating aus Moers (Telefon 0172/2022110, www.luxusbeschichtung.de). Inhaber Ralph Krüger beschichtet seit mehr als 6 Jahren Freizeitfahrzeuge im Wischverfahren mit einer hochtransparenten Flüssigkeramik. Seinen Service bietet er nicht nur Endkunden zur nachträglichen Anwendung an, sondern bei Reisemobilmarken wie Morelo, Concorde oder Vario Mobil auch direkt ab Werk.
Die Keramik namens APS 21 CC Protector soll, ohne eingebrannt werden zu müssen, bereits nach wenigen Stunden handtrocken und nach ungefähr 24 bis 48 Stunden komplett durchgehärtet sein. APS 21 CC bildet nach dem Auftragen einen panzerglasähnlichen, transparenten Mikro-Überzug, der vor Schmutz, Korrosion, UV-Strahlung, Vogelkot, Salz und vielem mehr schützen soll. Das Reisemobil erhält dadurch eine samtig anmutende, wie durch eine Glanzpolitur behandelte Oberfläche und lässt sich mit wenig Aufwand nur mit Wasser reinigen.
Die Versiegelung eines Freizeitfahrzeugs kostet zwischen 1650 Euro und zirka 2500 Euro. Auf die Arbeit gewährt 21’st century coating 5 Jahre Garantie.