Praxis-Tipp Feuchtigkeit: Wasser im Sandwich - Trocken-Übung

Praxis-Tipp Feuchtigkeit Wasser im Sandwich - Trocken-Übung

Das konventionelle Aufbaukonzept eines Caravans besteht aus einer Alu-Außenhaut und einer Sperrholz-Innenwand. Wenn sich Feuchtigkeit im Caravan einnistet, wird die Substanz bedroht.

Das konventionelle Aufbaukonzept eines Caravans besteht aus einer Alu-Außenhaut und einer Sperrholz-Innenwand. Dazwischen findet sich ein mit Styropor ausgefachtes Holzfachwerk.

Die Schwächen dieser Konstruktion: Styropor bringt Wasserdampf nur einen geringen Widerstand entgegen, Feuchte kann durch das Sperrholz eindringen. Bleibt es lange nass, beginnt das Holz zu faulen. Wer lüftet, holt diese Feuchte aus der Wand wieder heraus. Immer vorausgesetzt, es liegen keine Undichtigkeiten am Aufbau vor.

Selbst hochwertige Aufbauprinzipien ohne Holzanteil, aber mit PU-Schaum oder Styrofoam als Isolator mögen kein Wasser im Sandwich. Denn schafft die Feuchtigkeit erst eine leitende Verbindung zwischen zwei elektrochemisch ungleichen Materialien wie Alu (der Außenwand) und Stahl (des Chassis, aber auch Tackernägel, Schrauben und eingelegter Blechstreifen zur Möbelbefestigung), zersetzt sich das unedlere der beiden Stoffe; in diesem Fall das Alu, was zum so genannten Alufraß führen kann. Regelmäßige Kontrollen mit speziellen Wandfeuchtemessern sind stets ihr Geld wert. Fast alle Caravanhersteller koppeln ihre Garantieverträge (fünf Jahre gelten als guter Standard) an solche jährlichen Checks beim Markenhändler.
Kostenpunkt: zwischen 40 und 75 Euro.

Ein Jahr kann freilich bereits zu lang sein. Viele Mobilisten haben sich deshalb bereits selbst ein Feuchtemessgerät (ab 150 Euro) angeschafft. Die Geräte von Protimeter in Köln (Telefon 0 21 29/ 55 81-0) oder Testo in Lenzkirch (Telefon 0 76 35/6 81-0) messen mittels zweier Einstichelektroden.

Wie wird der Feuchtegehalt am besten gemessen? Die sichersten Ergebnisse gelingen mit der Referenzmethode. Hier kommt es weniger auf den absolut angezeigten Messwert, sondern auf die Bandbreite der Werte an. Begonnen wird dabei an unverdächtigen Stellen an der Innenwand. Der ermittelte Messwert dient als Referenz für alle anderen Ergebnisse. Gibt es dann an anderen Stellen klare Ausreißer nach oben (deutlich über 20 Prozent relative Feuchte), darf die entsprechende Stelle als verdächtig gelten.

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