7 Dachzelte im Test beim ADAC
So gut sind Dachzelte wirklich

Dachzelte sind cool, Trend und es gibt sie in einer großen Preisspanne. Der ADAC hat getestet, was Dachzelte wirklich können. Wir zeigen das Resultat.

Dachzelt-Romantik Camping mit Sonnenuntergang
Foto: Anastasiia Shavshyna via Getty Images

Längst gehören Dachzelte zum Camping-Alltag, sind Trend bei Instagram und eine beliebte Erweiterung der Schlafplätze im Wohnwagen oder Caravan. Jetzt hat sich der ADAC den Zelten für das Autodach angenommen und sieben Modelle getestet.

Direkt vorweg die Antwort auf die wichtigste Frage: Ist das teuerste Dachzelt auch das beste Modell? Nein. Das teuerste Zelt landet nur im Mittelfeld, das Modell von Thule holt den Testsieg.

Die Testkandidaten

ADAC Dachzelt-Test
ADAC/Rasmus Kaessmann
So viele Dachzelte auf einem Campingplatz bekommt man wohl nur bei einem Test zu sehen.

Platz 1: Thule Tepui Autana. Preis: 2.260 Euro. Testnote: 1,5

Eine Alternative oder Ergänzung zum Caravan

Platz 2: Nakatanenga Roof Lodge Evo II Extended. Preis: 2.650 Euro. Testnote: 1,9

Platz 3: Vickywood Big Willow 140. Preis: 2.668 Euro. Testnote: 1,9
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Platz 4: Campwerk Adventure 140. Preis: 2.887 Euro. Testnote: 2,1
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Platz 5: dare to be different Deluxe 140. Preis: 2.825 Euro. Testnote: 2,1

Platz 6: Horntools Desert 140. Preis: 1.862 Euro. Testnote: 2,3

Platz 7: Gentletent GT Roof (2021). Preis: 3.882 Euro. Testnote: 2,5
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Preise und Ergebnis

Die Preisunterschiede der verschiedenen Modelle sind deutlich. 1.850 Euro kostet das Günstigste im Test, 3.400 Euro das Teuerste. Es geht sogar noch günstiger: Das Quechua Dachzelt Van kostet nur 550 Euro. CARAVANING hat es hier vorgestellt und ausprobiert.

Für den Test hat der ADAC Modelle ohne Hartschale gewählt, mindestens sollten die Textexemplare eine Liegefläche von 1,40 Metern mitbringen und mit Dachträger höchstens 75 kg wiegen.

ADAC Dachzelt-Test
ADAC/Rasmus Kaessmann
Preislich im Mittelfeld, in der Wertung an der Spitze: Das Dachzelt von Thule.

Den Test konnte das Thule Tepui Autana für sich entscheiden, an dem Dachzelt konnte vor allem eine saubere Verarbeitung überzeugen. Lediglich winterfest sei es nicht.

Verlierer des Tests ist ausgerechnet das teuerste Zelt mit aufblasbarem Luftgestänge, das Gentle Tent GT Roof. Man könnte meinen, es ließe sich schnell aufbauen, laut ADAC-Test dauert das Aufblasen aber ähnlich lange wie der Aufbau der Zelte klassischer Machart. Abzug gab es für wenig Fenster und eine weniger wertige Verarbeitung. Hier geht's zur Vorstellung des Gentle Tent Sky Loft.

GT Sky Loft (2020)
Gentle-Tent
Dieselbe Marke, anderes Modell: Das Gentle Tent Sky Loft hat einen zusätzlichen Wohnraum.

Aber: Keines der Dachzelte fiel durch den Test. Schlechteste Note des Tests ist ein "Gut".

Testkategorien

Als Grundlage für die Bewertung testete das ADAC-Team außer der Verarbeitung auch das Handling beim Auf- und Abbau, die Wetterfestigkeit, Campingtauglichkeit und die Schadstoffbelastung. Die Grundkonstruktion aller Dachzelte im Test ähnlich ist, alle haben zum Beispiel einen überdachten Eingang, trotzdem zeigten sich laut ADAC einige Unterschiede.

Besonders interessant die Bewertung in der Kategorie Schadstoffbelastung. Der ADAC hat hier nicht nur die gesetzlichen Grenzwerte für Erwachsene angesetzt, sondern die für Kinderspielzeug herangezogen. Schließlich gehen Familien mit Kindern campen. Diese Grenzwerte konnten die Dachzelte von dare to be different, Vickywood, Campwerk und Horntools für manche Schadstoffe laut ADAC nicht einhalten.

Aufbau und Tipps

Nur eines der Zelte im Test kann von einer Person allein aufgebaut werden: Wegen seiner Konstruktion mit Luftgestänge ist das beim Gentle Tent möglich. Es ist mit 26 Kilogramm leicht genug.

Alle anderen Modelle, die über 50 Kilogramm wiegen, brauchen mehr Kraft, also mindestens zwei Personen. Laut ADAC kann die Montage meist aber auch für einen Aufpreis beim Händler oder Hersteller erledigt werden. Das Aufklappen auf dem Campingplatz geht dann aber laut Testergebnis bei allen Dachzelten mit rund zehn Minuten schnell.

ADAC Dachzelt-Test
ADAC/Rasmus Kaessmann
Die Montage auf dem Dach muss wegen des Gewichts bei den meisten Modellen von zwei Personen erfolgen.

Tipp: Vor der Anschaffung eines Dachzelts empfiehlt das Testteam des ADAC, vorher ein Dachzelt zu leihen und zu testen, wie gut einem persönlich Campen über dem Auto gefällt. Auch welcher Dachzelttyp der passende ist und welcher zum Auto und ihrem Dachträger passt, sollten Sie vor dem Kauf genau checken.

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Nein, das brauche ich nicht, im Wohnwagen ist genug Platz.Klar! Sieht cool aus und so schön schläft man selten.

Fazit

Immerhin sieben Dachzelt-Modelle in der Breite 1,50 Meter hat der ADAC getestet. Allen gemeinsam ist der überdachte Eingang. Keines der Zelte fiel durch den Test, ein Dachzelt überragte die Konkurrenz. Das Thule-Modell konnte den Testsieg davontragen. Lediglich das teuerste Zelt von Gentle Tent musste etwas Federn lassen, insgesamt holte es aber immer noch eine ordentliche Bewertung.

Nachbessern müssen die Hersteller laut ADAC in der Schadstoff-Wertung. Die Norm-Werte werden zwar eingehalten, allerdings bei strengeren Kriterien, die der ADAC anlegte, konnten manche Modelle die Grenzwerte nicht halten.

Welche Typen von Dachzelten es gibt, können Sie hier nachlesen.

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Caravaning 09 / 2023

Erscheinungsdatum 15.08.2023

116 Seiten