Caravanurlaub ohne Campingstühle? Für viele undenkbar. CARAVANING hat zwölf Klappstühle mit hoher Lehne versammelt und auf Herz und Nieren getestet. Hier das Ergebnis des CARAVANING Testlabors.
Caravanurlaub ohne Campingstühle? Für viele undenkbar. CARAVANING hat zwölf Klappstühle mit hoher Lehne versammelt und auf Herz und Nieren getestet. Hier das Ergebnis des CARAVANING Testlabors.
So viel Einigkeit herrscht selten: Auf die Frage, welches Zubehör beim Caravanurlaub auf keinen Fall fehlen darf, antwortet die Mehrzahl der Caravaner: „Campingstühle." Das Angebot an Sitzgelegenheiten ist riesig - um nicht zu sagen unübersichtlich. Zu den wichtigsten Herstellern zählen neben Bel Sol, Brunner, Camp4 (Reimo), Crespo, Dukdalf und Easy Camp auch Euro Trail, Fritz Berger, Isabella, Lafuma, Outwell sowie Westfield.
Ein Test, sieben Disziplinen: Die Klappstühle wurden vermessen und gewogen. Gemäß den Herstellerangaben zur Belastbarkeit wurden sie mit Sandsäcken beschwert. Zur Ermittlung der Stabilitätsnote durfte an ihnen gerüttelt werden. In die Bewertung der Handhabung floss ein, wie leicht sich die Stühle aufstellen lassen. Zudem machte die Lehnenverstellung - ob leicht- oder schwergängig - einen Teil der Note aus.
Die Transport-Wertung umfasst bei den Klappstühlen vor allem, wie stabil sie von selbst im zusammengeklappten Zustand verbleiben. Wichtiger Bestandteil des Vergleichstests ist die Kategorie Komfort. Zwölf Tester - acht Männer und vier Frauen - ermittelten unabhängig voneinander mittels Probesitzen eine subjektive Rangfolge der bequemsten Stühle. Aus dem Durchschnittsrang ergibt sich die Komfortnote.
Großer Beliebtheit erfreuen sich vor allem Klappstühle mit Einzelbeinen und hoher Lehne. Entsprechend hat CARAVANING bei den genannten Anbietern je ein Testmuster bestellt, wobei Camp4 und Easy Camp aufgrund von Lieferengpässen beziehungsweise fehlendem Angebot Stühle schickten, die auf Querbügeln statt auf Einzelbeinen stehen.
Am Testprogramm änderte sich nichts. Alle Stühle wurden hinsichtlich Pack- und Sitzmaßen, Gewicht, Stabilität, Komfort, Handhabung und Transporteigenschaften miteinander verglichen.
Los gehts mit einem Blick auf die Pack- und Sitzmaße. In beiden Disziplinen sticht der Winnipeg von Outwell heraus. Er ist ein halber Thron und bietet mit 585 Millimetern mit Abstand die breiteste Sitzfläche und Lehne. Kaum verwunderlich, dass er damit auch beim Packmaß - vor allem in der Breite - den absoluten Spitzenwert erzielt (720 Millimeter).
Nicht uninteressant beim Thema Packmaß ist die Höhe. Die weitgehend baugleichen Stühle von Fritz Berger (Ergo Frost Gray) und Westfield (Prime) sind mit 165 Millimetern mehr als doppelt so hoch wie der Camp4 Malaga Compact mit nur 80 Millimetern.
Aber: Ist größer auch gleich schwerer? Von den Maßen auf das Gewicht zu schließen funktioniert nur bedingt. Am wenigsten wiegt der Dynamic L von Dukdalf. Das überrascht insofern, als dass Vierbein-Klappstühle aufwendiger konstruiert sind. Damit geraten sie gewichtstechnisch in der Regel ins Hintertreffen gegenüber Klappstühlen, deren Vorder- und Hinterbeine mit einem Bügel verbunden sind - wovon sich mit dem Camp4 und dem Easy Camp immerhin auch zwei Vertreter im Test befinden. In diesem Fall wiegen jedoch beide jeweils 100 Gramm mehr.
Dass die, wie bereits erwähnt, baugleichen Stühle von Fritz Berger und Westfield zu den schwereren gehören, passt ins Bild. Beide verfügen über robuste Metallgelenke. Daneben bestehen auch die Rastungen an den Armlehnen zum Verstellen der Rückenlehne aus Metall. All das trägt auf.
Dafür punkten sie in Sachen Stabilität und hinterlassen den solidesten Eindruck. Wobei kein Testkandidat auffällig instabil wirkte oder am Belastungstest im Rahmen der herstellerseitig genannten Werte scheiterte.
Deutlicher sind die Unterschiede in der Disziplin Handhabung. Vor allem, weil er sich leicht zusammenklappen lässt, heimst der Crespo AL/237-M die beste Note ein. Demgegenüber stehen der Dukdalf und der Lisboa von Euro Trail am anderen Ende der Notenskala. Erstgenannter lässt sich nur mit Nachdruck aufstellen. Letzterer verlangt für die Lehnenverstellung am meisten Kraft.
Eine ähnlich große Notenspreizung ergibt sich auch in puncto Transport. Hierbei geht es weniger um Gewicht und Maße, als vielmehr darum, zu beurteilen, ob die Stühle von selbst im zusammengeklappten Zustand verbleiben. Der Fritz Berger Ergo Frost Gray beispielsweise neigt dazu, aufzuklappen. Das gelingt anderen, angefangen beim Lafuma Cham Elips Air Comfort, besser.
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