Camper sind abenteuerlustig. Es muss ja nicht gleich ein Fallschirmsprung sein, auch beim Mountainbiking oder Skifahren gibt es jede Menge spannende Momente. Wäre es nicht toll, wenn man diese Momente mit einem Video festhalten könnte? Genau deswegen sind Actioncams derzeit schwer im Trend, denn dank moderner Digitaltechnik liefern die Winzlinge Videos in Full-HD-Qualität ab.
Mit Actioncams spitze Videos drehen

Besonders spektakulär wirken die Aufnahmen, weil die Cams mit extremen Bildwinkeln von 160 Grad und mehr filmen. Das führt zu ungewöhnlichen Perspektiven, insbesondere wenn man bedenkt, dass das menschliche Auge einen natürlichen Blickwinkel von etwa 45 Grad hat. Da Spitzenmodelle wie der Trendsetter GoPro Hero 4 bis zu 120 Bilder pro Sekunde aufnehmen können, sind so auch verblüffende Zeitlupeneffekte möglich. Hinzu kommt, dass man die kleinen Cams mit diversen Halterungen quasi überall befestigen kann – etwa auf einem Fahrradlenker oder einem Helm –, was ebenfalls zu Bildern führt, die man so noch nicht oft gesehen hat.
Da ist es gut, dass die Actioncams auch ganz schön hart im Nehmen sind, dank spezieller Unterwassergehäuse sind sogar Ausflüge ins Reich der Fische überhaupt kein Problem, jedenfalls wenn man nicht vorhat, tiefer als 40 Meter zu tauchen. Klar, dass sie auch für andere Wassersportarten geeignet sind: Man kann die Cams auf Surfbrettern oder an Segelmasten festschnallen und sie per WiFi problemlos bis etwa 40 Meter fernsteuern, was ebenfalls neue Perspektiven erzeugt. So kann jeder Camper schnell zum Action-Hero werden. Erfreulicherweise bleibt das Filmvergnügen dennoch erschwinglich.
Einfachere Modelle sind schon für weniger als 100 Euro zu haben, selbst für Topmodelle werden weniger als 500 Euro aufgerufen. Ob sich die Mehrausgabe lohnt, hängt von den eigenen Ansprüchen ab. So schafft die GoPro Hero 4 Black Edition (ca. 480 Euro) im 4K-Modus 30 Bilder pro Sekunde, die Hero 4 Silver Edition jedoch nur 15 Bilder pro Sekunde, allerdings ist sie auch rund 100 Euro günstiger. Auch Einsteigermodelle liefern keine schlechten Bildergebnisse, aber wer Topqualität haben will, muss dafür tiefer in die Tasche greifen. Als Entscheidungshilfe kann auch der Ausstattungsumfang oder das Zubehör dienen, denn je nach bevorzugtem Einsatzzweck sollte eben die Möglichkeit zur Fernsteuerung beziehungsweise Fernbedienung über das Smartphone gegeben sein oder aber eine spezielle Halterung (Brustgurt, Saugnapf oder Ähnliches) lieferbar sein.
Urlaubsmomente mit den Outdoor-Kameras einfangen
Natürlich können die Actioncams auch einzelne Bilder aufnehmen, aber ihre Stärke ist das nicht. Wer Schnappschüsse von besonderen Momenten auch mal als Bild an die Wand hängen möchte, sollte sich die robusten Outdoor-Kameras näher ansehen. Sie haben meist Sensoren mit mehr Megapixeln, was mehr Spielraum bei Ausschnitten oder Vergrößerungen erlaubt. Dazu sind die Displays größer, was eine genauere Bildkontrolle ermöglicht. Da sie zudem stoßfest, wasserdicht und frostsicher sind, empfehlen sie sich als ideale Begleiter für Outdoor-Abenteuer aller Art.
Full-HD-Videos sind kein Problem, Einschränkungen gibt es beim Bildwinkel und beim Telebereich, denn da das Objektiv in der Kamera untergebracht werden muss, werden sogenannte Periskopobjektive verbaut. Sie haben gegenüber Zoomobjektiven in normalen Kompaktkameras den Nachteil, dass der Zoombereich nicht so weit aufgespreizt werden kann. Deshalb ist der Telebereich auf etwa 140 Millimeter Brennweite entsprechend Kleinbildformat begrenzt, und die Weitwinkel schaffen auch nicht so extreme Bildwinkel wie bei den Actioncams. Je nach Modell und Ausstattung ist häufig auch ein GPS-Empfänger an Bord, der die Zuordnung von Bildern während einer Reise erleichtert, und per WiFi kann man die schönsten Momente auch rasch mit den Lieben zu Hause teilen.
Mit entsprechenden Halterungen und Klemmstativen lassen sich mit den Outdoor-Spezialisten zwar auch spannende Videos aufnehmen, ihre Domäne bleibt aber das einzelne Bild. Damit das auch entsprechend in Szene gesetzt wird, helfen diverse Motivprogramme. Das ist auch für versierte Fotografen zu empfehlen, denn wenn man unter Wasser den tollsten Fisch entdeckt, hat man meist keinen Nerv und keine Zeit, sich auch noch um die entsprechenden Blendenwerte zu kümmern.
Wer ambitionierte fotografische Ansprüche hat, sollte sich auch die Nikon 1 AW 1 näher ansehen. Mit ihrem Cmos-Sensor gelingen Aufnahmen, die sich von der Bildqualität klar von herkömmlichen Kompaktkameras abheben, auf Wunsch auch mit rasanten Bildfolgen, die auch für Highspeed-Actionfotos reichen. Sie ist kein Schnäppchen, aber Hobbytaucher können bis 15 Meter Tiefe auf Motivjagd gehen, ohne in ein teures Unterwassergehäuse investieren zu müssen oder Abstriche bei der Bildqualität hinnehmen zu müssen. Durch Wechselobjektive können die fotografischen Möglichkeiten außerdem stark erweitert werden, etwa durch das ebenfalls wasserdichte Nikkor AW 10 mm 1,2,8, das auch unter Wasser großzügige Bildwinkel garantiert. Den Telebereich könnte man etwa mit dem Nikkor VR 70–300 mm 1:4,5–5,6 ausdehnen, was auf Kleinbildformat umgerechnet einer Brennweite von 189 bis 810 Millimeter entspricht, denn die Nikon macht wie die anderen Outdoor-Kameras auch bei Ausflügen in Stadt und Land keine schlechte Figur.
Nützliche Helfer für gute Fotos
Es lohnt sich, ein bisschen in Zubehör zu investieren, das für verhältnismäßig kleines Geld zu haben ist. Wer bei Stativen nur an sperrige Dreibein-Monster denkt, sollte sich das äußerst flexible Gorillapod von Joby näher ansehen. Es steht auch auf unebenem Grund, lässt sich auch um Geländer wickeln und reicht für die kleinen Kompaktkameras völlig aus. Damit gelingen rauscharme Bilder auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen oder Selfies ganz ohne peinliche Stange.
Damit die Aufnahmen sicher nach Hause kommen, bietet sich die Anschaffung eines Speicherkarten-Safes an, der nicht nur staub- und stoßfest, sondern auch spritzwassergeschützt ist. So überstehen die Karten auch das Kentern bei der Kajaktour unbeschadet. Wer neben der Kamera auch noch ein Tablet, Smartphone oder anderes geschützt transportieren möchte, findet in einer gepolsterten Umhängetasche einen passenden Begleiter.
Sechs robuste Actioncams
Sony X 1000 V

Dank des 170°-Superweitwinkelobjektivs lassen sich mit dieser Sony-Actioncam aufregende Bildwinkel einfangen. Der 8,8-Megapixel-Sensor liefert Videos in 4K-Qualität, auch unter Wasser bis 10 Meter Tiefe. Ein spezielles Unterwassergehäuse erlaubt sogar eine Wassertiefe von 60 Metern. Dank großer Blende (f 2,8) und Bildstabilisierung gelingen gute Ergebnisse auch bei sehr ungünstigen Lichtverhältnisssen. Da das Stereomikrofon Windrauschen reduziert, stimmt am Ende auch die Tonqualität.
Preis: 449 Euro
Sony AS 200 V
Full-HD-Videos liefert der 8,8-Megapixel-Prozessor mit 170°-Superweitwinkelobjektiv, rasante Actionszenen lassen sich auch mit Serienbildaufnahmen einfangen, im Burst-Modus maximal zehn Bilder in einer Sekunde. Dank Live-View-Fernbedienung kann das Filmmaterial bereits vor Ort gesichtet werden und unnötige Aufnahmen gelöscht werden, um die Speicherkapazität zu optimieren. Wasserfest bis 5 Meter Tiefe, Befestigung mit Klebeband.
Preis: 299 Euro
Garmin Virb X
Neue Actioncam von Garmin, deren 12,4-Megapixelsensor HD-Videos und Serienbilder bis 10 Bilder pro Sekunde liefert – wenn gewünscht auch 50 Meter unter dem Wasserspiegel. Beeindruckend ist auch die Connectivity, denn über W-LAN und Bluetooth können die Daten bearbeitet und gespeichert werden. Dank G-Matrix und GPS werden nicht nur diverse Daten wie die Geschwindigkeit angezeigt, auch eine Ortung der Kamera ist möglich, optional ist auch eine Fernbedienung erhältlich.
Preis: 299 Euro
Rollei Actioncam 300
Preisgünstiges Einsteigermodell in die Welt der Actioncams. Videos werden in HD (720 p) aufgenommen, dank des 140°-Superweitwinkels hat man alle interessanten Szenen im Sichtfeld. Damit man sofort loslegen kann, wird die kleine Rollei komplett mit Zubehör geliefert. Dazu gehören: Unterwassergehäuse bis 40 Meter Tauchtiefe, Fahrradhalterung, zwei Helmriemen, verschiedene Adapter und ein Lithium-Ionen-Akku mit bis zu 120 Minuten Laufzeit.
Preis: 60 Euro
Rollei Actioncam 420
4K-Videoaufnahmen mit 10 Bilder/s oder 2K-Videoaufnahmen mit 30 Bildern pro Sekunde? Kein Problem für die Rollei Actioncam 420 mit ihrem 12-Megapixelsensor, der auch Fotos aufnimmt. Eine Handgelenk-Fernbedienung ermöglicht die Steuerung aus bis zu 10 Metern Entfernung, auch für die Fotofunktion, sodass auch während rasanter Fahrten tolle Schnappschüsse gelingen. Dank integriertem WiFi können die Ergebnisse dann auf Tablet oder Smartphone übertragen werden.
Preis: 200 Euro
GoPro Hero 4
Die Actioncams aus dem Hause GoPro gelten als Trendsetter dieser Gattung, die Top-Version Hero 4 Black zeichnet knackscharfe Videos in Ultra-HD mit flüssigen 30 Bildern pro Sekunde auf. Tolle Zeitlupeneffekte sind in Full-HD mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde möglich, dazu können verschiedene Winkel bis zu einem Bildfeld von annähernd 180° gewählt werden. Im mitgelieferten Gehäuse bis 40 Meter wasserdicht, kann die Hero 4 komfortabel über W-LAN und Bluetooth gesteuert werden.
Preis: ca. 480 Euro
Die neue GoPro Hero 5 ist auch ohne Schutzhülle wasserfest und kann jetzt auch per Sprachsteuerung bedient werden. Sie hat zwei Megapixel mehr als die Hero 4, also insgesamt 10 Megapixel. An der Auflösung hat sich allerdings nichts verändert.
Preis: 430 Euro

Sechs coole Outdoor-Kameras
Nikon AW 130
AW steht für All weather, und die kleine Nikon hält tatsächlich einiges aus: Sie ist nicht nur stoßfest bis 2 Meter Fallhöhe und kälteunempfindlich bis minus 10 Grad, sondern begleitet einen auch bei Tauchgängen bis 30 Meter. Das 5-fach-Zoom (24–120 mm entsprechend KB) bietet einen ordentlichen Weitwinkel und liefert mit dem 16-Megapixel-Sensor eine gute Bildqualität, Videos auch in Full-HD. Mit GPS, WiFi und NFC zur drahtlosen Bildübertragung ist auch die Ausstattung komplett.
Preis: 329 Euro
Nikon 1 AW 1
Outdoorfans mit größeren Fotoambitionen sollten sich die AW 1 anschauen, die nicht nur stoßfest, frostsicher und wasserfest bis 15 Meter Tiefe ist, sondern auch als Systemkamera mit wasserfesten Wechselobjektiven bestückt werden kann. Sogar der Aufklappblitz ist bis 15 Meter Tauchtiefe ausgelegt, der Sensor im CX-Format (14,2 Megapixel) liefert eine tolle Bildqualität. Bildsequenzen mit bis zu 15 Bilder/s sind ebenso wenig ein Problem wie Full-HD-Videos, GPS ist serienmäßig, ein WiFi-Adapter optional. Der Preis gilt für das Kit mit Nikkor 11–27,5 mm (30–74 mm KB).
Preis: 749 Euro
Panasonic Lumix DMC-FT5
13 Meter Tauchtiefe, frostsicher bis minus 10 Grad, stoßfest bis 2 Meter Fallhöhe; im Zweifelsfall lässt sich die FT5 auch hart rannehmen. Für gute Bilder sorgen der (dämmerungsoptimierte) 16,1-Megapixelsensor in Kombination mit einem 28–128-mm-Zoom (entsprechend KB) und Spezialeffekte wie etwa „Creative Panorama“. Ein GPS-Empfänger mit Kompass, Barometer und Höhenmesser zeigt an, wo genau die schönsten Momente festgehalten wurden.
Preis: 399 Euro
Fujifilm XP 150
Wasserdicht bis 10 Meter Tiefe, stoßfest bis 2 Meter Fallhöhe und frostbeständig bis minus 10 Grad – die XP 150 ist ein robuster Begleiter. Das optische 5-fach-Zoom 28–140 mm (entsprechend KB) bietet einen ordentlichen Telebereich und sorgt mit dem 14,4 Megapixel großen Sensor für ordentliche Bilder, Videos können in Full-HD mit bis zu 30 Bildern/s aufgenommen werden. Dank der integrierten GPS-Funktion lassen sich alle aufgenommenen Bilder später auch exakt lokalisieren.
Preis: 249 Euro
Sony TX 30
Trotz ihres ansprechenden Scheckkarten-Designs ist die kleine Sony bis 10 Meter Tiefe wasserfest, stoßsicher und frostgeschützt. Der 18,2-Megapixelsensor liefert in Verbindung mit dem 5-fach-Zoom (26–130 mm entsprechend KB) gute Bilder, Video-Aufnahmen sind sogar in Full-HD möglich. Dank des 8,3 cm großen Touchscreen ist die Bedienung unkompliziert. Kurzfristig schafft der Bionz-Prozessor des Winzlings sogar Highspeed-Serienaufnahmen mit bis zu 10 Bildern/s.
Preis: 279 Euro
Canon Powershot D30
Sie taucht bis 25 Meter, ist frostfest bis minus 10 Grad und stoßfest bis 2 Meter Fallhöhe. Auch die kleine Powershot D30 ist hart im Nehmen. Ein 5-fach-Zoom (28–140 mm entsprechend KB), ein optischer Bildstabilisator und ein 12,1-Megapixelsensor sorgen für gute Bildqualität mit natürlichen Farben – auch unter Wasser. HD-Videos sind ebenfalls möglich. Ein GPS-Empfänger erleichtert die Zuordnung der Bilder durch präzise Standortdaten.
Preis: 329 Euro