Vier Beine und eine Platte. Mehr ist so ein Tisch ja nicht - eigentlich. Allerdings tut man damit zumindest der Spezies der Campingtische gewaltig Unrecht.
Zum einen zählen sie für viele Camper zum unverzichtbaren Zubehör. Zum anderen sind die Anforderungen an Campingtische bezüglich Gewicht, Packmaß und Stabilität so vielschichtig, dass es konstruktiv mit vier Beinen und einer Platte allein nicht so einfach getan ist.
Zwei Arten sind gebräuchlich: die klassischen Klapptische mit ihren stabilen Tischplatten und die sogenannten Rolltische. Bei ihnen entsteht die Tischfläche durch Ausrollen von mit Gummizügen verbundenen Lamellen auf einem Untergestell. Rolltische glänzen mit kompakten Packmaßen. Dafür sind sie oft nicht so stabil wie Klapptische.
Um nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen, testet CARAVANING beide Kategorien getrennt voneinander. Wobei das Testprogramm für die 13 Klapp- und neun Rolltische, mit wenigen Ausnahmen identisch ist.
Der Klapptisch-Test
Die Klapptische kommen von Bel Sol, Brunner, Camp4, Coleman, Crespo, Dukdalf und Easy Camp. Euro Trail, Fritz Berger, Isabella, Lafuma, Outwell und schließlich Westfield Outdoors komplettieren das Testfeld.
Beim Vergleich der Maße sei angemerkt, dass es fast alle Tische in mehreren Größen gibt. Für den Test hat CARAVANING möglichst, mittlere Größen geordert. Doch Isabella zum Beispiel schickte aus logistischen Gründen die größte Variante seines Campingtisches ins Rennen.
Was die reinen Abmessungen anbelangt, ist bei Klapptischen bezüglich Pack- und Nutzmaßen die Tischplatte der entscheidende Faktor. Drei Ausnahmen gibts im Test: Die beiden fast baugleichen Tische Euro Trail Crouzet und Outwell Hamilton erlauben zum Transport nicht nur die Beine ein-, sondern auch die Tischplatten zusammenzuklappen.
Noch einen Schritt weiter geht Coleman. Der 6-in-1-Table besteht aus zwei kompakten Einzeltischen, die separat oder mit Klammern verbunden aufgestellt werden können. Für den Transport wird er zu einem handlichen Koffer zusammengebaut, was ihm in diesem Kapitel die Bestnote beschert.
Nachteile zeigen sich dafür bei Stabilität und Handhabung. Man muss den 6-in-1-Table ein paar Mal aufgebaut haben, bis alle Handgriffe sitzen. Das Zusammenschrauben der Tischbeine bleibt allerdings nervig.
Als einziger der 13 Testkandidaten fiel der 6-in-1-Table zudem beim Impulstest um. Zumindest, wenn man die beiden Einzeltische alleine oder über die kurze Breitseite miteinander verbunden aufstellt. Und bezeichnend auch, dass der Tisch mit der von Coleman genannten Tragkraft von 80 Kilo je Einzeltisch eher zu kämpfen hatte.
Realistischer sind die angegebenen Tragkräfte für die übrigen Test-Tische, mit denen alle zudem spielend fertig werden. Vor allem der Isabella Campingtisch ist ein Fels in der Brandung. Allerdings ist er mit einigem Abstand und immerhin 11,4 Kilo auch am schwersten. Dafür, und dass seine Beine im eingeklappten Zustand - wie beim California von Lafuma beispielsweise auch - nicht fixiert werden können, wird er in der Transportwertung bestraft.
In Sachen Handhabung liegt der Camp4 Uwe vorn. Die Bestnote verdient er sich für die einfache Höhenverstellung der Beine mit Klemmverriegelung und gut ablesbarer Höhenskala.
Übrigens sind nicht alle Testkandidaten höhenvariabel. Nicht der Easy Camp Brest und auch nicht der Bel Sol Tisch Alu oder der Isabella. Bei Letzteren kann man lediglich ein Tischbein zum Ausgleich von Geländeunebenheiten verstellen. Andere, wie der Crespo AL/246 oder der Lafuma bieten zwar diese Möglichkeit, doch bei ihrem Zieh- und Drehmechanismus fällt es trotz Skala schwer, auf Anhieb alle Tischbeine in ein und derselben Höhe einzustellen.
Erfreulich gut schlagen sich die Kandidaten beim Empfindlichkeitstest der Tischplatten. Ein Unterschied ergab allenfalls das Kratzen. Bei Coleman, Crespo, Dukdalf, Euro Trail, Fritz Berger, Isabella und Outwell bewirken Messer und Gabel bei genauem Hinsehen oberflächlich Spuren. Bei anderen war nichts zu sehen. Cola und Hitze machte dagegen allen Tischen nichts aus. Insgesamt ein gutes Ergebnis.
Für den Testsieg kommt unterm Strich aber eben nur ein Kandidat in Frage: der Campico 100 Light von Westfield Outdoors. Er gewinnt am Ende knapp und nicht zuletzt, weil ihm in diesem Vergleichstest der Spagat zwischen geringem Gewicht und hoher Stabilität am besten gelingt. Noch dazu ist er in der Handhabung gut und bietet sehr gute bis gute Transporteigenschaften.
Der Camp4 Uwe ist dem Westfield dicht auf den Fersen. Im Vergleich der beiden untereinander gerät er aber aufgrund des höheren Gewichts und der damit verbundenen Abzüge in der Transportwertung ins Hintertreffen. Dafür ist er mit 60 Euro ein absoluter Kauftipp.
Auf der nächsten Seite gibt's den ausführlichen Rolltisch-Test - und wir verraten, wie wir genau testen.