Was mitnehmen auf die Tagestour mit dem Fahrrad? Und vor allem, wie? Große Taschen sind meist störend. Wir haben deshalb den Trend Bikepacking ausprobiert.
Was mitnehmen auf die Tagestour mit dem Fahrrad? Und vor allem, wie? Große Taschen sind meist störend. Wir haben deshalb den Trend Bikepacking ausprobiert.
Bikepacking ist gerade eine angesagte Mode. Der Begriff beschreibt eigentlich nur, dass man etwas auf dem Fahrrad transportiert. Aber modern, passend zum Fahrrad-Trend Gravel-Bike, wurde gleich ein neuer Lifestyle daraus kreiert. Manch gutes Equipment ist dabei auch für radelnde CamperInnen herausgekommen. Schauen wir uns das mal an.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Dinge mit auf eine Radtour zu nehmen. Mit Packtaschen zum Beispiel. Aber: Die sind recht störrisch, wenig aerodynamisch, und man braucht Anbauteile wie Trägergestänge dafür. Rucksäcke sind auch eine häufig gewählte Transportform für Tagestourer, die CamperInnen ja meist sind. Morgens los, mittags einkehren und abends wieder am Caravan sein.
Aber Rucksäcke können stören, weil sie schwer auf dem Rücken lasten und zu Schweißausbrüchen führen – und ja, auch wenn es gute Fahrradrucksäcke gibt, ohne fährt es sich doch freier. Also schauen wir uns mal diese Rahmen- und Sattelstützentaschen an. In diesem Fall von dem namhaften Hersteller Ortlieb – aber Anbieter gibt es viele.
Gemacht werden Bikepacking-Taschen eigentlich für RadlerInnen, die tagelang, minimalistisch unterwegs sind. Mit einem kleinen Zelt, mit nur einer Unterhose und vier Energieriegeln und Gels (wegen der Elektrolyte und der Carbs). Die Fragen, die sich nun CamperInnen stellen, sind: Hält so eine große Tasche unterm Sattel wirklich fest, ohne rumzubaumeln? Auch mit der typischen Ausrüstung für einen ganzen Radtourtag? Wie ist das technisch gelöst? Ist die Handhabung praktisch? Stören Rahmen- oder Satteltaschen beim Fahren?
Das Tagesgepäck besteht im Test aus einer Jacke, einem Pulli, einer Badehose und einem Reisehandtuch. Das findet alles ganz lässig Platz in der elf Liter fassenden Satteltasche, die es auch noch in deutlich voluminöseren Ausführungen gibt. Das ganze Paket wird dann ordentlich zusammengerollt. Empfindliches sollte besser woanders unterkommen.
Fest verzurrt sitzt es nun am Sattel und bei Testfahrten blieb es da auch. Es baumelte nicht hin und her. Die Konstruktion aus Spanngurten und Schnallen ist stabil ausgeführt. Über ein Überdruckventil gelangt die überschüssige Luft beim Zusammenrollen des Pakets nach draußen.
Ist alles verschnürt, kann es verschlossen werden, so bleibt das Paket auch während der Fahrt kompakt. Nachteil dieser Konstruktion für die Tagestour: Es ist ein wenig mühsam, das Paket aufzuschnüren, um mal eben was raus oder reinzutun.
Dafür ist die Rahmentasche deutlich besser geeignet. Hier passt Verpflegung, die Regenjacke und die Powerbank prima rein. Sie ist wasserdicht, und in der gezeigten Ausführung lassen sich auch weiterhin zwei Trinkflaschen am Rahmen transportieren. Unsere größten Bedenken waren, wie wohl die Beinarbeit mit Rahmentasche funktioniert.
Aber auf mehreren Radtouren und mit verschiedenen Beladungszuständen hat sich gezeigt, dass die Rahmentasche nicht stört. Kein Knie, kein Oberschenkel schleift daran. Dafür ist sie ein praktischer Begleiter im Alltag. Hier passen mal schnell nicht nur das Handy, sondern auch der kleine Einkauf rein. Oder das Fahrradschloss.
Genauso wenig stört die Satteltasche beim Fahren, zumindest wenn sie nicht bis zur Unterkante vollgepackt ist. Sie kann durchaus als Rucksackersatz eingesetzt werden und leistet gute Dienste als Daypack. Hier sind das Vesper und Ersatzklamotten gut darin aufgehoben.
Frame Pack Toptube: Oberrohrtasche, 109,99 Euro
Seat Pack: Satteltasche 11 L, 129,99 Euro
stört beim Fahren nicht
schmiegt sich aerodynamisch ans Rad an
Zugriff auf den Satteltascheninhalt etwas mühsam
Sowohl die Sattel- als auch die Rahmentasche sitzt bombenfest am Fahrrad. Sie beeinträchtigen das Fahrverhalten in keinster Weise. Wer eine Alternative zu Radrucksäcken oder Packtaschen sucht, wird mit diesen Taschen sehr zufrieden sein.