In den vergangenen Wochen tauchten immer wieder Meldungen von Herstellern aus verschiedensten Branchen auf, die sich der Schutzmaskenherstellung anschließen. Auch der Vorzelt-Hersteller Wigo ist auf den Zug aufgesprungen.
In den vergangenen Wochen tauchten immer wieder Meldungen von Herstellern aus verschiedensten Branchen auf, die sich der Schutzmaskenherstellung anschließen. Auch der Vorzelt-Hersteller Wigo ist auf den Zug aufgesprungen.
Not macht bekanntermaßen erfinderisch. Während sich einige Automobilhersteller daran wagen, Beatmungsgeräte für Betroffene der Corona-Krise zu produzieren, versuchen andere Unternehmen weitere derzeit notwendige Dinge wie Desinfektionsmittel herzustellen. Einige Firmen haben sich der Herstellung von Mundschutzmasken während der Pandemie verschrieben. Zu ihnen zählt jetzt auch der Wohnwagen-Vorzelt-Hersteller Wigo aus dem hessischen Lichtenau.
Die Behelfs-Mund-Nasen-Masken bestehen aus doppellagigem Baumwollstoff, das Bindeband aus Polyester. Außerdem ist ein Nasenbügel eingearbeitet, wodurch die Maske individuell auf den jeweiligen Nasenrücken angepasst werden kann. Bei der Maske handelt es ausdrücklich nicht um ein medizinisches Produkt. Wigo übernimmt keinerlei Haftung und verweist auf die vom Robert-Koch-Institut veröffentlichen Hygieneregeln. Zwei Masken kosten 15,90 Euro, 4 Masken 29,90 Euro und 10 Stück 69,00 Euro. Versand kommt oben drauf.
Im Fachjargon wird diese Art des Mundschutzes als Mund-Nasen-Schutz, kurz MNS, bezeichnet. Er schützt den Träger nicht vor einer Infektion durch Viren, fängt aber Tröpfchen vom Sprechen, Niesen oder Husten des Trägers auf. Dadurch kann der MNS zwar nicht den Anwender selbst, dafür aber andere Leute vor einer Infektion schützen. Da nicht jeder Covid-19-Infizierte seine Ansteckung bemerkt, schreibt das Robert-Koch-Institut dazu auf seiner Website, dass das Tragen solch einer Maske zur Verminderung eines Übertragungsrisikos in öffentlichen Räumen beitragen könnte, "in denen der Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann." In Österreich ist das Tragen einer solche Maske beim Betreten von Supermärkten beispielsweise derzeit verpflichtend.
Diese MNS sind nicht mit zertifizierten Masken mit Schutzfunktion zu verwechseln, wie sie medizinisches und pflegerisches Fachpersonal trägt. Solche Masken erkennt man an dem Benennungszusatz "FFP" für "filtering facepiece". Diese Masken gibt es in verschiedenen Abstufungen von 1 bis 3. FFP2 sollen vor allem medizinischem Personal vorbehalten werden – die Knappheit dieser Masken ist akut so stark, dass das RKI empfiehlt, sie unter Beachtung strenger Sicherheitsmaßnahmen mehrmals zu verwenden. Dann gibt es noch FFB3, die sogar vor krebserregenden oder radioaktiven Partikeln schützen können – allerdings fällt bei letzterer das Atmen schwer, weil der Filter so dicht ist.
Neben den MNS-Masken nutzt Wigo seine Expertise aus dem Vorzeltbereich außerdem für die Herstellung von Spritzschutzbarrieren, wie sie derzeit an Supermarktkassen oder auch an den Verkaufstheken von Apotheken zu finden sind. Sie bestehen zum größten Teil aus Klarsichtfolie und sind oben als auch unten mit einem Hohlsaum versehen, einer genähten Schlaufe, durch die man Beschwerungsstangen durchstecken kann. Die Klarsichtfolie wird mit solchen Stahlstange beschwert, wodurch unangenehmes Hin- und Herschwingen minimiert wird. Der Spritzschutz wird an handelsüblichen Haken in der Decke montiert, was den Auf- und Abbau schnell und unkompliziert macht.