Rangierantrieb Reich Ecoeasy im Test
Caravan-Rangieren auf die leichte Art

Der neue Movecontrol Ecoeasy von Reich ist ein relativ leichter und durch manuelles Anlegen der Motoren ein günstiger Rangierantrieb. Schieben oder schieben lassen, das ist hier die Frage. Ein Test.

Zubehör: Reich Ecoeasy
Foto: Ingolf Pompe

Für Komfort gewöhnte Caravaner ist die Antwort eindeutig. Es geht nicht mehr ohne Rangierantrieb, die steigenden Verkaufszahlen sprechen eine deutliche Sprache.
Movecontrol Ecoeasy nennt sich der brandneue Rangierantrieb von Reich, dessen Aufbau und Innenleben auf dem Schwestermodell Movecontrol Ecoline basiert. Entscheidender Unterschied: Beim Ecoline werden die Antriebsrollen per Motor an die Reifen geschwenkt, beim neuen Ecoeasy geschieht dies mit Hilfe der Stützenkurbel. Die beiden Antriebseinheiten sind durch eine Stange verbunden, so dass das gleichzeitige Anschwenken von jeder Seite aus funktioniert. Neben dem Mindergewicht von zwei Kilo macht sich der Verzicht auf die elektrische Bedienung vor allem im Portemonnaie bemerkbar: Der Ecoeasy kostet 999 Euro und damit knapp 500 Euro weniger als der Ecoline (1.495 Euro). Der Ecoeasy ist für einachsige Caravans bis zu einem Gewicht von 1.800 Kilogramm geeignet. Für die Stromversorgung sieht Reich das Energie-Set I vor, das aus einem 10-Ampere-Ladegerät und einer 55-Ah-AGM-Batterie besteht. Das verkabelte Set wiegt 22 Kilo und kostet 409 Euro. 

Einfach rangieren und einparken - dank Mover und Rangiersystem

Für den Praxistest wurde ein Tabbert P.E.A.T. 560 HTD mit dem Ecoeasy ausgerüstet. Der rund acht Meter lange Caravan brachte ein Gewicht von 1.674 Kilogramm auf die Waage. Die Fernbedienung ist mit ihren sieben Tasten einfach und intuitiv aufgebaut. Mit einem Doppelklick auf die rote Taste wird der Ecoeasy eingeschaltet. Erfolgt 20 Sekunden keine weitere Eingabe, geht die Elektronik wieder automatisch in den Ruhemodus. Weitere sechs Tasten sorgen für Bewegung in die jeweils angezeigte Richtung, wobei auch zwei Tasten gleichzeitig gedrückt werden können, beispielsweise zum Drehen auf der Stelle. Der Betrieb des Ecoeasy wird elektronisch kontrolliert. Softstart und Softstop sorgen für ruckfreies Anfahren und Anhalten, die Safety Control für sicheren Halt an Steigungen und zuverlässigen Schutz vor Überlastung und -hitzung. Der Rangierbetrieb mit der Fernbedienung geht leicht und exakt von der Hand, Fehlbedienungen werden aufgrund der gemächlichen Fahrt nicht übel genommen, zumal der Caravan nach Loslassen der Bewegungstaste sofort anhält.

Die Vereinigung von Zugwagen und Caravan wird zum Kinderspiel. Den leichten Nachlauf hat man schnell im Griff. Beweis: Das unversehrte rohe Ei zwischen Auflaufeinrichtung und Kugelkopf. Ein Test, den Mitbewerber Truma einst zur Königsdisziplin des Präzisions-Moverns erkor und der jetzt auch für Wettbewerber zum Maß der Dinge wird. Den 20-Meter-Lauf absolvierte das Testgespann in zwei Minuten und 42 Sekunden, was einer Höchstgeschwindigkeit von knapp 0,5 km/h entspricht. Damit ist der Ecoeasy kein Sprinter, hält aber durchaus mit den Kontrahenten mit. Wichtiger: Der Geradeauslauf auf dieser Strecke war tadellos. Die Stromaufnahme bei voller Fahrt auf der Ebene liegt bei 23 Ampere. Je nach Kapazität der Bordbatterie entspräche das einer Dauerlaufleistung von bis zu drei Stunden. Vor Hindernissen ist dem Ecoeasy ebenfalls nicht bange. Ein Brett mit fünf Zentimeter Stärke überrollte das Gespann ebenso problemlos wie eine schiefe Auffahrt mit 34 Prozent Steigung. In einer unebenen, leicht feuchten Wiese fühlt sich der Mover wohl, solange keine allzu großen Steigungen bewältigt werden müssen.

Unser Fazit: Der Reich Ecoeasy überzeugt auf Anhieb mit einfacher, sicherer Bedienung, hochwertiger Verarbeitung und niedrigem Preis. Der ist so verlockend, dass man seinetwegen gut auf ein kleines bisschen Komfort aufgrund der manuellen, ausreichend leichtgängigen Anschwenkfunktion verzichten kann. Übrigens: Made in Germany bedeutet bei Reich, dass für den Ecoeasy Getriebe, Antriebsrollen sowie die Kunststoff-Gehäuse im Stammwerk gefertigt werden. Nur die Motoren werden zugekauft.