Freie Sicht in alle Richtungen ist wichtig beim Gespann-Fahren. Deshalb sind Zusatzspiegel am Caravan-Gespann Pflicht. CARAVANING hat zehn Modelle mit unterschiedlichen Befestigungssystemen getestet.
Freie Sicht in alle Richtungen ist wichtig beim Gespann-Fahren. Deshalb sind Zusatzspiegel am Caravan-Gespann Pflicht. CARAVANING hat zehn Modelle mit unterschiedlichen Befestigungssystemen getestet.
🏆 Die Gewinner des Zusatzspiegel-Tests im Überblick:
"Fahrzeugführer" müssen freie Sicht auf alle wesentlichen Verkehrsvorgänge nach seitwärts und rückwärts haben, heißt es in der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung. Kompliziertes Beamtendeutsch für einen schlichten Sachverhalt: Als FahrerIn muss man alles sehen können, was sich rund um sein Gefährt tut. Das gilt auch für Wohnwagen-Gespanne. Da die Außenspiegel des Zugfahrzeugs oft nicht weit genug nach außen reichen, um den Wohnanhänger und Verkehr im Blick zu behalten, sind Aufsteckspiegel für fast alle Camper Pflicht. Ausnahmen gelten für Wohnwagen, die schmaler sind als das Auto, oder flache Falt-Caravans.
Wie gut ein Aufsteckspiegel ist, hängt dabei von vielen Faktoren ab. Ein großes Sichtfeld ist besonders wichtig. Der nicht einsehbare Bereich – toter Winkel – an der Heckkante des Gespanns muss möglichst klein sein. Außerdem sollte die Montage leicht von der Hand gehen, schließlich müssen die Spiegel wieder abgebaut werden, sobald das Zugfahrzeug am Urlaubsort ohne Wohnwagen fährt. Zu berücksichtigen ist auch die Stabilität der Konstruktion von Halterung und Gelenkarm. Davon hängt ab, wie stark der Spiegel während der Fahrt vibriert. Niemand fährt sicher, wenn durch wilde Wackelei die Konturen im Spiegel verschwimmen.
Wichtig ist, dass die Haken an der Halterung groß genug sind. Denn die Hersteller der Zusatzspiegel haben sich noch nicht immer darauf eingestellt, dass die Gehäuse an Außenspiegeln moderner Zugfahrzeuge bisweilen relativ dick sind. Nicht vergessen sollte man die benötigte Länge des Trägerarms. Er sollte lang genug sein, damit sich der Innenrand des Spiegels und die Wand des Caravans mindestens auf gleicher Höhe befinden. Nur dann lassen sich Flanke und Heckkante des Wohnwagens – wie empfohlen – innen im Spiegel anvisieren.
Produkte | Preis | Kaufmöglichkeit |
---|---|---|
Carbest Clip-On-Mirror (klein) | zur Zeit nicht verfügbar | |
Carbest Clip-On Mirror (groß) | zur Zeit nicht verfügbar | |
Emuk Spezialspiegel (passend zum Fahrzeug) | ab ca. 129 € | Jetzt bei Amazon bestellen |
Emuk Universal | 90 € | Jetzt bei Amazon bestellen |
Hagus Huckepack 4 | 85 € | Jetzt bei Amazon bestellen |
MGI Steady XL | 30 € | Jetzt bei Amazon.de bestellen |
Milenco Aero 2 | um 80 € | Jetzt bei Amazon.de bestellen |
Reich Handy Mirror XL | 62,50 € | Jetzt bei CampingWagner bestellen |
Reich Excellent View | 44,95 € | Jetzt bei CampingWagner bestellen |
Repusel Luxamax | 155 € | Jetzt bei CampingWagner bestellen |
Wir haben zehn Spiegel im Test. Maximal konnten sie 5 Punkten erreichen.
Wer den Emuk Spezialspiegel montiert wird schnell merken, dass keine Schrauberkünste notwendig sind. Schnell angebracht und dazu kein toter Winkel an der Innenseite, er vibriert kaum und der wichtig Blick nach hinten bleibt scharf. Dafür gibt es die volle Punktzahl.
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Gleicher Hersteller, aber anderes Prinzip. Der Emuk Universal lässt sich an nahezu jedes Fahrzeug mit verstellbarem Seitenspiegel montieren. Allerdings kostet eine leichte Vibration ein paar Punkte. Die Montage ist problemlos machbar.
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Beim Huckepack 4 von Hagus bekommen Sie einen Spiegel, der sich recht schnell anbringen lässt. Nur der Stützarm ist etwas hakelig. Dafür sammelt er auch sonst Punkte mit gutem Sichtfeld, insgesamt erhält er 4 Punkte.
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Wer sich den MGI Steady XL anbaut, braucht wenig Zeit, allerdings wirkt die Konstruktion auch etwas instabil. Leider bewahrheitet sich das im Praxischeck, hier zeigen sich Vibrationen schon bei 50 km/h, dafür gibt es im Endresultat auch nur 2 Punkte.
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Mit einer Gesamtpunktzahl von 3 Punkten liegt der Milenco Aero 2 im Mittelfeld. Die leichten Vibrationen stören kaum, der tote Winkel ist ebenfalls im Mittelfeld der getesteten Produkte. Punkte gibt es für eine recht einfache Anbringung.
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Mit seiner stabilen Konstruktion punktet der Reich Handy Mirror XL Superflex, dafür dauert der Anbau auch etwas länger. Die leichten Vibrationen bei 50 stören nur wenig. Deshalb schafft es der Zusatzspiegel auf 4 Punkte insgesamt.
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Auch für den zweiten Spiegel von Reich in unserem Test gibt es 4 Punkte. Der Excellent View gefällt mit einer stabilen Halterung und kaum bemerkbarer Vibration, die sogar bei 100 km/h noch gering bleibt.
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In unserem Test holt auch der Repusel Luxamax Zusatzspiegel eine gute Punktzahl. Der Aufbau ist zwar etwas zeitaufwändiger was die Halterung angeht, der Spiegel sit umso schneller angebracht. Auch beim Sichtfeld und den Vibrationen performt der Spiegel ordentlich.
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Milenco hat die Klemmung seiner Zusatzspiegel überarbeitet. Bei den weiterhin erhältlichen Standardmodellen drücken flache Stempel mit aufgesteckten Haftgummis aufs Spiegelgehäuse. Diese Gummis gehen leicht verloren, ohne sie ist die Klemmkraft nicht mehr ausreichend.
Der Klemmmechanismus der neuen Platinum-Serie setzt auf vorgespannte Bögen aus Edelstahlblech, die mit Gummi überzogen sind. Gewindestangen drücken sie über Kugelgelenke aus Metall aufs Spiegelgehäuse. Dabei spreizen sich die Bögen auf und verteilen den Druck gleichmäßiger.
Als Gegenstücke fungieren Keile, dank derer sich die Milencos selbst bei Autos mit geringem Abstand zwischen Spiegelglas und Gehäuse gut anbringen lassen. Die Klemmkraft ist enorm, die Verstell- und Anpassbarkeit wie gehabt hervorragend. Einzig die aufgeklebte Gummierung auf den Keilen droht auf Dauer abgestreift zu werden. Die neue Platinum-Klemmung gibt es in Kombination mit den kleineren Aero-Spiegeln und den großen Grand-Aero-Spiegeln.
Die Preise: rund 95 Euro für die kleinen, um die 106 Euro für die großen Siegel. Zu haben sind sie bei allen großen Zubehörspezialisten vor Ort und im Internet.
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Der Großteil der am Markt verfügbaren Zusatzspiegel hat eine universelle Passform. Wer jetzt aber glaubt, mit einem solchen Modell nichts falsch machen zu können, hat die Rechnung ohne die Automobilhersteller gemacht. Immer öfter vereiteln windschnittige Spiegelformen sowie integrierte Blinker und Kameras die Montage der meist günstigeren Universalspiegel. Um zu klären, welcher Aufsatz- mit welchem Fahrzeugspiegel harmoniert, haben wir uns die am Markt verfügbaren Modelle angesehen und für eine bessere Übersicht nach ihren Befestigungsarten unterteilt:
Aufsatzspiegel mit Gummispannbändern sind die günstigsten. Sie haben zwei Ausleger mit integrierten Haken. Zum Befestigen wird der Zusatzspiegel so über den Außenspiegel gestülpt, dass die Haken vorn in den Spiegelrahmen greifen. Anschließend werden die Ausleger mit Gummibändern auf der Gehäuserückseite festgezogen. Das funktioniert gut, solange die Spiegelschalen nicht zu groß sind oder zu spitz zulaufen, da die Bänder sonst keinen richtigen Halt finden oder zur schmalen Seite hin abrutschen. Sind im Spiegel Blinker oder eine Kamera untergebracht, muss zusätzlich geprüft werden, ob die Spannbänder diese nicht beeinträchtigen. Typische Verschleißteile der Spannbandvariante sind die Gummibänder, die durch Witterungseinflüsse verspröden.
Die Befestigung mittels Rastverschluss ähnelt einer Snowboardbindung. Heißt: Konstruktiv an die Spannbandsicherung angelehnt, übernehmen verzahnte Kunststoffbänder mit Gummipuffern und einer kleinen Ratsche die Funktion des Verzurrens. Dafür werden ebenfalls beide Ausleger mit der oberen und unteren Kante des Spiegelgehäuses verhakt und über die Rückseite der Spiegelschale festgezogen. Die Montage selbst ist dabei mit überschaubarem Aufwand verbunden. Auffällig ist aber, dass die gummierten Puffer recht breit ausfallen, was zu bereits genannten Problemen mit Blinkern und Kameras führen kann.
Der größte Vorteil von Klemmspiegeln ist die schnelle und einfache Montage. Sie werden überwiegend mit zwei Klemmschrauben am oberen oder unteren Rand der Spiegelschale befestigt. Ist der Rand der Spiegelschale zu dick oder abgeschrägt, können die Klemmkrallen nicht vollständig greifen. Ein weiteres K.-o.-Kriterium ist der oft zu schmale Spalt zwischen Spiegelglas und -gehäuse. Bei zu geringem Abstand lässt sich die Klemmkralle entweder nicht einschieben, oder sie blockiert die Spiegelverstellung des Zugfahrzeuges. Daher gilt es vor dem Kauf diesen Bereich genau unter die Lupe zu nehmen. Weitere Befestigungsprobleme können bei runden Spiegelschalen auftreten. Dann lohnt der Griff zu Modellen wie dem Speed-Fix-Mirror von Reich, der mit einem zusätzlichen Drehgelenk zwischen den Klemmkrallen ausgestattet ist.
Exotisch und auch etwas aufwendig ist die Befestigung mithilfe von Schraubbändern, wie sie bei Repusel und dem elektrisch verstellbaren Zusatzspiegel von Reich verwendet wird. Für die Montage des Repusel-Spiegels muss im ersten Schritt das mit Saugnäpfen versehene Kunststoffband auf der passenden Länge eingehakt werden. Das Festziehen erfolgt im Anschluss über einen Spannmechanismus mit Stellschrauben. Dabei werden die Saugnäpfe der Spannbänder so auf das Spiegelgehäuse gedrückt, dass sie nicht mehr verrutschen können. Definitiv schneller geht es ab der zweiten Montage, wenn die passende Voreinstellung auf den Bändern markiert wurde. Um Kratzer an den Fahrzeugspiegeln zu vermeiden, müssen die Saugnäpfe absolut sauber und intakt sein.
Den Markt für Spezialspiegel teilen sich die Hersteller Emuk und Oppi. Vor der Herstellung der fahrzeugspezifischen Halterung der Spezialspiegel vermessen Emuk und Oppi die Originalspiegel der meisten neuen Fahrzeugmodelle. Vorteile dieser individuellen Varianten sind der sehr gute und vibrationsarme Sitz sowie die schnelle und einfache Montage. Meist reicht eine einzelne Stellschraube, um die Spiegel am Fahrzeug zu fixieren. Nachteile der maßgeschneiderten Passformen sind der auf ein Fahrzeug beschränkte Einsatz und der höchste Preis. Emuk liefert seinen Spezialspiegel zum Beispiel für weit über 100 Fahrzeuge. Das Testmodell für den BMW X5 hat Emuk sogar mit einer Ausfräsung für den Spiegelblinker versehen.
Schnell klar wird, dass das Sichtfeld nicht unbedingt von der Grundfläche des Spiegels abhängt. Trotz kleiner Glasfläche sind auf dem Emuk Spezial schon 50 Zentimeter vom Heck entfernt die Vorgänge direkt hinter dem Caravan erkennbar. Dadurch sind auch dicht auffahrende Autos zu sehen. So gut ist kein anderer Spiegel.
Der Grund ist schnell gefunden. Mit 38 Zentimetern steht kein Spiegel so weit ab wie der Emuk Spezial. Deshalb reicht der Blickwinkel, um an der Heckkante vorbeizukommen. Milenco bietet vom getesteten Aero 2 deshalb eine größere Version Namens Aero 2 Extra Wide XXL an, die für 2,50 Meter breite Caravans empfohlen wird.
Außerdem kommt die Form der Gläser hinzu. Es gibt sie in flach, konvex und asphärisch. Flache Spiegelgläser zeichnen ein korrektes, verzerrungsarmes Abbild des nachfolgenden Verkehrs, dafür ist aber das gesamte Sichtfeld, verglichen mit konvexen Gläsern, deutlich kleiner.
Nach vorne gewölbte Weitwinkelgläser erfassen einen wesentlich größeren Bereich. So war die Gesamtbreite des Sichtfelds beim Reich Handy Mirror dank des konvexen Spiegelglases mit Abstand am breitesten. Der mit 28 Zentimetern geringe Ausstand hat aber zur Folge, dass kurz hinter dem Heck des Caravans ein 15 Zentimeter breiter toter Winkel entsteht.
Mit dem Vorteil des großen Sichtfelds ist bei Weitwinkelspiegeln auch ein Nachteil verbunden: Sie verzerren das Bild, das der Fahrer sieht. Die Distanz zu einem überholenden Auto wirkt dadurch etwas größer, was auf der Fahrt einkalkuliert werden muss. Genauso werden seitliche Abstände etwas weiter dargestellt, als sie in der Realität sind. Gerade beim Ausscheren vor dem Überholen ist ein korrekter Eindruck von der Distanz zu den nachfolgenden Autos aber wichtig, weshalb auf der Fahrerseite plane Spiegel empfehlenswert sind. Wer mit seinem Gespann dagegen einen Lastwagen passiert, kann anhand der Geschwindigkeitsunterschiede während des Überholvorgangs einschätzen, wann genug Platz ist, um wieder auf die rechte Spur zu wechseln und auf der Beifahrerseite mit Weitwinkelspiegel agieren.
Das ist bei Modellen wie dem Milenco Aero 2 möglich, für den es Spiegelgläser in unterschiedlicher Ausführung gibt. Dass der tote Winkel an der Innenseite des Spiegels möglichst klein bleibt, ist deshalb wichtig, weil genau dieser Bereich nicht vom Außenspiegel des Zugfahrzeugs erfasst wird. Ganz unbedeutend ist die Ausdehnung des Blickfelds nach außen allerdings nicht. Es ist durchaus von Vorteil, wenn die gesamte Breite der Nebenspur am Heck überblickt werden kann. Dafür braucht es ein Sichtfeld von gut 3,5 Meter, was etwa der Breite von Fahrspuren auf Autobahnen entspricht.
Der Großteil der Testmuster deckt diese Anforderung ab. Nur die Spiegel von MGI, Milenco und Repusel erreichen diesen Wert nicht. Das bedeutet auch, dass ein überholendes Fahrzeugs nicht mehr komplett erkennbar ist, sobald es die hintere Kante des Caravans passiert. Der Blick des Fahrers muss also öfter zwischen dem Fahrzeug- und dem Aufsteckspiegel wechseln.
Einen kleinen Vorteil erarbeitet sich der auf den Testwagen angepasste Spiegel Emuk Spezial bei der Montage. Der Bügel ist im Handumdrehen aufgesteckt und mit der Klemmschraube festgedreht. Sogar an Ausfräsungen rund um den Spiegelblinker hat der Hersteller gedacht. Nicht viel aufwendiger ist die Befestigung der Spiegel mit Spanngummis. Die Haken an den Trägerarmen müssen groß genug sein, um das Gehäuse des Farhzeugspiegels zu umschließen. Andernfalls rutscht die Konstruktion leicht ab. Außer sie verfügt wie beim Hagus Huckepack 4 über einen zusätzlichen Stützarm. Dessen Saugnäpfe finden an Türen mit starker Wölbung allerdings wenig Halt. Das ist beim Kauf zu beachten. Bei Modellen mit Schraubklemmen braucht die Befestigung etwas mehr Zeit.
Wer die Klemmen an geraden Kanten montiert, vermindert die Verlustgefahr. An Rundungen finden die Befestigungen weniger Halt. Bei den drei Modellen mit Spannriemen fällt auf, dass der Zusammenbau der Halterung etwas Aufwand erfordert. Ist die Konstruktion einmal zusammengesteckt, sitzt sie aber schnell und vor allem fest.
Das ist der Grund, weshalb sich die Spiegel von Repusel und Reich beim Vibrationstest nach vorne schieben. Ihre Halterungen lassen sich gut auf den Fahrzeugspiegel anpassen und die Haken am Ende umschließen das Gehäuse sicher. Wenn die Kunststoffriemen mit den Zugschrauben oder Rastverschlüssen noch richtig angespannt werden, geben sie dem Träger ihrer Spiegel sicheren Halt. Leichte Vibrationen sind bei allen zu spüren, die fallen aber kaum störend aus. Viel besser war der Emuk Spezial als bestes Modell auch nicht. In diesem Testfeld rächt sich das schlichte System der Modelle mit Gummizug ein wenig.
Letztere besitzen immer etwas Restelastitzität, egal wie fest der Fahrer sie anspannt. Damit geht einher, dass sich die Tragekonstruktion auf dem Gehäuse leicht bewegen kann und die Spiegel auf der Fahrt bei hoher Geschwindigkeit heftig vibrieren. Bei beiden Testmustern dieser Art verschwimmen die Konturen der nachfolgenden Fahrzeuge. Wenn sich die Abendsonne im Kühlergrill eines Busses spiegelt, entsteht der Eindruck, der Busfahrer habe den Blinker gesetzt. Langsamfahrer kommen mit den Aufsteckspiegeln mit Gummizügen vielleicht noch klar. Wer sein Gespann ständig am Limit hält, sollte eher zu anderen Modellen greifen. Brauchbar sind auch die Versionen mit Schraubklemmen. Je hochwertiger das Material der verstellbaren Klemmen, umso besser sitzen sie. Das System von Carbest mit Kunststoffschrauben schnitt ein wenig schlechter ab, als die Konkurrenz mit Metallschrauben.
Als Fazit muss gezogen werden, dass es sich lohnt, den Aufpreis für eine Spezialanfertigung auszugeben – wenn das Zugfahrzeug lange im Dienst bleiben soll. Wer häufig das Zufahrzeug wechselt, ist mit Universalspiegeln mit Riemen und Spannmechanismus nicht viel schlechter unterwegs. Wichtig ist, dass überhaupt Spiegel moniert werden.
Alle Spiegel wurden so eingestellt, dass der Blick entlang der Seitenwand des Caravans führte und Radkasten und Heckkanten noch zu erkennen waren. Danach wurde erst auf die Innenseite, später auf die Außenseite des Spiegels gepeilt und das Sichtfeld in elf Meter Entfernung (Gespannlänge 10,5 Meter) vermessen. Dabei stand der Caravan knapp 30 Zentimeter weiter außen als das Zugfahrzeug, ein BMW X5. Außerdem wurde die Vibration aller Spiegel während einer Testfahrt – ohne Anhänger – mit 50 km/h und mit 100 km/h beurteilt. Auf der Autobahn beschleunigte der Fahrer zudem auf 150 km/h, um die Haltekraft der Spiegel auf die Probe zu stellen, wobei kein Modell versagte.
Das sagt die StVZO:Der Gesetzgeber bleibt, was Art und Ausführung der Zusatzspiegel angeht, vage. Vielmehr wird der Zweck definiert, was sich in § 56 der Straßenverkehrs- Zulassungs-Ordnung folgendermaßen liest:
"Kraftfahrzeuge müssen Spiegel oder andere Einrichtungen für indirekte Sicht haben, die so beschaffen und angebracht sind, dass der Fahrzeugführer nach rückwärts, zur Seite und unmittelbar vor dem Fahrzeug – auch beim Mitführen von Anhängern – alle für ihn wesentlichen Verkehrsvorgänge beobachten kann."
Vorsicht: Bei der Verwendung selbstklebender Erweiterungsspiegel wird die Spiegelfläche des Zugfahrzeuges verändert. Dies kann unter Umständen zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führen. Erweiterungen, die außen am Spiegelgehäuse befestigt werden, sind dagegen unbedenklich.
Wer regelmäßig mit ein und demselben Zugfahrzeug unterwegs ist, greift am besten zu maßgefertigten Spiegeln von Emuk oder Oppi. Diese sind für einen Großteil der am Markt vorhandenen Fahrzeuge erhältlich.
Ihr Vorteil: Mit der simplen Montage und dem vibrationsarmen Sitz können die meisten Universallösungen nicht mithalten. Dabei legen beide Hersteller durchaus unterschiedliche Schwerpunkte: Während beim sehr leichten und gut sitzenden Oppi aus massiven Alurohren die Funktion im Vordergrund steht, gefällt der etwas teurere Emuk-Spiegel mit seinem harmonischen Design. Wer es designtechnisch auf die Spitze treiben will, kann sich den Emuk-Spiegel gegen Aufpreis sogar in Wagenfarbe liefern lassen.