- Alle 10 Starthilfe-Geräte im Überblick
- Kleine Alleskönner mit 12-Volt-Ausgang
- Wie sind die Geräte ausgestattet?
- Kein Gerät fällt durch
- So hat CARAVANING getestet
- Fazit
Autos stehen oft lange ungenutzt auf dem Campingplatz herum. Trotzdem öffnet und schließt man sie mehrmals täglich per Fernbedienung. Dabei werden nicht nur Innenbeleuchtung und Scheinwerfer aktiviert, sondern nicht selten auch Steuergeräte. Mancher Diesel glüht währenddessen sogar unbemerkt vor. Die Folge kann man sich leicht ausmalen: Die Starterbatterie ist saftlos, wenn man sie für ihre eigentliche Aufgabe braucht.
Der Gewinner des Tests
- Die Powerbank Dino Kraftpaket aus unserem Test ist ein Alleskönner und überzeugt mit reichlich Zubehör. Hier gibt es den CARAVANING Testsieger Dino Kraftpaket zu kaufen.
Aber dass in jenem entscheidenden Moment Mensch und Gerät – als Beispiel Nachbar samt Auto und Starthilfekabel – zur Verfügung stehen, ist keineswegs sicher. In diesen Fällen helfen diese handlichen Powerbanks weiter, mit denen die schwächelnde Batterie genug Strom erhält, um den Anlasser zu versorgen. Wir haben zehn Geräte auf ihre Starthilfe-Tauglichkeit überprüft.
Alle 10 Starthilfe-Geräte im Überblick
Testsieger: Dino Kraftpaket 600-12V

Fazit: Hier kommt die "Eier legende Wollmilchsau" – das umfangreiche Zubehör erlaubt den Einsatz an sehr vielen strombetriebenen Geräten und macht das Dino Kraftpaket zur Universal-Powerbank. Aber auch als Starthilfegerät gibt sich das Teil keine Blöße und holt sich den Testsieg.
- CARAVANING Urteil: Sehr empfehlenswert
- Preis: 115 Euro
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Norauto Booster 2207763/NO6701

Fazit: Relativ leicht und kompakt. Sorgt trotz offiziellem "Zweiliter-Diesel-Limit" beim 2,8-Liter-Vierzylinder-Diesel des Jeep für problemloses Anspringen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis des Hausmarkengeräts von Auto-Teile-Unger ist überdurchschnittlich gut, daher klarer Kauftipp.
- CARAVANING Urteil: Empfehlenswert
- Preis: 69,99 Euro
Noco GB50 Boost XL
Fazit: Sehr schwer, sehr wertig, auch im Detail sehr gut verarbeitet und mit den besten Batterieklemmen im Test versehen. Die Ausstattung fällt dafür aber eher sparsam aus, sogar ein USB-Netzteil fehlt. Für den im Vergleich sehr heftigen Preis ein klarer Fall für Starthilfegeräte-Gourmets, denen Solidität über alles geht.
- CARAVANING Urteil: Empfehlenswert
- Preis: 135,11 Euro
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Norauto Start Plus 2223450/NO6741

Fazit: Herausragende Eigenschaft des großen ATU-Hausmarkengeräts ist das informative Display, das die Bedienung bequem und (fast) narrensicher macht. Die etwas sperrige Gehäuseform erschwert ggf. die Mitnahme auf dem Motorrad. Unterm Strich punktgleich mit dem deutlich günstigeren "kleinen" Schwestergerät.
- CARAVANING Urteil: Empfehlenswert
- Preis: 114,99 Euro
- Bestellen: Norauto Start Plus im Partnershop kaufen
Osram Batterystart 300

Fazit: Ein echter Starthilfe-Purist. Netzteil, Adapter für Fremdgeräte? Fehlanzeige, die Ausstattung ist extrem sparsam. Doch dafür überzeugt das China-Teil mit dem klangvollen deutschen Namen durch sein kompaktes Format (Ausnahme: Batterieklemmen) und die überdurchschnittlich gute Materialanmutung.
- CARAVANING Urteil: Empfehlenswert
- Preis: 121,38 Euro
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Profi Power JSF 4000

Fazit: Das laut Bedienungsanleitung für Diesel geltende Hubraumlimit ignoriert das bedienungsfreundliche Gerät und sorgt beim Jeep-Vierzylinder locker für erfolgreiches Starten. Die Ausstattung ist üppig und praxisgerecht, der OBD-II-Anschluss ist im Testfeld einzigartig. Verfehlt das Urteil "sehr gut" nur sehr knapp.
- CARAVANING Urteil: Empfehlenswert
- Preis: 131,88 Euro
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Ultimate Speed UMAP 12000 A2

Fazit: Letzter im Test und trotzdem kein Verlierer, denn das günstige Gerät schafft es durchaus, den (laut Bedienungsanleitung zu großen) Diesel zu starten. Und auch den Benziner erweckt das Lidl-Hausmarkengerät zum Leben. Bloß halt nur jeweils einmal ohne Nachladen. Für den überwiegenden Motorrad-Einsatz also okay.
- CARAVANING Urteil: Bedingt empfehlenswert
- Preis: 64,99 Euro
Voltcraft Schnellstartsystem 1.000 A
Fazit: Das Hausmarkengerät von Conrad Electronic überzeugt mit seiner überdurchschnittlich wertigen Machart und zuverlässiger Starthilfe-Tätigkeit. Aber besonders in Sachen Ausstattung geht doch noch etwas mehr. Dass bei einem Ü-100-Euro-Gerät ein Lade-Netzteil fehlt, muss nicht sein, ist aber leider kein Einzelfall.
- CARAVANING Urteil: Empfehlenswert
- Preis: 93,99 Euro
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Einhell CE-JS 18/1

Fazit: Ähnelt in seiner ganzen Machart sehr dem Dino Kraftpaket, ist aber etwas weniger umfangreich ausgestattet und kostet dafür etwas mehr – wirkt allerdings noch einen Tick besser verarbeitet. Wie beim Dino Kraftpaket auch hier der mögliche Nichtkauf-Grund für Nur-Motorradfahrer: die recht üppigen Abmessungen.
- CARAVANING Urteil: Empfehlenswert
- Preis: 121,80 Euro
Osram Batterystart 400

Fazit: Kostet über 70 Euro mehr als das kompaktere und (im Testalltag nur auf dem Papier) schwächere Schwestergerät und ist dafür nur minimal besser, aber immer noch nicht komplett ausgestattet. Unterm Strich immer noch ein gutes Gerät, aber das (markeninterne) Preis-Leistungs-Verhältnis ist nicht ganz stimmig.
- CARAVANING Urteil: Empfehlenswert
- Preis:121,38 Euro
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Kleine Alleskönner mit 12-Volt-Ausgang
Die Kompaktstromer, die in der Regel nicht größer als ein Taschenbuch sind, treten unter verschiedenen Kampfnamen an – Powerpack, Powerbank, Jump Starter, Akku-Booster oder auch Schnellstartsystem –, doch ihr Grundaufbau ist fast immer gleich: In einem Kunststoffgehäuse steckt ein Lithium-Ionen-Akku, der an 230 Volt, via 12-Volt-Bordsteckdose oder (was deutlich länger dauert) über einen 5-Volt-USB-Eingang aufgeladen wird. Ein Netzteil gehört allerdings nicht bei allen Geräten zum Lieferumfang. Über einen 12-Volt-Ausgang lassen sich die in einem Doppelstecker vereinten und fast immer recht kurzen Starthilfekabel an der müden Pkw-Batterie anschließen.

Vorausgesetzt, die Platzverhältnisse erlauben das Ansetzen der in vielen Fällen sperrigen Klemmen. Ein Starterbatterie-Ersatz sind die kleinen Helferlein jedoch nicht; und man sollte es tunlichst unterlassen, sie direkt ans Bordnetz zu klemmen, denn das mögen Lichtmaschine und Fahrzeugelektronik meist gar nicht.
Wie sind die Geräte ausgestattet?
Für nächtliche Starthilfe- oder Schrauberaktionen haben alle Geräte eine oder sogar zwei LED-Lampen, die entweder nur leuchten oder eher langsam, sehr hektisch (Stroboskop) sowie im Notrufmodus (SOS) blinken. Bei weiteren Ausstattungsdetails ist es vorbei mit der Einigkeit. Die Bandbreite reicht vom Fast-nur-Starthilfegerät bis zum vermeintlichen Alleskönner, der über viele Adapter so ziemlich alles versorgen kann, was nach 5 bis 19 Volt Gleichstrom verlangt – also auch Smartphones, Notebooks, Laptops oder Radios.
Gravierende Unterschiede gibt es auch beim Starthilfe-Prozedere, weshalb an dieser Stelle ausdrücklich und dringend empfohlen wird, die Bedienungsanleitungen ganz genau zu studieren. In denen geht es unter anderem um die korrekte Anschluss- und Abklemm-Reihenfolge der Starthilfekabel, um die Länge der Startversuche und um die Dauer der dazwischen zwingend erforderlichen Abkühlphasen. Da aber der typische Selbermacher die Lektüre von Bedienungsanleitungen für reine Zeitverschwendung hält, haben die Geräte meist clevere Schutzschaltungen an Bord, die zumindest die schlimmsten Folgen massiver Fehlbedienungen verhindern – Stichwort Verpolungsschutz. Doch die lassen sich unter bestimmten Bedingungen (zum Beispiel "Booster-Funktion" bei tiefentladener Starterbatterie) umgehen. Also nochmals der sehr, sehr ernst gemeinte Rat: Bedienungsanleitung lesen!

Kein Gerät fällt durch
Alle getesteten Geräte machen einen mindestens befriedigenden, überwiegend guten oder sogar sehr guten Job. Das Testfeld liegt sehr dicht beisammen, denn ihren Hauptjob – die problemlose Starthilfe – erledigen nahezu alle Geräte tadellos. Selbst der letztplatzierte Ultimate Speed von Lidl schafft es zumindest je einmal, den Diesel und Benziner zum Leben zu erwecken, und ist größen- und preismäßig durchaus eine Kaufüberlegung wert.
Um seinen ganz persönlichen Booster-Favoriten zu finden, kommt man ansonsten nicht umhin, die Datenkästen genau zu studieren und zu schauen, ob einem Preis, Ausstattung oder Größe/Gewicht ganz besonders wichtig sind. Drei Tipps gibt’s bereits an dieser Stelle: Ausstattung? Dino Kraftpaket. Verarbeitung? Einhell. Preis/Leistung? Norauto.
Aber für alle gilt, dass ihre Lithium-Ionen-Akkus nichts für die Ewigkeit sind. Ihre Selbstentladung mag gering sein, doch aus gutem Grund empfehlen fast alle Anbieter das Nachladen nach drei bis sechs Monaten. Trotzdem altern die Geräte auch bei Nichtbenutzung und sind bei sehr winterlichen Temperaturen gegebenenfalls (zu) sehr gefordert.
So hat CARAVANING getestet
CaravanerInnen fahren immer Auto- und oft auch Motorrad. Redakteur Henning Busse vom Fachmagazin auto, motor und sport (ams) machte für diese Geschichte gemeinsame Sache mit seinem Kollegen Klaus Herder vom Schwesterblatt MOTORRAD (MRD); denn wohl kaum ein Camper wird sich für seinen Fuhrpark unterschiedliche Akku-Booster kaufen. Unterstützung holten sich die beiden Autoren von Elektronik-Profis (M+S) und von Kfz-Sachverständigen der KÜS.

Alle Testgeräte wurden im Herbst 2021 übers Internet gekauft. Die genannten Preise sind die tatsächlich gezahlten, nicht die immer unverbindlichen Richtpreise. Mit den Geräten ging es ins Fränkische zu den renommierten Elektronik-Profis Jürgen Osterkamp und Dietmar Scherlies von der M+S Solution GmbH, die mit Rat und Tat sowie Mess-Equipment zur Seite standen. Als technische Kontrollinstanz war der Kfz-Sachverständige Thomas Schuster von der KÜS an Bord.
Nach Abgleich der Leistungsdaten und Vorversuchen war klar, dass alle Geräte mit dem Starten eines Motorradmotors keine Probleme haben würden. Daher ging es sofort ans Eingemachte: einen 2012er Jeep Wrangler mit 2,8-Liter-Vierzylinder-Dieselmotor und einer sehr altersschwachen 94-Ah-Batterie. Und an einen 2019er Ford Focus 1.5 EcoBoost mit einem Dreizylinder-Benziner samt nagelneuer, aber gezielt tiefentladener 65-Ah-Starterbatterie.
Mit dem Diesel beginnend galt es, ohne Nachladen je drei Startversuche zu bewältigen. Sofern es keine Herstellervorgaben für die Dauer der Anlassversuche und der Abkühlphasen gab, wurde jeweils maximal fünf Sekunden "georgelt" und zwischen den Durchgängen je 15 Sekunden gewartet. Nach je drei erfolgreichen Anlasserläufen galt der Prüfpunkt "Starthilfe" als bestanden. Beim Indoor-Programm wurden abschließend Ausstattung und Verarbeitung bewertet sowie gemessen und gewogen.
Fazit
Autos stehen oft lange ungenutzt auf dem Campingplatz herum. Und das tut den Starterbatterien manchmal gar nicht gut. Praktisch, wenn man dann eine Starthilfe parat hat. Alle getesteten Geräte machen einen mindestens befriedigenden, überwiegend guten oder sogar sehr guten Job. Das Testfeld liegt sehr dicht beisammen, denn ihren Hauptjob – die problemlose Starthilfe – erledigen nahezu alle Geräte tadellos.