Er ist riesig, sammelt im Eiltempo Kilometer und hat dank einem Allradantrieb einen gleichmäßigen Reifenverschleiß. Die Zwischenbilanz zum CARAVANING-Dauertestwagen Skoda Superb 4x4 TDI.
Er ist riesig, sammelt im Eiltempo Kilometer und hat dank einem Allradantrieb einen gleichmäßigen Reifenverschleiß. Die Zwischenbilanz zum CARAVANING-Dauertestwagen Skoda Superb 4x4 TDI.
Tachostand: 31.800 Kilometer. Besondere Vorkommnisse: keine. Jedenfalls fast keine. Einmal musste der Superb außerplanmäßig in die Werkstatt. Schuld war jedoch nicht die Technik des großen Skoda-Kombi, sondern eine Unachtsamkeit beim Ankuppeln, in deren unerfreulicher Folge der komplette hintere Stoßfänger getauscht werden musste. Teile, Lackierung und Arbeitszeit schlugen mit 1035 Euro zu Buche.
Zum zweiten, planmäßigen Werkstattbesuch zwang ebenfalls kein Defekt, sondern die Wartungsanzeige. Die Motorölsensoren gaben den Befehl zum Boxenstopp erst bei 30.100 Kilometern. Auf den bisherigen Fahrten, die der Skoda Superb 4x4 TDI meist über lange schnelle Distanzen und oft mit schwerem Anhänger im Schlepp absolvierte, musste ein Liter des teuren Longlife-Schmierstoffs nachgefüllt werden.
Der Verbrauch liegt deshalb über die Gesamtdistanz bei 8,78 Litern pro 100 Kilometer. Im Gespannbetrieb nimmt sich der Superb rund 12, bei solistischer Schleichfahrt nur knapp über fünf Liter Diesel.
Erfreulich auch die Bilanz beim Reifenverschleiß. Die Pirelli-Sommerreifen wurden bei Kilometerstand 25.400 gegen Sottozero-Winterreifen desselben Herstellers gewechselt. Auch die Größe 225/45 R 17 entspricht der Seriengröße des Skoda Superb 2.0 TDI 4x4 in Elegance-Ausstattung. Nass- und Schneegriff der Pirellis sind hervorragend, lediglich ein Wummern der Vorderreifen, vergleichbar mit dem eines nahenden Radlagerschadens, nervt am italienischen Winterrad.
Dank Allradantrieb und wegen häufiger Anhängerfahrten ist der Reifenverschleiß gleichmäßig: Vorn und hinten haben die Sommerreifen noch fünf Millimeter Profil. Nur die Reifenflanke wird vorn naturgemäß stärker beansprucht.
Stark belastet wurde auch die Kupplung. Der Allrad-Superb ist in Verbindung mit dem 170-PS-TDI nur mit Schaltgetriebe lieferbar. Wer sich die Schaltarbeit vom Doppelkupplungsgetriebe DSG abnehmen lassen will, muss den 140-PS-TDI nehmen, der ähnlich gut im Futter steht. Aber: Die mechanische Kupplung ist sehr widerstandsfähig. Selbst nachdem bei einem alternativlosen Rangiermanöver Qualm aus dem Motorraum stieg, trennt und schließt die Kupplung ohne Einschränkung.
Lob verdient der Skoda Superb als Großraumtransporter. Wenn hinten Kinder mitreisen, kann der riesige Fußraum vor der Sitzbank als zusätzlicher Platz für leichtere Taschen genutzt werden. Der Kofferraum selbst ist mit Boden- und Seitenfächern und dem praktischen Sicherungssystem mittels Gurt und Trennsteg bestens nutzbar und nicht zuletzt mit leidensfähigem schwarzem Teppich ausgeschlagen. Lediglich eine Niveauregulierung steht auf dem Wunschzettel von Caravanern, die Zuladung und Stützlast häufig ausreizen.
Das große Columbus-Farbnavi mit Touchscreen stürzte während heißer Sommertage ab und zu ab, läuft aber wieder störungsfrei. Die Qualität des Kartenmaterials ist nicht die beste, die Bedienung inklusive Freisprecheinrichtung und Radio jedoch weitgehend intuitiv. Mittlerweile steuert der solide Reisewagen aus der Tschechischen Republik die nächsten 30000 Kilometer an. Wenn es so weitergeht, mit blitzsauberer Bilanz. Im Frühjahr wird Skoda den Superb etwas auffrischen. Unter dem Blech bleibt wohl alles wie gehabt. Und das scheint kein Fehler zu sein.
Samt Business-Paket, Xenon-Licht, Seitenairbags hinten und Kleinigkeiten kostet der Testwagen 39.905 Euro inklusive abnehmbarer Anhängekupplung für 690 Euro.