Der erste Opel Astra Plug-In-Hybrid überzeugt im Zugwagen-Test mit guten Verbrauchswerten. Der Pkw mit französischen Genen hat nur ein Problem: Eine recht niedrige Zuladung.
Der erste Opel Astra Plug-In-Hybrid überzeugt im Zugwagen-Test mit guten Verbrauchswerten. Der Pkw mit französischen Genen hat nur ein Problem: Eine recht niedrige Zuladung.
Der brandneue Opel Astra Sportstourer geht als erster Plug-in-Hybrid mit leerem Akku auf die CARAVANING-Verbrauchsrunde: Mit diesem neuen Standard wollen wir realistischere Verbräuche ermitteln, da im Langstreckenbetrieb ohnehin selten nachgeladen wird.
Kein Problem für den Astra Kombi: 11,6 Liter auf 100 Kilometer sind ein Top-Wert für einen 1,6 Liter kleinen Turbo-Benzinmotor. Der Benzintank fasst allerdings nur 42 Liter statt 52 wie bei den Verbrennern ohne Akku.
Die 150-PS-Maschine sitzt gemeinsam mit 110-PS-E-Motor und 8-Gang-Automatikgetriebe unter der markant gepfeilten Motorhaube. Benzin und Strom produzieren zusammen 133 kW respektive 180 PS sowie 360 Nm Drehmoment. Die Power wirkt nur auf die Vorderräder, die speziell mit Caravan am Haken ihre Rettung häufig in der Traktionskontrolle suchen.
Die sportliche Systemleistung macht den Astra zwar nicht zum Sprinter, genügt aber für flottes und souveränes Vorankommen. Zum Test angetreten ist der junge Sprössling des Stellantis-Konzerns in der teuren Top-Ausstattung Ultimate.
725 Euro kostet die Anhängerkupplung, die aber nur 1,4 Tonnen ziehen und 70 Kilogramm stützen darf und zudem gesteckt werden muss – ein Schwenkmechanismus würde einem topaktuellen Auto genauso gut zu Gesicht stehen wie ein E-Satz mit serienmäßigem Dauer- und Zündungsplus. Beides hat der Testwagen nicht. Eine Hypothek der Stellantis-Konzern-Plattform, die von Peugeot, Citroën und Opel genutzt wird?
Sagen wir es mal so: Französische Autos hatten immer geringere Stütz- und Anhängelasten und waren weniger aufs Anhängerziehen fokussiert. Weiteres Beispiel am Astra? Die Rückfahrkamera sendet zwar scharfe Bilder an den zentralen Monitor, wechselt aber bei jeder Annäherung an die Deichsel in die zum Ankuppeln unbrauchbare Vogelperspektive. Abhilfe schafft der Umweg durch die Untermenüs – und das jedes Mal aufs Neue.
Unterwegs erfreut das komfortable Fahrwerk, das zwar das Deichselnicken nach innen weiterreicht, dafür aber sehr spurstabil bleibt. Die Bedienung der modern gezeichneten Armaturen mit ihrer Mischung aus Knöpfen und Touchscreen überzeugt und ist, abgesehen vom Abstandsregeltempomat, intuitiv.
Während im Solobetrieb Spurhalter und Lenkunterstützung das Fahren erleichtern, werden sie im Gespannbetrieb deaktiviert. Eine elektronische Gespannstabilisierung hat der Astra allerdings.
Der Laderaum des Kombi ist klassenüblich groß und sehr praktisch eingerichtet, aber durch den Akku 81 Liter kleiner als bei den Nur-Verbrennern.
Die Antriebe greifen gut verschliffen ineinander.
Rekuperationsmodus (B) für vorausschauendes Einpedalfahren vorhanden
gute Verbrauchswerte im Solo- und Gespannbetrieb bei leerer Traktionsbatterie
Wenig Traktionsreserven im Gespannbetrieb durch Frontantrieb.
Kofferraumvolumen: min. 516/max. 1.553 Liter. Rücksitze mit Fernentriegelung einzeln umklappbar.
nahezu ebene Ladefläche mit kompaktem Fach im Zwischenboden
gute, aber optionale AGR-Sitze vorn
optionale Ladekabel beanspruchen Laderaum und strapazieren mit der Kletthalterung der Stautasche den Teppich des Kofferraumes
kein Ladekantenschutz
Gewichte: Leergewicht gem./zul. Gesamtgewicht: 1.736/2.170 kg; Zuladung abgezogen Stützlast (70 kg): 364 kg. Anhängelast: 1.400 kg. Maximalgewicht des Zuges: 3.570 kg.
Maße: Länge/Breite/Höhe: 4.642/1.860/1.474 mm. Radstand: 2.732 mm
tiefer Schwerpunkt durch Akku
vergleichsweise geringe Anhänge- und Stützlast.
Anhängekupplung
Elektrische Versorgung
Sicherheits- und Assistenzsysteme
Der erste neue Astra Sportstourer ist als Zugfahrzeug komfortabel, fahrstabil und selbst bei leerem Akku sparsam. Enttäuschend sind die geringe Anhängelast und die altertümliche Steck-Anhängevorrichtung ohne Dauerstrom. Design, Bedienung und Verarbeitungsqualität gefallen. Die Diesel-Modelle dürfen als Steilheck bis zu 1,55 Tonnen ziehen.