Mit Allrad und DSG-Getriebe stakst der hochbeinige Abenteuer-Caddy zum Zugwagentest. Trotz des neuesten Facelifts offenbart der Caddy einige alte Schwächen.
Mit Allrad und DSG-Getriebe stakst der hochbeinige Abenteuer-Caddy zum Zugwagentest. Trotz des neuesten Facelifts offenbart der Caddy einige alte Schwächen.
Der Caddy scheint resistent gegen die immer schnelleren Modellwechselzyklen zu sein. Selbst das aktuelle Facelift – und viel mehr waren die Überarbeitungen 2010 und 2015 nicht – basiert noch auf dem Golf V. Seine Transporterwurzeln zeigen sich am knarzenden Armaturenbrett und der hemdsärmligen Federung – die schwere, blattgefederte und bedarfsweise angetriebene Starrachse hinten hoppelt mehr als die Einzelradaufhängung vorn.
In der stärksten Ausbaustufe liefert der brummige 2,0-Liter-Turbodiesel 150 PS und begnügt sich auf der Gespann-Verbrauchsrunde mit 11,3 Litern. Ein guter Wert. Anteil daran dürfte unter anderem das 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) haben, das bergauf häufig mit Schaltpendeln nervt, im Gegenzug aber die Drehzahl bei Gespann-Reisegeschwindigkeit niedrig hält. Zusätzlich schaltet es bei Bergabfahrt zuverlässig zurück. Trotzdem: Bei Schalt- und Anfahrkomfort ist das „reife“ 6-Gang-DSG mittlerweile ins Hintertreffen geraten.
Leistung, Kraft, Traktion und Fahrsicherheit des Caddy Alltrack würden mit großer Wahrscheinlichkeit noch mehr Anhängelast zulassen. Schade ist auch, dass VW bei der Verkabelung der starren Anhängekupplung auf eine Ladeleitung verzichtet. Ohne diese funktioniert weder der Kühlschrank elektrisch noch wird eine Bordbatterie geladen.
Modell: Alltrack 4 Motion 2,0 TDI 110 kW (150 PS)
Antrieb: Allradantrieb, 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
Grund-/Testwagenpreis: 38.329/45.518 Euro
Anhängelast Baureihe: 1200 bis 1500 kg
Der Verbrauch von unter 12,0 Litern ist ebenfalls voll im grünen Bereich.
Bei Bergaufpassagen findet das 6-Gang-DSG-Getriebe stellenweise nicht den richtigen Gang und nervt mit Schaltpendeln zwischen den Gängen.
Kofferraumvolumen: min. 750/max. 3030 Liter; Rücksitzbank 1/3 zu 2/3 geteilt umklappbar.
Im Kofferraumboden gibt es praktische Zurrösen für die Ladungssicherung.
Praktisch für Familien: In der zweiten Reihe befinden sich kleine Ess- bzw. Spieltische in den Vordersitzen.
Zudem erleichtern zwei Schiebetüren das Handling mit Kindersitzen.
Wem der Platz im normalen Caddy nicht reicht, der bekommt ihn optional auch als längere Maxi-Variante.
Angesichts des robust wirkenden Fahrwerks und des drehmomentstarken Motors könnte der Caddy etwas mehr Stütz- und Anhängelast bieten.
Anhängekupplung:
Elektrische Versorgung
Blinkerausfallerkennung
Etwas angegraut sind DSG-Getriebe und Bedienung. Ansonsten punktet der reife Caddy mit einem guten Gespann-Verbrauch, viel Traktion, hoher Zuladung und einem flexiblen Innenraum. Wer auf den Allradantrieb verzichten kann, spart spürbar und erntet auch mehr Fahrkomfort.