Der Mazda CX-5 schwimmt munter mit im Becken der Kompakt-SUV, in dem der VW Tiguan die Rolle des Hais übernimmt. Neben preislicher und optischer Attraktivität wehrt sich der Japaner mit zwei Tonnen Anhängelast (2100 Kilo bis 8 % Steigung), einem kräftigen und im Gespann sparsamen Euro-6-Diesel und viel Sinn fürs Praktische erfolgreich vor dem Gefressenwerden.
Angriffsfläche bietet er aber bei wichtigen Details. So verfügt der CX-5 weder über eine Gespannstabilisierung via ESP noch über eine schwenkbare Anhängevorrichtung. Der steckbare Kugelhals kostet mit Elektrosatz 665 Euro und wird vom Händler eingebaut, was Extrakosten von rund 200 Euro verursacht. Eine Dauerplusleitung, beim Testwagen auch ohne Zündung dauerhaft geschaltet, wird dabei gelegt.
Seiner ausgewogenen Fahrwerksabstimmung, die nur bei kurzen Stößen von den 19-Zoll-Rädern (Sports-Line) negativ beeinflusst wird, verdankt der leichte Mazda sein ausgewogenes Fahrverhalten mit sicherem Geradeauslauf. Trotz Allrad greift öfter die Traktionskontrolle ein – Vortrieb ist dennoch immer vorhanden.
Durch seine Breite ist das Raumgefühl im CX-5 prima, der Sitzkomfort vorne gut, hinten befriedigend. Die Materialanmutung macht hier und da deutlich, warum er trotz kompletter Ausstattung günstiger ist als der Tiguan.
Der Mazda CX-5 2,2 175 AWD im Überblick
Motor, Getriebe und Verbrauch
Gleichmäßige Kraftentfaltung, insgesamt guter Durchzug. Gemessen an den Solowerten erstaunlich günstiger Gespannverbrauch. Passend abgestuftes Schaltgetriebe.
Aus sehr niedrigen Drehzahlen verhaltener Antritt. Im Leerlauf etwas unrunder Motorlauf. Kupplung neigt zum Stinken. Handschaltung mit kurzen Wegen, Hebel muss aber präzise geführt werden, sonst kratzt es.
Fahrverhalten und -komfort
Ausgewogene Fahrwerksabstimmung mit ordentlichem Federungskomfort und guter Fahrstabilität im Gespann.
Heck taucht bei voller Beladung tief ab. Häufiger leistungsreduzierender Einsatz der Traktionskontrolle bei Nässe / losem Untergrund trotz Allradantrieb. Bei kurzen Stößen federt der CX-5 etwas hölzern. Teigige Bremse.
Kofferraum und Sitze
Rückenlehnen der Rückbank per Fernentriegelung umklappbar – dabei entsteht ein beinahe stufenloser, gut nutzbarer Laderaum. Vorne guter Langstreckenkomfort.
Kratzempfindliche Kunststoffe im Kofferraum, 12-V-Steckdose nur mit Zündung aktiv. Wenig Seitenhalt auf Rücksitzen.
Anhängevorrichtung und -Elektrik
Tausendfach bewährtes Stecksystem mit leichter Handhabe und ordentlich erreichbarer Aufnahme hinter Stoßfänger. Klappsteckdose mit Dauerplusschaltung – auch ohne Zündung.
Kein mit Gurt o. Ä. gesicherter Platz für die abgenommene AHK. Kugelkopf beschichtet – muss vor Erstbenutzung entlackt werden.
Gewichte und Zuladung
Hohe Anhängelast, gute Stützlast.
Keine Erhöhung von Achslast und/oder zulässiger Gesamtmasse im Zugbetrieb. Geringe Zuladung im Anhängerbetrieb.
Elektronik und Assistenzsysteme
Rückfahrkamera mit gutem Blick auf die Anhängevorrichtung. Totwinkelassistent auch mit Anhänger aktiv. Sehr gutes LED-Licht mit zuverlässigem Fernlichtassistent.
Keine Gespannstabilisierung, kein Rangierassistent. Ruppiger Abstandsregel-Tempomat.
Technische Daten
Motor/Antrieb: Vierzylinder-Bi-Turbo- diesel, 2191 cm3, max. Drehmoment 420 Nm ab 2000/min. Abgasnorm: EU 6.
Fahrleistungen solo: Beschleunigung 0–100 km/h9,4 s Höchstgeschwindigkeit204 km/h
Verbrauch: (Diesel)Liter/100 km im Test solo/Gespann8,5/10,9 Norm Stadt/Land/komb.6,0/4,7/5,2
Maße/Gewichte: Länge/Breite/Höhe: 4555/1840/1710 mm. Leergewicht/zul. Gesamtgewicht: 1688/2110 kg; Zuladung abgezogen Stützlast (88 kg): 334 kg. Anhängelast 12/8 %: 2000/2100 kg; Testgewicht Zugwagen/Caravan: 1900/ 2000 kg.
Kofferraumvolumen: 503/1620 Liter.
Testwagengrund-/-endpreis: 37.390/40.805 Euro
Anhängelast Baureihe: 1800 bis 2000 kg
Fazit
Der Mazda CX-5 ist ein schicker, lebendiger und praktischer SUV mit guter Ausstattung zum fairen Preis. Seine Schwächen sind fehlendes Anhänger-ESP, die stinkende Kupplung (Empfehlung: die 1800 Euro teure Automatik nehmen) und die geringe Zuladung.