Der Skoda Superb 2.0 TDI 4x4 ist so geräumig, dass er sogar den 1.000 Euro teureren Kombi ersetzen kann. CARAVANING hat die Limousine im Zugwagen-Test genau unter die Lupe genommen.
Der Skoda Superb 2.0 TDI 4x4 ist so geräumig, dass er sogar den 1.000 Euro teureren Kombi ersetzen kann. CARAVANING hat die Limousine im Zugwagen-Test genau unter die Lupe genommen.
Der neue Skoda Superb kostet mit einigem Drum und Dran so viel wie die Extras einer gut ausgestatteten Mercedes S-Klasse, hat aber fast so viel Platz und darf, 4x4 sei Dank, sogar 100 Kilo mehr ziehen. Mit 190 PS und 400 Newtonmetern ist der Tscheche motorisch gut dafür gerüstet – auch wenn der TDI etwas knurriger ist als im VW Passat, der Motor, Getriebe und Fahrwerk spendet. Verglichen mit aktuellen Wandler-Automaten mit acht oder gar neun Gängen gerät das 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe DSG allmählich ins Hintertreffen: Es kuppelt erst verzögert, aber dann etwas plötzlich ein, mutet dem elastischen Motor einen großen Sprung zwischen zweitem und drittem Gang zu und muss die Kraft mittels integrierter Reibkupplungen übertragen. Besonders beim Rangieren sind die mechanischen Belastungen dabei hoch – vor allem weil der Rückwärtsgang recht lang geraten ist. Schaltvorgänge und -strategie überzeugen allerdings nach wie vor.
Dasselbe gilt für Allradantrieb und Chassis: Die Haldex-Kupplung schaltet die Hinterachse für maximale Traktion blitzschnell zu, das straffe Fahrwerk hat keine Probleme, den Wohnwagen in der Spur zu halten. Sinn fürs Praktische beweist die Limousine mit Schirm in der Beifahrertür, Taschenlampe im Riesenkofferraum und Eiskratzer im Tankdeckel. Dass auch die Qualität stimmt, macht das Paket noch attraktiver.
Motor: 2,0 TDI, 140 kW (190 PS)
Antrieb: Permanenter Allradantrieb, 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG)
Testwagengrund-/-endpreis: 40.450/50.515 Euro
Anhängelast Baureihe: 1.600 bis 2.200 kg
Motor, Getriebe und Verbrauch
Motor brummig und nicht super-sparsam. Verzögert, dann aber vehement greifende Anfahrkupplung. Großer Drehzahlsprung zwischen zweitem und drittem Gang. Lang übersetzter Rückwärtsgang erfordert viel Gas beim Rangieren, was die mechanische Kupplung belastet.
Fahrverhalten und -komfort
Durch langen Hecküberhang deutliches Nicken im Zugbetrieb.
Kofferraum und Sitze
Höhere Ladekante als bei einem Kombi.
Anhängevorrichtung und -Elektrik
Pulverbeschichtung auf Kugelkopf muss vor erster Benutzung entfernt werden. Öse zu eng für Karabiner des Abreißseils.
Gewichte und Zuladung
Nutzlasterhöhung wird durch begrenztes zulässiges Gesamtzuggewicht egalisiert (alternativ um 63 Kilogramm reduzierte Anhängelast).
Elektronik und Assistenzsysteme
(Noch) kein Rangierassistent erhältlich.
Motor/Antrieb:
Vierzylinder-Turbodiesel, 1.968 cm³, max. Drehmoment 400 Nm ab 1.750/min. Abgasnorm: EU 6.
Fahrleistungen solo:
Beschleunigung 0–100 km/h: 7,6 s
Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h
Verbrauch (Diesel) Liter/100 km:
im Test solo/Gespann: 7,2/12,0
Norm Stadt/Land/komb.: 6,0/4,4/5,0
Maße/Gewichte:
Länge/Breite/Höhe: 4.861/1.864/1.458 mm.
Leergewicht/zul. Gesamtgewicht: 1.615/2.309 kg.
Zuladung abgezogen Stützlast (90 kg): 604 kg.
Anhängelast 12 %: 2.200 kg.
Maximalgewicht des Zuges: 4.445 kg.
Testgewicht Zugwagen/Wohnwagen: 1.950/2.000 kg.
Kofferraum: 625–1.760 Liter.
Selbst als Limousine hat der Superb Platz, Laderaum und Zuladung en masse und beweist obendrein Sinn fürs Praktische. Mit Allradantrieb, kräftigem Diesel und sicherem Fahrverhalten ist er für schwere Zugaufgaben bestens gerüstet. Und das alles gibt es zu einem fairen Preis.