Platz für vier plus Gepäck, Allradantrieb: beste Zutaten für Zugwagen. Doch wie steht es um den Antrieb des Subaru Kombis ? Der Levorg 2.0i im Zugwagentest.
Platz für vier plus Gepäck, Allradantrieb: beste Zutaten für Zugwagen. Doch wie steht es um den Antrieb des Subaru Kombis ? Der Levorg 2.0i im Zugwagentest.
Man muss Subaru fast bewundern für seine Unbeugsamkeit: Die viertürigen Autos der Japaner gibt es ausschließlich mit Allradantrieb, Benzin-Boxermotor und stufenlosem Lineartronic-Getriebe. Basta. Nun, gegen Allrad ist natürlich nichts einzuwenden. Ebenso wenig gegen einen geschmeidigen, vibrationsarmen und drehfreudigen Boxer. Dass ihm Subaru bei der jüngsten Modellpflege zwar 400 Kubik geschenkt, aber im Gegenzug Turbolader, 20 PS und 52 Newtonmeter geklaut hat, darf man hingegen bedauern. Denn gerade im Gespannbetrieb weiß man jedes einzelne, möglichst früh anliegende Newtonmeter Drehmoment zu schätzen.
198 sind es beim Levorg, und die liegen ab 4200 Umdrehungen an – der 1.6er-Turbo spannte ab 1800 Touren die Muskeln. Die logische Konsequenz: Der Zweiliter-Boxer kommt eher zögerlich aus den Puschen und braucht dann Drehzahlen. Das stufenlose Getriebe lässt ihn auch jubeln, wobei es den Zugbetrieb mit sportlicher Fahrweise gleichsetzt und sieben Gänge samt Schaltvorgängen simuliert. Eine gleichbleibende Drehzahl, und die halten zu können ist der eigentliche Vorteil und Charakter stufenloser Getriebe, wäre effizienter. Der Gespannverbrauch von 15,4 Liter bei ausgereizten, aber begrenzten 1,5 Tonnen Anhängelast geht gerade noch in Ordnung.
Dabei hätte das tendenziell sportliche Fahrwerk Reserven für schwerere Brocken. Die Pendelanfälligkeit ist minimal, der Geradeauslauf stabil. Traktionsprobleme sind dem Levorg natürlich ebenso fremd. Dennoch würde ihm eine elektronische Anhängerstabilisierung über das Stabilitätsprogramm gut zu Gesicht stehen. Teuer ist die Anhängevorrichtung: Abnehmbarer Haken, Elektrosatz und Dauerplus-Erweiterung summieren sich auf 941 Euro – plus Einbau.
Reichhaltig ausgestattet ist der Levorg in der Ausstattungsvariante Exclusive schon ab Werk: Für alle Varianten Serie ist Eye-Sight, ein System, das Verkehrsschilder liest und den Verkehr vor dem Bug beobachtet. Natürlich warnt der Subaru auch vor dem Verlassen der Fahrspur und vor Verkehr im toten Winkel – zu dem zählt er allerdings auch den Caravan, weswegen die Warnleuchten in den Spiegeln häufiger Alarm schlagen. Dass Pieptöne viele Aktionen des Eye-Sight-Systems begleiten, nervt auf Dauer.
Die Rückfahrkamera ist ab der mittleren Ausstattungslinie Active Serie, das Navi jedoch dem Topmodell Exclusive vorbehalten. In ihm sind auch die langstreckentauglichen Sportsitze Standard, die Fahrer und Beifahrer sehr gut ins Geschehen einbinden. Alles im Levorg fühlt sich knackiger und sportlicher an, als der Wagen im tiefsten Inneren ist. Auch um die Fondpassagiere kümmert sich Subaru – und zwar nicht nur mit zwei USB-Steckdosen, sondern auch mit guten Platzverhältnissen.
Die herrschen auch im Kofferraum vor, der sich dank im Verhältnis 40 zu 20 zu 40 mühelos, wenn auch nicht fernentriegelt umklappbarer Rücksitzlehne erweitern lässt. Zurrösen sind ebenso an Bord wie praktische Unterfächer für die abgenommene Kugelstange oder andere Dinge. Und wenn man den Wagen bis unters Dach volllädt, kann man dank virtuellem Innenspiegel noch immer nach hinten schauen – aber nicht durch den Caravan.
Ausführung: Exclusive 2.0i, 110 kW (150 PS)
Antrieb: Vierzylinder-Benzin-Boxermotor, stufenloses Automatikgetriebe
Grund-/Testwagenpreis: 34.990/40.130 Euro
Anhängelast Baureihe: 1500 kg
Außerdem fährt der Levorg sehr sicher und berechenbar – trotz fehlender elektronischer Gespannstabilisierung.
Der akzeptabel sparsame Boxer zeigt, wie geschmeidig ein Benzinmotor laufen kann.
De Saugmotor bringt nur wenig Drehmoment im Vergleich zu einem modernen Turbo auf.
Die Maschine läuft sehr oft in sehr hohen Drehzahlregionen, wirkt dadurch angestrengt – und ist es auch.
Kofferraumvolumen: min. 522/max. 1446 Liter. Rücksitze mit 40 zu 20 zu 40 geteilt umklappbarer Lehne.
Auch die Platzverhältnisse genügen für eine vierköpfige Familie.
Hinten sitzt man bis zu einer Größe von 1,85 Metern passabel.
Die Sportsitze vorn sind sehr bequem.
Eine Dachkamera zeigt ihr Bild auf dem Innenspiegel.
Keine Fernentriegelung für die Rücksitzlehne.
Max. Stützlast knappst an der eigentlich hohen Zuladung.
Für ein Allradauto recht niedrig ist die Anhängelast.
Elektrische Versorgung
Blinkerausfallerkennung
Er ist solide, top ausgestattet und günstig, er hat Platz, Allradantrieb und ein Automatikgetriebe: Doch genau das vereitelt dem Levorg in Kombination mit dem turbolosen Vierzylinder-Boxer eine bessere Bewertung. Zu oft sucht die Maschine ihr Heil in der Drehzahl, die stufenlose Automatik lässt sie jubeln. Wohl auch darum darf der Subaru nur 1,5 Tonnen ziehen.